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Meißen: Rekordwert bei Einnahmen aus der Gästetaxe

So viel wie die Stadt im vorigen Jahr von Übernachtungsgästen einnahm, kam bislang noch nie zusammen. Das Geld kommt auch Veranstaltern zugute.

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Die Tourist-Info am Markt 3 ist vor zwei Jahren völlig neu gestaltet worden. Finanziert wurde das auch aus den Einnahmen der Gästetaxe.
Die Tourist-Info am Markt 3 ist vor zwei Jahren völlig neu gestaltet worden. Finanziert wurde das auch aus den Einnahmen der Gästetaxe. © Daniel Bahrmann

Meißen. Mit über 280.000 Euro waren die Einnahmen aus der Gästetaxe 2023, dem fünften Jahr ihrer Erhebung, bislang am höchsten. Diese Zahl präsentierte der Chef des städtischen Amtes für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur Christian Friedel am Montag im Sozial- und Kulturausschuss. Nach der seit 2019 geltenden Satzung wird pro Übernachtung eines jeden Gastes in Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen oder Wohnwagen eine Gebühr in Höhe von 1,50 Euro fällig.

Das Geld werde der Satzung gemäß verwendet, sagte Christian Friedel. Demnach sollen damit Kosten "für die Herstellung, Anschaffung, Erweiterung und Unterhaltung, der zu touristischen Zwecken bereitgestellten Einrichtungen und Anlagen" gedeckt werden. So wurde Geld aus den Einnahmen der Gästetaxe verwendet, um den Eigenanteil der Stadt zur Neugestaltung der Tourist-Info am Markt oder um neue Schilder für Wanderwege in links- und rechtselbischen Stadtteilen zu finanzieren. In diesem Jahr ist die Finanzierung der Eigenmittel für den Bau eines neuen Schiffsanlegers an der Elbe vorgesehen.

25.000 Euro aus den Einnahmen werden zur Verfügung gestellt, um Veranstaltungen in Meißen zu unterstützen, sodass sie eintrittsfrei stattfinden und Besucher anziehen können. Neben dem Weinfest und der Meißner Weihnacht nannte der Stadtmarketing-Chef den heißen Sommer mit dem Straßentheaterfestival "Gassenzauber", das Literaturfest, das Festival "Zahnrad & Zylinder", den Grafikmarkt, Ostermarkt und Töpfermarkt sowie das Rosenfest in der Klosteranlage Zum Heiligen Kreuz.

Die genaue Aufteilung, des zur Verfügung stehenden Geldes an die Organisatoren und Veranstalter, erfolge nach einer vom Meißner Mathematik-Experten Dr. Norbert Hermann entwickelten Formel. Darin fließen die Zahl der Veranstaltungstage, geschätzte Besucherzahlen sowie die Bewertung der touristischen Relevanz durch Personen aus Gastgewerbe, Hotellerie und Verwaltung ein, erläuterte Christian Friedel.

Kritik an Verteilung des Geldes

Mit dem Sommerfest in der Görnischen Gasse und der Görnischen Weihnacht wurden für dieses Jahr zwei weitere Veranstaltungen in die Liste der Begünstigten aufgenommen. Dass sie im Vergleich zu anderen Veranstaltungen mit einem geringen Betrag bedacht werden, kritisierte Stadtrat Karl Forberger (Bürger für Meißen). Das sei "ungerecht", auch weil Großveranstaltungen wie Weinfest oder Meißner Weihnacht mit Einnahmen aus Standgebühren zur Finanzierung rechnen können.

Christian Friedel verwies auf die allseits anerkannten Kriterien wie Besucherzahlen und Dauer, nach denen über die Verteilung der Fördergelder entschieden wurde. Die Summe von 25.000 Euro ist von den Stadträten festgelegt worden. Möglich sei auch, sie in den kommenden Jahren per Stadtratsbeschluss zu erhöhen, um Veranstaltungen in der Stadt unterstützen zu können. (SZ/da)