Der Kölner Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke ist ein international gefragter Experte und wurde als "Maden-Doktor" bekannt. Er entwickelte eine Ermittlungs-Methode, nach der aufgrund des Vorhandenseins und des Entwicklungsstandes bestimmter Fliegen und deren Maden auf Leichen deren Liegezeit und Todeszeitpunkt sehr exakt bestimmt werden können. So klärte Benecke etwa 1997 den spektakulären Kriminalfall um den Totschlag an der Ehefrau des Pastors Klaus Geyer. Beneckes Maden-Ermittlungen ließen Geyers Alibi platzen und entlarvten ihn damit im Wortsinn als Täter. Am 1. März (19.30 Uhr) tritt Benecke nun mit seinem Vortrag "Blutspuren" in der Löbauer Messehalle auf - und wird dabei womöglich auch erklären, wie das Zittauer Spülmittel "Fit" Verbrechen aufklärt.

Der Veranstalter schreibt zu dem Vortrag: "Blut findet sich öfters an Tatorten, wird aber manchmal als selbstverständliche Spur ohne weiteren Wert angesehen. Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke zeigt, dass in Blut mehr steckt als nur Erbsubstanz." Immer wieder versuchen Täter, Blutspuren aufzuwischen und so ihre Tat zu verdecken. Doch da kommt bei Kriminalern ein Wundermittel ins Spiel: Luminol. Wenn Flächen damit angesprüht werden, macht Luminol auch kleinste für das bloße Auge unsichtbare Blutspuren durch Fluoreszenz wieder sichtbar. Und Ermittler entdeckten einen erstaunlichen Effekt des aus Zittau stammenden Spülmittels "Fit": Durch seine chemische Zusammensetzung wirkt es als Katalysator und verstärkt die Wirkung von Luminol.

Als das Rezept von "Fit" nach der Wende geändert wurde, bunkerten kriminaltechnische Laboratorien noch rasch Großgebinde des alten DDR-Spülmittels. Sie fürchteten, das auch in der Farbe geänderte neue "Fit" würde diese Eigenschaft nicht mehr aufweisen. Doch eine Forschergruppe um Benecke fand 1996 heraus, dass auch das neue "Fit" die zur Verbrechens-Aufklärung so geschätzte Eigenschaft hat. So ist das Erzeugnis aus Zittau bisher feste Ausstattung in jedem Kriminal-Labor - weltweit. Es gibt noch wenige Karten für Beneckes Vortrag in Löbau - auch im DDV-Lokal an der Zittauer Neustadt für 29,85 Euro.