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Sie gehören zu den besten Absolventen in Löbau-Zittau

Insgesamt 22 Jugendliche haben jetzt die Schule mit der Traumnote 1,0 abgeschlossen. Was macht man mit so einem tollen Ergebnis? SZ stellt einige der Super-Schüler vor.

Von Andrea Thomas
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Sie haben ein 1,0-Abschluss gemacht.
Sie haben ein 1,0-Abschluss gemacht. © Rafael Sampedro/privat/SZ-Collage

Viele junge Frauen und Männer haben in den vergangenen Wochen die Schule abgeschlossen. Für sie geht eine nicht einfache und ungewöhnliche Schulzeit zu Ende - schließlich waren ihre letzten Schuljahre von der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen mit Lockdown und Online-Unterricht geprägt. Trotz der Schwierigkeiten sind auch wieder Traumergebnisse mit einem Notendurchschnitt von 1,0 erzielt worden. Im Gebiet Löbau-Zittau haben 16 Abiturienten diese Abschlussnote erreicht, sowie sechs Oberschüler, teilt das Kultusministerium mit. Spitzenreiter ist das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Löbau mit neun 1,0-Absolventen.

Einige der diesjährigen Spitzen-Absolventen aus der Region Löbau-Zittau stellen sich vor. Sie verraten, wie sie die guten Ergebnisse geschafft haben und was sie nun für ihre Zukunft planen.

Anna Reck, Oberlandgymnasium Seifhennersdorf

Anna Reck aus Seifhennersdorf ist Absolventin vom Oberlandgymnasium.
Anna Reck aus Seifhennersdorf ist Absolventin vom Oberlandgymnasium. © privat

„Wenn man bereits im Unterricht konzentriert mitarbeitet, ist das schon der halbe Weg zum Erfolg“, weiß die Seifhennersdorferin Anna Reck aus Erfahrung. Ihrer Meinung nach seien auch eine planmäßige Arbeitsweise sowie der Austausch mit Freunden wichtig. Vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich sieht sie ihre Stärken und hofft, durch ihre aktive Mitarbeit im Chemie-Leistungskurs auf das anvisierte Pharmaziestudium gut vorbereitet zu sein. Mit ihrem Traumnotendurchschnitt sollten ihre Chancen, den gewünschten Studienplatz an der Uni Leipzig zu bekommen, gut sein. Doch ehe sie ihr Studium beginnen wird, gönnt sie sich erst einmal einen Urlaub in Österreich.

Marike Schulz, Oberlandgymnasium Seifhennersdorf

Marike Schulz aus Spitzkunnersdorf hat das Oberlandgymnasium besucht.
Marike Schulz aus Spitzkunnersdorf hat das Oberlandgymnasium besucht. © privat

Auch Marike Schulz aus Spitzkunnersdorf kennt den Schlüssel zum Erfolg: „Ich brauche einen strukturierten Tagesablauf mit wechselnden Lern- und Entspannungsphasen.“ Dazu gehöre neben Sport auch ihre Lieblingsserie „How I met your mother“, verrät sie lachend. „Ich habe sie mir auf Englisch angesehen und so ganz nebenbei meine Fremdsprachenkenntnisse erweitert.“ Marike möchte später einmal als Ärztin arbeiten. Deutschlandweit hat sie sich an verschiedenen Unis für ein Medizinstudium beworben. Ihr größter Wunsch wäre, ein oder zwei Semester im Ausland zu studieren. Zuvor will sie aber mit ihrer Freundin den herrlichen Sommer auf Kreta genießen.

Kevin Andreas Schulze, Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau

Kevin Schulze aus Eulowitz hat sein Abitur am Löbauer Gymi gemacht.
Kevin Schulze aus Eulowitz hat sein Abitur am Löbauer Gymi gemacht. © Steffen Unger

Kevin Andreas Schulze aus Eulowitz im Kreis Bautzen hat zwar von einem Einser-Abi geträumt, doch wirklich gerechnet hatte er mit diesem Traumergebnis nicht. Der 18-Jährige sieht seine Begabung im naturwissenschaftlichen Bereich. Mathe und Physik benennt er als Lieblingsfächer. Umso mehr hat er sich über die sehr gute Bewertung seiner Deutschprüfung gefreut. „Ich hatte ein Thema gezogen, auf das ich nicht vorbereitet war. Und dann ist es dennoch richtig gut gelaufen. Das zeigt einem, dass man alles schaffen kann, wenn man will.“ Der 18-Jährige möchte an der TU Dresden Elektrotechnik studieren und kann sich vorstellen, später in die Oberlausitz zurückzukommen.

