Alles bleibt so, wie es ist. Das wollen CDU und FPD auf dem Zelleschen Weg und lehnen breitere Radwege und schmalere Fahrbahnen ab. Ihr Plan ist nun ein Stück vorangekommen, denn im Bauausschuss fand er am Mittwoch eine Mehrheit. Eine Reaktion des Studentenrates der TU Dresden ließ nicht lange auf sich warten. Noch vor einer Woche hätte die CDU signalisiert, noch einmal über breitere Radwege reden zu wollen, heißt es in einer Mitteilung. Mit dem Beschluss seien nun Fakten geschaffen worden. Auch wenn im weiteren Planungsverfahren noch Änderungen vorgenommen werden könnten, so seien die Chancen deutlich gesunken, dass die Interessen von Anliegern und Studenten berücksichtigt würden.

CDU-Bauexperte Gunter Thiele kritisierte die Stellungnahme der Studentenvertreter am Donnerstag als einseitig. Ja, der Plan seiner Fraktion und der FDP sei aufrechterhalten worden, allerdings nur, weil seitens Linke, Grüne und SPD keinerlei Kompromissbereitschaft signalisiert worden sei. Die drei Fraktionen hielten stattdessen am Stadtratsbeschluss von 2016 fest. Dieser sieht zwei überbreite Fahrstreifen für Autos vor. Zur Uni-Bibliothek hin soll ein 3,15 breiter Radweg entstehen, der in beide Richtungen befahren werden kann. Auf der anderen Straßenseite wäre Platz für einen zwei Meter breiten Radweg.

Thiele bleibe dabei. Er halte es in diesem Stadium immer noch für möglich, die Pläne für den Zelleschen Weg zu ändern, zugunsten breiterer Radwege. „Die Entscheidung treffe ich aber nicht alleine.“ So etwas müsste mit den anderen Parteien abgestimmt werden. Zeit dazu wäre vorhanden. Denn das letzte Wort zum Zelleschen Weg hat erst der Stadtrat.

Nach Kompromissbereitschaft klang es bei den Grünen am Donnerstag jedoch nicht. „Wieder einmal bevorzugt die schwarzblaugelbe Mehrheit wider aller Vernunft einseitig den Autoverkehr, und zwar auch dann, wenn er mit der schmaleren Variante nicht langsamer wird“, sagte Stadtrat Johannes Lichdi. Die Grünen argumentieren, der Verkehr auf dem Zelleschen Weg nehme ab. Die CDU hält mit neueren Berechnungen für 2030 dagegen, dass mehr Autos die Straße nutzen würden, als es heute der Fall ist.