Tausende Autos rollen täglich auf der B96 über den Wurbiser Berg zwischen Oppach und dem Crostauer Ortsteil Wurbis. Für viele Autofahrer aus dem Oberland ist die Strecke eine wichtige Verbindung in Richtung Bautzen und Autobahn. Und für sie alle wird die Fahrt über den Berg mit seinen engen Kurven derzeit zu einem Geschicklichkeitstest. Denn die Fahrbahn gleicht einer Huckelpiste. Der Asphalt ist stellenweise regelrecht zusammengeschoben und hebt sich. Trotz der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 kracht und rumpelt es beim drüberfahren. Ein Ausweichen ist bei Gegenverkehr nicht immer möglich.

Dabei ist hier erst die Straße erneuert worden. Vor genau einem Jahr, im August 2022, wurde am Wurbiser Berg unter Vollsperrung gebaut. Wie kann es da nach so kurzer Zeit schon wieder solche extremen Schäden geben? Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) ist für die Arbeiten zuständig gewesen. Und die Behörde erklärt auf Nachfrage: Damals war nicht der Abschnitt instand gesetzt worden, der jetzt kaputt ist.

Komplett-Erneuerung über den Wurbis geplant

Im vergangenen Jahr wurde demnach der Bereich direkt in der Serpentine erneuert. Hier sind Hochwasserschäden aus dem Jahr 2021 beseitigt worden, berichtet Rosalie Stephan, Pressesprecherin beim Lasuv. Ein Durchlass war unterspült, eine Böschung abgerutscht. Das musste schnellstmöglich instand gesetzt werden, damit der Schaden sich nicht noch verschlimmert. Dauerhafte Verkehrseinschränkungen auf der B96 wären dann möglicherweise die Folge gewesen. Zudem wurde die Straßenentwässerung umgebaut. Weil es schnell gehen musste, konnte erst einmal nur auf einem Abschnitt von etwa 300 Metern der Asphalt mit erneuert werden. "In diesem Baubereich befinden sich keine Schäden", so die Lasuv-Sprecherin.

Die Huckelpiste, die sich nun zeigt, befindet sich oberhalb der Serpentine in Richtung Oppach. Die Schäden seien dem Straßenamt bekannt, bestätigt die Sprecherin. Die Fahrbahn auf der B96 soll perspektivisch vom Ortsteil Wurbis bis vor den Ortseingang von Oppach auch instandgesetzt werden. Wann, ist aber bisher noch unklar.

Im vorigen Jahr war es nicht möglich, das Bauvorhaben auszuweiten und einen größeren Bereich zu erneuern. Denn zeitgleich war die B96 in Oppach voll gesperrt. Am sogenannten Schmiedeberg am Ortsausgang wurde umfangreich gebaut, die Kuppe abgetragen, ein Radweg errichtet. Im Abschnitt zwischen beiden Baustellen gibt es nicht ausreichend Zufahrtsmöglichkeiten, erklärt die Sprecherin der Straßenbehörde. "Deshalb konnte nach intensiven Abstimmungen nur eine einwöchige Vollsperrung am Wurbisberg ermöglicht werden." Mehr als die 300 Meter am Wurbis waren in der Zeit nicht zu schaffen, zwei Asphaltfertiger arbeiteten auf Hochtouren, berichtet die Sprecherin. (SZ/rok)