Karolin Husar, Christian-Weise-Gymnasium Zittau

Karolin Husar aus Bertsdorf-Hörnitz hat das CWG in Zittau besucht.
Karolin Husar aus Bertsdorf-Hörnitz hat das CWG in Zittau besucht. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Für Karoline Husar aus Bertsdorf-Hörnitz kam die phänomenale Abi-Note eher überraschend, zumal sie nach den schriftlichen Prüfungen kein gutes Gefühl hatte. „Aber ich habe viel Zeit in die Schule investiert. Fleiß, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen sowie die Unterstützung durch Freunde waren grundlegend für meinen Erfolg“, erklärt die 19-Jährige. Eigentlich habe sie alle Fächer interessant gefunden, vor allem dann, wenn sie den entsprechenden Lehrer mochte, lässt sie wissen. Karoline hat eine künstlerisch-kreative Ader. Deshalb will sie an der TU Dresden Architektur studieren. Sie hofft auf die Möglichkeit, einen Teil des Studiums in Frankreich verbringen zu können und später in verschiedenen Ländern der Welt zu arbeiten.

Leonie Scholz, Andert-Oberschule Ebersbach

Leonie Scholz hat ihren Abschluss an der Andert-Oberschule in Ebersbach gemacht.
Leonie Scholz hat ihren Abschluss an der Andert-Oberschule in Ebersbach gemacht. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

„Ich war immer zielstrebig und wollte die Schule bestmöglich abschließen. Aber dass es dann sogar ein Notendurchschnitt von 1,0 wird, damit habe ich nicht gerechnet“, sagt Leonie Scholz aus Ebersbach-Neugersdorf. Ihre Lieblingsfächer sind Kunst und Sport. Doch über die Eins als Prüfungsergebnis in Biologie habe sie sich am meisten gefreut, denn das sei ausschlaggebend für den Notendurchschnitt gewesen, reflektiert die 16-Jährige. Ihr Ziel ist es, sich in den nächsten drei Jahren am Beruflichen Gymnasium in Löbau konzentriert auf das Fachabitur vorzubereiten, das sie natürlich auch bestmöglich abschließen möchte.

Karl Wagner, Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau

Karl Wagner aus Ebersbach hat sein Abitur am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Löbau gemacht.
Karl Wagner aus Ebersbach hat sein Abitur am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Löbau gemacht. © Matthias Weber/photoweber.de

Als sich sein Berufswunsch Medizin immer mehr herauskristallisierte, begriff Karl Wagner aus Ebersbach, dass er sich von nun an zielstrebig und intensiv auf ein bestmögliches Abitur vorbereiten muss. „Jeder, der in der Oberstufe kontinuierlich und strukturiert am Ball bleibt, Unterstützung bei Freunden und der Familie findet, kann seinen Traumabschluss schaffen“, ist sich der 18-Jährige sicher. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Prüfungen hat sich Karl erst einmal erholt und mit Freunden die griechische Sonne genossen. In den nächsten Tagen wird er mit einem Pflegedienst-Praktikum im Krankenhaus beginnen, das ihn auf das Medizinstudium vorbereiten soll. Er hofft auf einen Studienplatz in Dresden oder Leipzig.

Alina Fröhling, Oberschule Großschönau

Alina Fröhling aus Hainewalde lernte an der Oberschule in Großschönau.
Alina Fröhling aus Hainewalde lernte an der Oberschule in Großschönau. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Alina Frühling aus Hainewalde ist glücklich darüber, dass sie die Oberschule mit der Traumnote von 1,0 abgeschlossen hat. Diesbezüglich geht ihr ganz besonderer Dank an die Lehrer, bei denen sie Unterricht hatte: „Unser Lehrer-Schüler-Verhältnis war von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt. Die meisten Lehrer gaben sich im Unterricht große Mühe, uns auch für nicht so interessante Themen zu begeistern. Das hat die gute Lernatmosphäre in unserer Klasse geprägt.“ Anstatt einer Urlaubsreise steht für Alina in den Sommerferien der Umzug nach Görlitz auf dem Plan, denn dort wird sie am Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales den Hochschulabschluss erwerben. Danach möchte sie Lehramt für Deutsch und Kunst studieren und später am liebsten an der Oberschule in Großschönau unterrichten.

