Meißen
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Fünf Bewerber für zwei Bürgermeisterposten

In Hirschstein und Käbschütztal treten vier Männer und eine Frau an. Die Gemeindewahlausschüsse müssen die Bewerbungen noch bestätigen.

Von Jürgen Müller
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Wer sitzt künftig im Gemeindeamt in Krögis auf dem Bürgermeisterstuhl? Drei Kandidaten bewerben sich um das Amt in der Gemeinde Käbschütztal.
Wer sitzt künftig im Gemeindeamt in Krögis auf dem Bürgermeisterstuhl? Drei Kandidaten bewerben sich um das Amt in der Gemeinde Käbschütztal. © Claudia Hübschmann

Käbschütztal/Hirschstein. In der Gemeinde Käbschütztal steht am 12. Juni eine geradezu historische Wachablösung an. Dann endet nach 21 Jahren und der dritten Wahlperiode die Amtszeit von Bürgermeister Uwe Klingor (CDU). Der Meißner, der seit 2015 durch eine Entscheidung des Gemeinderates nur noch ehrenamtlich arbeitet, geht in den Ruhestand. Er gehört zu den letzten Nachwende-Bürgermeistern, denn vorher war er zehn Jahre lang Amtschef in der damals noch selbstständigen Gemeinde Zehren. Durch den Zusammenschluss mit Diera verlor er das Amt. 2001 trat er erstmals in Käbschütztal zur Wahl an und setzte sich mit 66 Prozent der Stimmen gegen die damalige Amtsinhaberin Annerose Horn (Freie Wähler) durch.

Der neue oder die neue Bürgermeisterin werden nun wieder hauptamtlich sein. Bis zum Meldeschluss am Donnerstagabend hatten eine Frau und zwei Männer ihre Kandidatur eingereicht. Seinen Hut in den Ring wirft der derzeitige Leiter der Bauverwaltung Frank Müller. Der 55-Jährige, der im Lommatzscher Ortsteil Trogen wohnt, ist Einzelbewerber, brauchte daher 40 Unterstützungsunterschriften. Als einzige Frau tritt Jeanette Schmidtgen aus Meißen an. Die 46-jährige Diplom-Wirtschaftsjuristin kandidiert für die CDU an. Auch die AfD, die bei der Landtagswahl 2019 in der Gemeinde mit 37,8 Prozent stärkste Kraft vor der CDU (29,3 Prozent) wurde, schickt einen Kandidaten ins Rennen. Es ist der Gemeinderat Markus Kunze. Der 51-jährige Betreuer in der Altenpflege ist der Einzige in der Runde, der in der Gemeinde wohnt, nämlich in Soppen.

Auch in der Gemeinde Hirschstein wird am 12. Juli ein Bürgermeister gewählt. Es wird in jedem Fall ein Mann sein, denn eine Frau tritt in der Gemeinde, die seit der Wende bis 2015 von Christine Gallschütz (CDU) regiert wurde, nicht an. Der einzige Mitbewerber ist Enrico Barth (AFD). Der 50-jährige Prausitzer, der auch Gemeinderat ist, stellte sich vor zwei Jahren schon in der Nachbargemeinde Stauchitz der Bürgermeisterwahl, erreichte dort 7,4 Prozent der Stimmen. Im zweiten Wahlgang kam er auf nur noch 2,8 Prozent. Allerdings war die AfD zur Landtagswahl in Sachsen auch in Hirschstein mit 41,5 Prozent stärkste Kraft, siegte klar vor der CDU (28,8 Prozent). Ob ihm das hilft, bleibt abzuwarten. Bürgermeisterwahlen sind Personenwahlen, da spielt die Parteizugehörigkeit eher eine untergeordnete Rolle.

Die Gemeindewahlausschüsse müssen nun entscheiden, ob die Wahlvorschläge zugelassen werden oder ob es Hinderungsgründe gibt. Dies wird am Montag entschieden. Während es in Hirschstein - abgesehen von dem theoretisch möglichen Fall, dass beide Kandidaten auf die exakt gleiche Stimmenzahl kommen - auf jeden Fall einen Sieger im ersten Wahlgang geben wird, da nur zwei Kandidaten antreten, könnte in Käbschütztal ein zweiter Wahlgang notwendig sein, wenn keiner der Kandidaten die absolute Mehrzeit erreicht. Im zweiten Wahlgang genügt dann die einfache Mehrheit, das heißt, es gewinnt derjenige, der die meisten Stimmen erhält, auch wenn die unter 50 Prozent sind.