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Versinkt Löbau im Hundedreck?

Es gibt Kritik an der Sauberkeit auf Löbaus Straßen, insbesondere an säumigen Hundebesitzern. Laut OB Gubsch würde nur eine drastische Maßnahme helfen.

Von Romy Altmann-Kuehr
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Symbolfoto
Symbolfoto © Archivfoto: Matthias Weber

Es wird immer schlimmer! Diese Feststellung traf jetzt Stadtrat Heiko Neumann (Löbauer Bürgerliste) im Stadtrat. Grund des Ärgernisses: Hundedreck. Ein Problem seien die liegen gelassenen Hinterlassenschaften ja schon immer. "Aber es ist extrem viel geworden", stellte er fest. Er sei oft zu Fuß in der Stadt unterwegs, etwa auf dem Weg zur Arbeit. Da falle ihm das auf. Die Poststraße sei zum Beispiel ein besonderes dreckiges Pflaster.

Bekannt ist das Problem hinlänglich, bestätigt Oberbürgermeister Albrecht Gubsch. Allein könne die Stadt nicht viel tun. "Wir sind nicht dafür zuständig, sondern die Hundebesitzer selbst." Hundetoiletten mit Beutelspender und Entsorgungsmöglichkeit stellt die Stadt zur Verfügung. Sieben Hundeklos gibt es im Stadtgebiet. Dort kann jeder die Tüten kostenlos entnehmen. Trotzdem wünschen sich Löbauer Hundebesitzer offenbar noch mehr Beutelspender. Zum Beispiel am Stadion oder beim Herrmannbad, wie aus Diskussionen zum Thema in den sozialen Medien hervorgeht.

Stadtmitarbeiter können nicht Rasen mähen

Laut Informationen aus der Stadtverwaltung ist es teilweise schon so schlimm, dass an einigen Standorten die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei nicht einmal mehr wie gewohnt Rasen mähen und Unkraut jäten können, weil ihnen dabei sprichwörtlich der Hundedreck um die Ohren fliegen würde. Es gibt auch schon Initiativen, wie vom Kinder- und Jugendtreff „Café Lücke“, die selbst saubermachen. Sie säuberten das Areal rund um den Treff, damit Kinder unbeschwert spielen können und der Ball nicht in Hundehaufen liegen bleibt.

Die Stadt ermutigt jeden, verantwortungslose Hundebesitzer anzusprechen und auf ihr Versäumnis hinzuweisen. Denn belangt werden können die säumigen Hundebesitzer eben auch nur, wenn sie erwischt werden.

Oberbürgermeister Albrecht Gubsch hält derweil eine drastische Variante für Erfolg versprechend: "Man müsste die Hundesteuer verdreifachen, das wäre wahrscheinlich die beste Lösung." Derzeit sind in Löbau für den ersten Hund 75 Euro pro Jahr zu zahlen, jeder weitere kostet 200 Euro Steuern pro Jahr. Sogenannte "gefährliche Hunde" sind teurer. Aktuell sind in Löbau über 700 Hunde gemeldet.

Eine Erhöhung geht freilich nicht so einfach. Dazu müsste die Hundesteuersatzung geändert werden und der Stadtrat dem zustimmen. Zuletzt war der Hundesteuersatz in Löbau 2007 geändert worden.