Meißen. Mit einem symbolischen Spatenstich sollen am 10. April Bauarbeiten auf dem Wochenmarkt-Gelände hinter dem Bahnhof beginnen. Noch in diesem Jahr soll die 5.200 Quadratmeter umfassende Fläche völlig neu gestaltet sein. Den Bauauftrag dafür haben die Stadträte an die Firma Josef Saule GmbH aus Dresden vergeben.

Mit rund 771.000 Euro hatte das Unternehmen das günstige Angebot unter den fünf Bewerbern abgegeben, wie Bauamtsleiter Martin Schuster die Räte informierte. Die Baufirma habe in Meißen u.a. die Freianlagen an der Grundschule auf dem Questenberg sowie der Kita auf dem Kalkberg hergestellt. Das Angebot liegt unterhalb der Kostenberechnung für das Projekt, für das die Planer rund 804.000 Euro ermittelt hatten.

Die Fläche hinter dem Bahnhof, die bislang als Parkplatz und für den Wochenmarkt genutzt wurde und die sich in einem sehr schlechten Zustand befindet, soll grundlegend umgestaltet werden und dadurch an Aufenthaltsqualität gewinnen. Die vom Dresdner Architekturbüro May Landschaftsarchitekten entwickelten Pläne sehen unter anderem vor, 39 Bäume anzupflanzen. Der Bereich für den Wochenmarkt, der über versenkbare Poller abgegrenzt werden kann, soll von insektenfreundlichen Blühsträuchern gerahmt werden.

Durch den Umbau wird die Fläche geteilt. Im nördlichen Teil soll der Wochenmarkt stattfinden. Die neu geplanten Parkplätze dienen in dieser Zeit als Stellfläche für die Händler. Die 87 Pkw-Stellflächen sollen so angelegt werden, dass die Entwässerung künftig komplett vor Ort erfolgen kann. Durch versenkbare Poller wird dieser Bereich vom südlichen Teil, der als Ankunfts- und Aufenthaltszone dient, abgegrenzt. Auf einem neugestalteten Vorplatz mit Sitzgelegenheiten können die Besucher verweilen. Vorgesehen sind auch zwei Behinderten- sowie vier mit E-Ladesäulen ausgestattete Parkplätze, Fahrradständer und Spielmöglichkeiten.

Finanzierung über Ausgleichsbeiträge

Um das Vorhaben finanzieren zu können, soll es in zwei Bauabschnitten ausgeführt werden. Zunächst ist vorgesehen, die zum Parken und für die Wochenmarktstände vorgesehenen Flächen anzulegen und zu gestalten. Dieser erste Bauabschnitt wird vollständig aus den Beiträgen finanziert, welche die Stadt von den Eigentümern im Sanierungsgebiet Meißen-Cölln zum Ausgleich für die Wertsteigerung ihrer Immobilien erhoben und eingenommen hatte. Für einen zweiten Bauabschnitt, in dem ein Spiel- und Bewegungsareal entsteht, kann die Stadt einen Zuschuss in Höhe von zwei Dritteln der Kosten aus dem Städtebauförderprogramm "Wachstum und nachhaltige Entwicklung" verwenden.

Wie der Bauamtsleiter informierte, sollen während der Bauzeit weiter Wochenmärkte stattfinden. Dazu nutzt die veranstaltende Marktgilde einen Teil des Parkplatzes am Elbberg. Während der Debatte machte Stadtrat Jürgen Hampf (Bürger für Meißen) darauf aufmerksam, dass durch die Bauarbeiten Parkplätze in der Nähe des Ärztehauses an der Brauhausstraße wegfallen. Besucher des Ärztehauses können Parkplätze am rechten Elbufer nutzen, hieß es. Für Personen mit körperlichen Einschränkungen gibt es auch weiterhin Parkplätze, erklärte Oberbürgermeister Olaf Raschke (parteilos).

Bei einer Enthaltung stimmten die Stadträte der Beschlussvorlage aus dem Bauamt zur Vergabe dieses Bauauftrages zu.