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Radweg nach Görlitz: Droht eine zweite B178?

Die Radelstrecke entlang der B6 ist schon seit Jahren geplant, kommt aber nicht in die Gänge. Löbaus OB sieht Parallelen zu einem anderen langwierigen Bauprojekt.

Von Romy Altmann-Kuehr
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Der Radweg Halbendorf - Löbau endete bisher kurz vor der B6. Dann geht's auf einem Feldweg weiter.
Der Radweg Halbendorf - Löbau endete bisher kurz vor der B6. Dann geht's auf einem Feldweg weiter. © SAE Sächsische Zeitung

Eine Fahrradautobahn vorbei an Löbau - das wär's! Heiko Neumann, der im vergangenen Jahr als Oberbürgermeister für Löbau kandidiert hatte, hatte sich auch im Wahlkampf schon als begeisterter Radfahrer bekannt und das Thema Radtourismus aufs Tableau gebracht. Das Thema treibt ihn nach wie vor um, wie er jetzt im Stadtrat deutlich machte. "Bitte setzen Sie sich mal mit den Kollegen aus Görlitz und Bautzen in Verbindung", so sein Wunsch an Oberbürgermeister Albrecht Gubsch (parteilos). Denn: Ein durchgängiger Radweg, eine Fahrradautobahn von Bautzen nach Görlitz würde natürlich auch über Löbau führen und die Fahrradinfrastruktur der Stadt attraktiver machen.

Immer wieder Schwierigkeiten

Der OB befürwortet das, weist aber darauf hin, dass die Stadt nur wenig dazu tun kann. "Der Landkreis hat ein Radwegekonzept, das ist gut", so Gubsch. Aber: "Der Radweg von Bautzen nach Görlitz über Löbau ist ja schon seit einer Ewigkeit geplant." Es ginge nur nicht vorwärts, weil es immer wieder irgendwelche Schwierigkeiten gebe. Die Brücke über das Rosenhainer Wasser sei eines der Probleme. Auch mit Grundstückseigentümern gebe es immer wieder Schwierigkeiten. "Wir bleiben aber dran", versichert Gubsch. "So langsam habe ich aber den Eindruck, das Projekt wird zur zweiten B178." Löbau sei jedenfalls interessiert daran und bemüht, das Vorhaben Radweg weiter voranzutreiben, versichert der Oberbürgermeister.

Der Landkreis Görlitz hat in seiner Radwegekonzeption, die 2018 erstellt wurde, einen straßenbegleitenden Radweg an der B6 in Richtung Görlitz ebenfalls als empfehlenswert aufgeführt.

Anschluss an die B6 kommt jetzt

Der Radweg endete bisher rund 200 Meter vor der B6. Nun soll die Lücke geschlossen werden.
Der Radweg endete bisher rund 200 Meter vor der B6. Nun soll die Lücke geschlossen werden. © SZ-Grafik

Immerhin: Eine Verbesserung der Situation für Radfahrer in Löbau ist an der B6 in die andere Richtung in Sicht. Aktuell wird an der Anbindung des Radweges durch das Cunewalder Tal an die Bundesstraße auf Höhe der Raststätte Klose gebaut, berichtet Eva Mentele, Pressesprecherin der Stadt Löbau auf Nachfrage der SZ. Um den kurzen Abschnitt, der noch fehlte, war jahrelang gerungen worden. Bisher reichte die 15 Kilometer lange Strecke von der Bundesstraße 96 in Halbendorf auf der alten Bahntrasse durch das Cunewalder Tal bis an die Ortsumfahrung von Löbau. Bei dem fehlenden Anschluss handelt es sich um ein rund 200 Meter langes Stück, das übers Feld führt. Löbaus ehemaliger OB Dietmar Buchholz hatte sich bereits für den Anschluss westlich von Löbau eingesetzt und sogar schon einmal die Einweihung in Aussicht gestellt. Der Radweg durchs Cunewalder Tal war 2015 eröffnet worden. Nun wird auch das letzte Stück vollendet.

Und auch an anderen Stellen werde in den Fahrradverkehr investiert. So habe der Landkreis Görlitz in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) eine neue Ausschilderung des Radwegenetzes in Planung, berichtet Eva Mentele, die auch Löbau betreffen wird. Und seit Ende 2020 gibt es eine Ladestation für E-Bikes am Hintereingang der Tourist-Information.