Anastasia Ast, Christian-Weise-Gymnasium Zittau

Anastasia Ast aus Zittau lernte am Christian-Weise-Gymnasium in ihrer Heimatstadt.
Anastasia Ast aus Zittau lernte am Christian-Weise-Gymnasium in ihrer Heimatstadt. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Anastasia Ast kommt aus Zittau. Während Ihrer gesamten Schulzeit war sie immer bestrebt, bestmögliche Leistungen zu erzielen. Auch beim Sport hat sie Kampfgeist entwickelt. Im Schwimmen und Triathlon nahm sie erfolgreich an Wettkämpfen auf Kreis- und Landesebene teil und gehörte dabei zu den Besten. Eine gute Balance zwischen Sport und Schule war der Schlüssel zum Erfolg der 18-Jährigen, die Lehramt studieren möchte. Allerdings hat sie sich noch nicht auf eine spezielle Fachrichtung festgelegt.

Elisabeth Warnatsch, Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau

Die Löbauerin Elisabeth Warnatsch hat das Geschwister-Scholl-Gymnasium in ihrer Heimatstadt besucht.
Die Löbauerin Elisabeth Warnatsch hat das Geschwister-Scholl-Gymnasium in ihrer Heimatstadt besucht. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Elisabeth Warnatsch hat allen Grund zum Strahlen, denn sie hat nicht nur ihr Abitur mit dem Traumnotendurchschnitt von 1,0 absolviert, sondern auch eine Zusage von der TU Dresden bekommen. „Darüber freue ich mich natürlich ganz besonders, denn damit geht ein Herzenswunsch in Erfüllung“, erzählt die Löbauerin. Demnächst steht ihr Umzug in die sächsische Landeshauptstadt an, wo sie ein Studium für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften beginnen wird. Vor allem Latein sei bereits in der Schule eines ihrer Lieblingsfächer gewesen, lässt sie wissen.

Annabell Nestler, Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau

Für Annabell Nestler aus Walddorf stand ein Notendurchschnitt von 1,0 lange Zeit nicht weit oben auf der Prioritätenliste. „Erst mit dem Fortgang der Oberstufe und der Entwicklung einer Zukunftsvision wurde mein Ehrgeiz geweckt“, lässt die 18-Jährige wissen. Kunst und Sport sind ihre Lieblingsfächer gewesen, wohingegen Chemie und Physik mehr Lernintensität bedurft haben. Mit großer Dankbarkeit erinnert sie sich an die beiden Geschichtslehrer, die ihre Begeisterung für dieses Fach weckten, und verweist mit Stolz auf die 15 Punkte in der mündlichen Prüfung. Nachdem die reiselustige Annabell neue Energie in Italien getankt hat, wird sie ab August für ein Jahr als Au-pair in die USA gehen. Danach könnte sie sich ein Medizinstudium vorstellen.

Lucia-Marie Szykownik, Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau

Obwohl die Abschlussnote von 1,0 nie ihr angepeiltes Ziel gewesen ist, kam dieses Ergebnis für Lucia-Marie aus Lawalde nicht ganz überraschend. Am meisten habe sie sich über die 13 Punkte in der schriftlichen Matheprüfung gefreut, denn damit hätte sie nicht gerechnet, gibt die 18-Jährige preis und erklärt: „Grundlegend für den Lernerfolg war für mich stets das persönliche Interesse am Thema. Auch Lernvideos auf YouTube haben mich enorm weitergebracht. Während stressiger Lernphasen habe ich mich körperlich ausgepowert, um den Kopf freizubekommen.“ In Leipzig oder Dresden möchte Lucia-Marie noch in diesem Jahr ein Studium beginnen. Doch auf eine spezielle Fachrichtung hat sie sich noch nicht festgelegt. Doch sie weiß bereits jetzt, dass sie in ihre Heimat zurückkehren wird, weil diese landschaftlich einzigartig schön ist.

Anmerkung der Redaktion: mit Annabell Nestler und Lucia-Marie Szykownik kam leider kein Fototermin zustande.