Der kleine Baxter hat den Ausschlag gegeben. Die elf Monate alte französische Bulldogge lebt seit Oktober vergangenen Jahres bei Simone Weidemann in der Gegend von Hildesheim. Sie hat den Welpen damals aus dem Tierheim in Bischdorf zu sich geholt. Simone Weidemann stammt aus Löbau und machte hier ein paar Tage Urlaub. Seit 1991 schon lebt sie nicht mehr in Löbau. Doch der Kontakt in die alte Heimat ist nie abgebrochen und immer wieder reist sie hierher. "Man hat ja doch hin und wieder Heimweh", sagt die Ex-Löbauerin.

Weil sie eine große Hundefreundin ist, hatte eine Bekannte sie angesprochen und darauf aufmerksam gemacht, dass im Tierheim Bischdorf ein junger Hund mit einer schlimmen Vorgeschichte schon seit Monaten auf neue Besitzer wartet. Also unternahm sie beim Heimaturlaub einen Ausflug ins Bischdorfer Tierheim. Simone Weidemann besaß da bereits fünf Hunde - Baxter durfte trotzdem noch mit. Eigentlich wollte die Tierfreundin ihn vermitteln und neue Besitzer suchen. Doch der Hund blieb schließlich bei ihr.

Baxter hatte zuvor mit einigen Artgenossen ein schlimmes Schicksal ereilt. Der Hund stammte aus einer Beschlagnahmung. Mit anderen Welpen war er in einen Transporter eingepfercht illegal nach Deutschland gebracht worden. Da war der Welpe erst acht Wochen alt.

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Schon 100 Mitglieder in zwei Monaten

Das Schicksal des kleinen Baxter und der Besuch im Tierheim in ihrer alten Heimat weckten bei Simone Weidemann den Gedanken etwas zu tun, um solche kleinen Tierheime wie das Bischdorfer zu unterstützen. "Da fallen ja viele Kosten an." Sie gründete mit einer Freundin die Facebook-Gruppe PaMone - eine Kombination aus den Vornamen der beiden Frauen. Dort kann jeder, der Mitglied ist, gebrauchte Sachen versteigern. Von dem Erlös muss der Verkäufer mindestens 30 Prozent für den Tierschutz abgeben, gerne natürlich auch mehr. Simone Weidemann sammelt das Geld ein und zahlt es dann jeweils am Monatsende aus. So wird sichergestellt, dass der Anteil auch wirklich an den Tierschutz geht. Der Vorteil ist, dass jeder so auch ortsunabhängig helfen kann.

Verkauft werden kann alles Mögliche, etwa Hundezubehör, aber zum Beispiel auch Kleidung oder anderes Gebrauchtes. Simone Weidemann selbst bastelt und malt viel und verkauft ihre Kreationen zugunsten des Tierschutzes über diese Facebook-Gruppe. Sie selbst betreibt die Facebook-Gruppe ehrenamtlich und schlägt daraus keinen Profit. "Das macht natürlich Arbeit und man muss vieles beachten. Aber es lohnt sich", sagt die ehemalige Löbauerin.

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So hat Simone Weidemann mit ihrer Freundin die Gruppe erst vor zwei Monaten ins Leben gerufen. Und in diesen wenigen Wochen konnte sie schon 600 Euro ans Bischdorfer Tierheim - also den Tierschutzverein Löbau-Zittau als Betreiber - überweisen. In der kurzen Zeit haben sich fast 100 Mitglieder in der Gruppe angemeldet, die Dinge verkaufen. Momentan wird erst einmal für das Tierheim in Bischdorf gesammelt. Perspektivisch sollen aber auch weitere kleinere Einrichtungen etwas abbekommen. "Es gibt ja zum Beispiel auch Gnadenhöfe, die sich um Tiere kümmern", erzählt Simone Weidemann. Solche kleineren Einrichtungen, sagt sie, fallen bei Förderungen und Spendenaktionen oft hinten runter. Da will sie nun helfen.