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Stadtwald Neugersdorf: Nach dem Borkenkäfer wachsen künftig Maronen

Schüler haben in Neugersdorf beim Aufforsten geholfen und 1.000 neue Bäume gesetzt. Wenn sie gut anwachsen, könnte es hier in einigen Jahren eine Delikatesse zu ernten geben.

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Die 10. Klassen der Ebersbacher Andert-Oberschule pflanzten im Neugersdorfer Stadtwald junge Bäume.
Die 10. Klassen der Ebersbacher Andert-Oberschule pflanzten im Neugersdorfer Stadtwald junge Bäume. © Matthias Weber/photoweber.de

Große Kahlstellen, abgeholzte Flächen - auch der Neugersdorfer Stadtwald hat unter der schweren Borkenkäferplage der vergangenen Jahre sichtbar gelitten. Nachdem in den letzten beiden Jahren die kranken und geschädigten Bäume herausgeholt wurden, soll der Wald jetzt wieder nachwachsen. Dazu gab es am vergangenen Wochenende eine großangelegte Pflanzaktion.

Mitgeholfen haben Schüler der Klassenstufe 10 von der Andert-Oberschule in Ebersbach gemeinsam mit ihren Eltern. 60 Schüler kamen dazu am Sonnabend in den Stadtwald. Mit dem Arbeitseinsatz im Wald wollen die Schüler ihre Abschlussfahrt nach Hamburg im kommenden Jahr finanzieren. Die Stadt unterstützt dafür den Einsatz mit einem Zuschuss.

Und die Jugendlichen haben ganze Arbeit geleistet: insgesamt 1.000 Bäume haben sie gepflanzt. Mit Weißtannen, Roteichen und Esskastanien wurde der Wald aufgeforstet, berichtet Revierförster Patrick Schiffmann. Esskastanien gibt es stellenweise schon in den Wäldern der Oberlausitz, aber noch nicht viele. Dabei haben die Bäume einen besonderen Clou: in etwa zehn Jahren kann man dann tatsächlich Maronen ernten, die essbar sind. "Die können die Leute dann sammeln und sich rösten", so der Förster. Die Esskastanie, erklärt er, bringt im Gegensatz zu anderen Bäumen vergleichsweise zügig Früchte hervor. Wenn die Bäume gut anwachsen könne es sogar schneller gehen und nur sechs oder sieben Jahre dauern bis zur ersten Ernte.

Perspektivisch, so Förster Schiffmann, müsste noch einiges mehr angepflanzt werden im Stadtwald. "Wir haben noch viele Kahlstellen, die wieder bewaldet werden sollen." Aber: dazu braucht es zum einen Setzlinge und das Geld dafür, zum anderen genügend Arbeitskräfte zum Pflanzen der Bäumchen. Solche Hilfe wie von den Schülern kommt Patrick Schiffmann da gerade recht.

Das gerade zum Wochenende hereinbrechende Winterwetter tat der Pflanzaktion übrigens keinen Abbruch. Im Gegenteil: "Die beste Pflanzzeit ist dann, wenn man eigentlich nicht so gern rausgehen will", scherzt der Förster. Solange der Boden nicht gefroren ist, sei das kein Problem, sagt Schiffmann. Zwar lag am Wochenende bereits Schnee, starken Bodenfrost gab es aber noch nicht. (SZ/rok)