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Das erste Richtfest auf dem Meißner Crassoberg

Auf dem Gelände der Freien Werkschule ist ein Bauvorhaben weit fortgeschritten. Davon soll nicht nur die Schule profitieren.

Von Harald Daßler
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Gemeinsam mit Zimmermann Marco Steinbach (r.) und Hausmeister Holger Kunze vollzog Werkschul-Leiterin Dorothee Finzel das Richtfest-Ritual.
Gemeinsam mit Zimmermann Marco Steinbach (r.) und Hausmeister Holger Kunze vollzog Werkschul-Leiterin Dorothee Finzel das Richtfest-Ritual. © Daniel Bahrmann

Meißen. Eine leichte Brise lässt die bunten Bänder tanzen. Vor wenigen Stunden erst haben die Grundschulkinder einen Birkenstamm damit geschmückt. Erst mit ihm kann das Richtfest gefeiert werden. Das Gebäude, auf dem das Dach angebracht und das damit eines Richtfestes würdig ist, steht neben dem historischen Weinberghaus auf dem Crassoberg.

Dieser Neubau wurde notwendig, um die Sanierung des im 16. Jahrhundert im Stil der Renaissance errichteten Weinberghauses auf dem Gelände der Freien Werkschule erfolgreich abschließen zu können. Hier entstehen mehrere Räume, die für den Unterricht, Projektarbeiten oder für Beratungsgespräche genutzt werden können. Die beengten Verhältnisse im Weinberghaus ließen den Einbau moderner Toiletten nicht zu, erklärt Schulleiterin Dorothee Finzel, wie die Idee entstand, einen Ergänzungsbau neben das Weinberghaus zu planen und zu bauen.

Der Trägerverein „Miteinander“, der die Freie Werkschule betreibt und seit 2004 damit befasst ist, die Häuser des einstigen Krankenhauses auf dem Crassoberg zu sanieren, hat mit diesem Projekt den ersten Neubau auf dem Areal in Auftrag gegeben. Und feiert demzufolge nun auch zum ersten Mal ein Richtfest, sagt die Geschäftsführerin des Vereins und Schulleiterin Dorothee Finzel, als sie gemeinsam mit Zimmermann Marco Steinbach die Zeremonie eröffnet. Ein Schluck Meißner Wein, mit dem sie Schülern und Gästen zuprosten, darf nicht fehlen.

Bislang ist hier saniert worden, sagt der Meißner Architekt Thomas Bretschneider, der viele der Projekte auf dem Crassoberg begleitet hat. Der Ergänzungsbau ist ein vergleichsweises kleines Vorhaben, das es angesichts der konkreten Verhältnisse hier oben und der allgemeinen Situation auf dem Bau dennoch in sich hat. Er ist zuversichtlich, dass im September alle Bauarbeiten beendet sind und das Toilettenhäuschen zur Verfügung steht. Im weiteren Verlauf des Herbstes sollen auch alle Arbeiten im Weinberghaus erledigt sein.

Wenn alles fertig ist, wird der Ergänzungsbau Toiletten für Jungen und Mädchen sowie ein barrierefreies WC beherbergen. Der Chor der Grundschüler würdigt das auf seine Weise: Für den Kanon „Froh zu sein bedarf es wenig“ wurde eine Zeile umgedichtet und zu diesem Anlass mit „Und wer ein Klo hat, der ist König“ zum Besten gegeben. Mit dem Ergänzungsbau wird übrigens auch eine Voraussetzung geschaffen, um künftig mehr Veranstaltungen wie „Klassik auf dem Crassoberg“ in Meißen anbieten und durchführen zu können. Dafür soll der gesamte Platz vor dem Weinberghaus und dem Ergänzungsbau hergerichtet werden.

Mit dem Einschlagen des letzten Nagels durch den Hausmeister der Freien Werkschule Holger Kunze ist das Ritual, dem auch Oberbürgermeister Olaf Raschke beiwohnt, vollzogen. Für die anwesenden Bauleute und Handwerker ist der Grill angeworfen und Häppchen sind angerichtet.