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Lommatzsch: Bilder einer Stadt

Mit einer Ausstellung von Aquarellen möchte Lommatzsch die Einwohner von Stadt und Land enger zusammenführen.

Von Jürgen Müller
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Bürgermeisterin Anita Maaß (links) und Susann Kohlmann von der Stadtverwaltung hängen eines der Bilder im Rathaus auf. Auf diesem ist die Kirche in Striegnitz zu sehen.
Bürgermeisterin Anita Maaß (links) und Susann Kohlmann von der Stadtverwaltung hängen eines der Bilder im Rathaus auf. Auf diesem ist die Kirche in Striegnitz zu sehen. © Gerhard Schlechte

Lommatzsch. Lommatzsch hat Stadtrecht, doch genau genommen ist es eine Kernstadt mit vielen Dörfern herum. Entstanden ist das heutige Lommatzsch durch zahlreiche Eingemeindungen 1972 und vor allem 1994. Seitdem ist das Stadtgebiet sowohl städtisch als auch ländlich geprägt. "Leider identifizieren sich die Menschen nach wie vor kaum als Lommatzscher in einem einheitlichen Sinn, sondern sehen sich eher als Patzschener, Dörschnitzer oder eben Lommatzscher", so Bürgermeisterin Anita Maaß (FDP). Sie möchte gern, dass sich das ändert.

Und so griff im Jahr 2017 der Förderverein für Heimat und Kultur in der Lommatzscher Pflege, deren Vorsitzende sie ist, erstmals das Thema 500 Jahre Kulturlandschaft auf. Im Zusammenhang mit der Sanierung des Marktplatzes beschäftigte sich die Stadt mit der Kulturgeschichte.

Zwei Jahre später ließ das Bauamt mit der Collage "Dörfer" mit den Umrissen der Ortsteile aus Graupziger Ziegeln in das Pflaster des Marktplatzes einfügen. "Nun entstand die Idee, sich der gebauten Kulturlandschaft der Stadt und der Ortsteile zu nähern und mit den Augen eines Künstlers in Aquarellen verarbeiten zu lassen", so die Rathauschefin.

Das Ergebnis liegt nun vor und wird ab Freitag zu sehen sein. Der in Waldheim geborene Maler und Grafiker Ekkehardt Stark hat 22 Aquarelle von der Stadt und ihren Ortsteilen gemalt, wobei der größte Teil in den Dörfern entstand. Sie zeigen zum Beispiel dörfliche Landschaften zu allen Jahreszeiten, das historische Haus Nr. 5 in Neckanitz, die St. Wenzel-Kirche, den Hof des Terence-Hill-Museums, die Kirche in Striegnitz oder das 1550 bis 1555 erbaute Rathaus in Lommatzsch, das Elemente der Renaissance, des Barocks und der Neorenaissance vereint. Die Bilder sind im Rathaus ausgestellt. Die Aquarelle sollen dauerhaft ausgestellt werden.

Es sind die letzten Arbeiten und es ist das letzte Projekt von Ekkehardt Stark. Der Künstler starb vor wenigen Tagen im Alter von 75 Jahren. "Die Ausstellung mit Bildern vom ihm sind gewissermaßen sein Vermächtnis", so die Lommatzscher Bürgermeisterin. In Kontakt gekommen war sie mit ihm über die Waldheimer Presley-Stiftung für Kunst und Kultur. Stark hatte auch schon vorher Bilder von der "Sächsischen Toskana" gemalt.

Doch die Bilder haben noch einen anderen Zweck. Sie sind Teil des Projektes "Gebaute Wirklichkeit – Bilder einer Stadt". Mit diesem soll ein zentraler bauhistorischer Aspekt der Stadtgeschichte untersucht werden. Außerdem soll mit künstlerischen Mitteln die unterschiedlichen Facetten der Stadt und ihrer Ortsteile gezeigt und an einem Ort zusammengefügt werden. "Schön wäre es, wenn sich die Bürger beim Betrachten der Bilder berühren und inspirieren ließen", so die Bürgermeisterin.

Von einem Teil der Aquarelle gibt es bereits einen Kalender und Kunstkarten. Käufliche sind diese jedoch nicht. Die Stadtverwaltung möchte diese an verdiente ehrenamtliche Bürger und Ehrengäste der Stadt zu besonderen Anlässen verschenken.

Die Ausstellung wird am Freitag um 18 Uhr im Rathaus eröffnet. Sie ist künftig zu den Öffnungszeiten zu sehen.

Am Sonnabend von 12 bis 18 Uhr präsentieren sich in der Innenstadt bei der 1. Lommatzscher Lommpiade die Vereine der Stadt.

Der Lummscher Krautmarkt findet am Sonntag von 10 bis 18 Uhr statt. Der sanierte Marktbrunnen soll um 15.30 Uhr übergeben werden.