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"Bunt statt blau": Mädels aus dem Oberland gewinnen bei Wettbewerb gegen Alkohol

Die DAK hat einen Wettbewerb gegen Alkoholmissbrauch gestartet. Schülerinnen aus Ebersbach-Neugersdorf bekamen einen Sonderpreis. Insgesamt gibt es eine erfreuliche Entwicklung.

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Serafina Uhlemann (links) und Florentine Geißler mit ihrem Gewinner-Plakat.
Serafina Uhlemann (links) und Florentine Geißler mit ihrem Gewinner-Plakat. © DAK

Zwei Schülerinnen aus Ebersbach-Neugersdorf haben bei einem Wettbewerb der Krankenkasse DAK-Gesundheit gewonnen. Unter dem Motto "Bunt statt blau" beteiligten sie sich wie bundesweit über 7.000 andere Schüler am Plakatwettbewerb der Krankenkasse gegen das sogenannte Komasaufen bei Jugendlichen. Aus Sachsen nahmen 150 Jugendliche teil. Serafina Uhlemann (13) und Florentine Geißler (14) entwarfen ein Plakat und sahnten damit den Sonderpreis "Junge Talente" ab, wie die DAK jetzt berichtet. Die Schülerinnen wurden vor Kurzem zusammen mit den anderen Landessiegerinnen im Landesamt für Schule und Bildung in Leipzig geehrt. Sachsens Sozialministerin Petra Köpping ist Schirmherrin der Aktion im Freistaat.

Das Plakat und die Idee dahinter beschreiben die beiden 13 und 14 Jahre alten Schülerinnen aus dem Oberland so: "Unser Bild soll die Zerrissenheit von alkoholabhängigen Menschen darstellen: Bunt steht für das Leben mit Blumen, Strand und mehr. Blau steht für den Alkohol. Das bunte Leben bleibt denen verschlossen, die sich für den Alkohol entscheiden." Mit der ihrer Arbeit haben sie einen Geldpreis von 200 Euro gewonnen, teilt die Krankenkasse mit.

"Serafina und Florentine haben die Sonderpreis-Kategorie mit einem beeindruckenden Bild für sich entschieden", lobt Christine Enenkel, Leiterin der DAK-Landesvertretung Sachsen. Insgesamt sei es auch im 14. Wettbewerbsjahr schön zu sehen, wie viele Kinder und Jugendliche sich mit dem wichtigen Thema Alkoholmissbrauch tiefgründig auseinandergesetzt und kreative Plakate gestaltet haben.

Der Landessieg ging nach Dresden. Die zweiten und dritten Plätze holten Schüler aus Zwickau und Leipzig.

Weniger Jugendliche wegen Alkohol in Kliniken

Staatsministerin und Schirmherrin Petra Köpping betont, dass Alkohol die am häufigsten konsumierte Droge in Sachsen - auch unter Jugendlichen - ist. Eine frühzeitige Aufklärung über die Risiken sei deshalb unerlässlich. Die Kampagne „bunt statt blau“ leiste dazu einen Beitrag.

Dass die Präventionsangebote nicht im Sande verlaufen, zeigt auch die Statistik: Im Jahr 2021 mussten laut Statistischem Landesamt in Sachsen 915 Kinder und Jugendliche nach einem Alkoholrausch klinisch behandelt werden – davon 503 Jungen und 412 Mädchen. Das sind 7,4 Prozent weniger als noch im Vorjahr, als es 987 Betroffene gab. Damit setzt sich der rückläufige Trend bei den zehn- bis unter 20-Jährigen während der Pandemie fort: Bereits im ersten Corona-Jahr 2020 gab es im Freistaat einen Rückgang um 22 Prozent im Vergleich zu 2019 mit 1.266 Betroffenen.

Dabei wirken die Plakate, die Jugendliche selbst gestalten auf Gleichaltrige offenbar besonders eindrucksvoll: Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel hat in einer Studie die Wirkung der selbst gemalten Plakate im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach verstärken die von Kindern und Jugendlichen gestalteten „bunt statt blau"-Plakate bei jungen Menschen die Wahrnehmung, dass Alkoholkonsum schädlich ist. (SZ)