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„Genauso – aber anders“

Im Meißner Ratskeller wurde die neueste „Müller Sinfonie“ vorgestellt. Damit findet eine Serie eine Fortsetzung.

Von Harald Daßler
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Gemeinsam probierten Marcel Bretschneider, Steffen Loose, Karten Müller und Kay Leonhardt (v.l.n.r.) am Freitag im Ratskeller die neueste Ausgabe der "Müller Sinfonie".
Gemeinsam probierten Marcel Bretschneider, Steffen Loose, Karten Müller und Kay Leonhardt (v.l.n.r.) am Freitag im Ratskeller die neueste Ausgabe der "Müller Sinfonie". © Tatjana Morjaschew

Meißen. Es ist bereits die fünfte „Müller Sinfonie“ – die der Meißner Gastronom Karsten Müller, der Niederauer Winzer Steffen Loose sowie der Künstler Kay Leo Leonhardt am Freitag gemeinsam im Ratskeller präsentierten. Der Name bezeichnet einen besonderen Wein, der besonders gestaltet zu besonderen Anlässen ausgeschenkt wird.

Die drei hatten sich 2017 zusammengetan, um gemeinsam einen Hauswein für die Müllerschen Restaurants in Meißen zu kreieren. Dafür bietet sich eine Cuvée an, wie Steffen Loose erklärt: Als Winzer könne er so auch neue Rebsorten bekannt machen. Für den neuen Hauswein hat er drei Sorten der 2021er Lese verwendet: neben Müller-Thurgau und Riesling Sauvignier gris. Für die optische Wahrnehmung der Kreation sorgt Kay Leonhardt. Er gestaltete die Etiketten für den „Müller Sinfonie“ genannten Wein – in typisch Leo'scher Manier als Wimmelbild mit schrägen Vögeln und manch spitzfindigen Detail des jeweiligen Jahrgangs. Mit jedem Jahrgang dürfte der Sammelwert der Etiketten steigen.

Die Wein-Kombination für die jeweils nächste Ausgabe der Müller Sinfonie schlägt Steffen Loose vor – nachdem er nächtelang Proben aus seinen Weintanks in verschiedenen Mischungsverhältnissen vermengt und verkostet hat. Natürlich berücksichtigt er dabei Hinweise von Ratskeller- und Domkeller-Wirt Karsten Müller. Schließlich weiß er von den Gästen seiner Restaurants, wie der Hauswein ankommt. Der neue Hauswein sollte demnach genauso wie der vorherige sein, aber irgendwie anders, berichtet Karsten Müller.

Mit dem Hauswein verfolgen alle drei Partner auch einen guten Zweck. Denn vom Verkauf einer jeden Flasche der limitierten Jahrgänge bekommt die Arche Meißen zwei Euro. Seit Beginn der Aktion im Jahr 2018 wurden 1.750 Flaschen verkauft – und 3.500 Euro an die Arche in Meißen gespendet.

Im Namen der Arche in Meißen, die zu 100 Prozent auf Spenden angewiesen ist, um ihre Angebote für Kinder und Jugendliche finanzieren zu können, bedankte sich der stellvertretende Einrichtungsleiter Marcel Bretschneider für die Unterstützung. Um 50 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 7 und 17 Jahren kommen inzwischen wieder jeden Tag in die Einrichtung an der August-Bebel-Straße – Tendenz steigend. Dank finanzieller Unterstützung wie dieser könne die Arche Kindern, die es im Alltag nicht leicht haben, auch Angebote in den Ferien ermöglichen.

In diesem Jahr soll die Unterstützung der Arche noch erweitert werden, kündigt Karsten Müller an, dessen Gastronomiebetrieb seit 2018 Mitglied im Arche Freundeskreis ist. So sind gemeinsame Projekte mit den Arche-Kindern geplant und sie sind während der Weinlese ins Weingut von Steffen Loose eingeladen. Dort können sie selbst einige Trauben ernten, mit einer Handpresse Traubensaft erzeugen und ihn anschließend genießen. In den Restaurants von Karsten Müller ist eine Veranstaltung zur Tischkultur vorgesehen. Außerdem dürfen sich die Gäste von der Arche in der Küche umsehen und dort für sich etwas herstellen. Gemeinsam mit Kay Leonhardt können die Kinder eine Tagesmenü-Karte entwerfen und künstlerisch gestalten.

Schön, dass Unternehmer und Künstler aus Meißen Kinder aus Meißen unterstützen, bedankt sich Marcel Bretschneider. Das trägt etwas Positives zum Stadtbild bei.