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Wie Maria Puphal in Löbau Kinder- und Mütter-Mode umkrempelt

Mit ihrem eigenen Modelabel "Maralma" ist die junge Löbauerin in eine chice Nische vorgestoßen - und bietet Service wie fast keine andere.

Von Markus van Appeldorn
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Maria Puphal hat mit ihrem Laden "Maralma" am Löbauer Altmarkt eine ganz besondere Boutique geschaffen.
Maria Puphal hat mit ihrem Laden "Maralma" am Löbauer Altmarkt eine ganz besondere Boutique geschaffen. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Vor genau einem Jahr eröffnete die Rückkehrerin Maria Puphal (35) am Altmarkt in Löbau ihre kleine Modeboutique "Maralma" für Kinder und deren Muttis. Beinahe alles, was sie dort anbietet, näht sie von Hand in ihrem an den Laden angeschlossenen Atelier. "Mit Liebe genäht" steht an der Fassade über dem Eingang - und das ist Programm bei Maria Puphal. Mit ihrem Chic und selbst kreierten Modelabel - einem Kofferwort aus ihrem Vornamen und dem ihrer kleinen Tochter Alma - macht sie manches völlig anders als andere Modeläden - der wachsende Zuspruch gibt ihr recht.

Maria Puphal kann in ihrer Boutique einfach nur glückliche Menschen begrüßen. "Die Kundschaft, die ich habe, gibt mir nur positiven Zuspruch", sagt sie. Und diese Kundschaft kommt aus einem weiten Umkreis um Löbau: Zittau, Görlitz, Bautzen - und teilweise auch noch aus Dresden, wo sie lange gelebt hat. Und wer ihre Boutique im Internet entdeckt, dem schickt sie ihre Sachen auch in alle Welt - denn Maria Puphal setzt konsequent auf Eigenwerbung in sozialen Medien, etwa auf Instagram. "Ich habe etwa Großmütter als Kundinnen, deren Kinder in Österreich, der Schweiz oder sonst wo leben", erklärt sie. So hat ihr überwiegend Mundpropaganda innerhalb eines Jahres einen stabilen Kundenstamm beschert. "Die Muttis und auch Omis lieben es, dass man bei mir auch kleine Geschenkartikel kaufen kann", sagt sie.

Auf Wunsch gibt's alles ohne Aufpreis auf Maß

Vor allem aber: Maria Puphals Bekleidung ist anders als die etwa von großen Ketten für Kinderbekleidung. "In Löbau haben die Kinder in den Kitas fast alle das Gleiche an", sagt sie, und: "meine Sachen sind halt etwas Besonderes und Individuelles." Das allein schon deshalb, weil es bei ihr keine herkömmlichen Konfektionsgrößen gibt. "Bei mir ist Maßanfertigung möglich. Es gibt schließlich dünne Kinder oder auch Wonneproppen. Und da nähe ich dann individuell etwa Arm- oder Beinlängen", erzählt sie. Und: das kostet keinen Cent extra, sondern gehört einfach zum Service.

Und sowieso sind ihre Kleidergrößen speziell. "Von Anfang an haben mir Muttis und Omis entsprechende Maße ihrer Kinder geschickt. Daraus habe ich Standardmaße entwickelt", sagt sie. Aber eben: "Wenn das einem Kind mal nicht passt, messe ich es eben aus. Service steht für mich an erster Stelle."

Jetzt auch Einkauf per individuellem WhatsApp-Video

Und diesen Service hat sie im Verlauf des Jahres noch optimiert. Ganz neu: Video-Shopping. "Dabei mache ich auf Wunsch per WhatsApp einen etwa fünfminütigen individuellen Rundgang durch den Laden und präsentiere die Ware", erklärt sie. Sie muss dazu nur wissen, wie alt und groß ein Kind ist. "Der Video-Rundgang ist völlig unverbindlich und kostenlos - es gibt anschließend keinen Kaufzwang", sagt sie. Reichlich 50 solcher Video-Rundgänge hat sie schon produziert - in 90 Prozent der Fälle hätten die Kundinnen auch anschließend bestellt.

Auch ihr Sortiment hat Maria Puphal jüngst erweitert. "Ich verwende neue Stoffe aus Deutschland und Holland. Daraus nähe ich jetzt dünne Langarmshirts für Babys und Kleinkinder", erzählt sie. Außerdem hat sie Babygeschenkartikel eines niederländischen Herstellers in den Laden genommen. "Die sind minimalistisch, farbdezent und modern", erklärt sie - und würde deshalb perfekt ins bisherige Sortiment passen. Außerdem fertigt sie jetzt auch selbst Accessoires für Damen und Mädchen - etwa Ohrringe, Haarspangen oder Haarreife.

Zu einem ihrer Verkaufsschlager haben sich sogenannte Statement-Shirts entwickelt. Da steht dann etwa "Lausbub", "Schulkind" oder "Landbursche" drauf. Bei Muttis ist das Motiv "Maam" beliebt. "Die Kundinnen sind da kein bisschen festgelegt. Ich kann jedes Wort auf so ein T-Shirt drucken", sagt sie, und: "Ich verkaufe die an eine riesige Gruppe - von der 17- bis zur 70-Jährigen." Dieser lässige Style soll auch weitere Kundengruppen ansprechen. "Ich möchte, dass auch Frauen in den Laden kommen, die noch nicht Mutter sind", sagt sie. Zweiter Bestseller: personalisierte Produkte. "Mützen, Strampler oder Tücher mit einem Namen drauf sind super beliebt", sagt sie - und damit ist Maria Puphal mit Ideen für die nächsten Jahre noch lange nicht am Ende.