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Großbrand in Weinböhlaer Gartenbaubetrieb

Das Feuer brach in der Nacht zum Sonntag aus. Es vernichtete die komplette Betriebsausstattung des Weinböhlaer Gartenbaubetriebes Schirmer.

Von Ines Mallek-Klein
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Schaumteppich ringsherum: Ein Großbrand hat eine Halle vernichtet, in welcher der Gartenbaubetrieb Schirmer in Weinböhla seine Arbeitsgeräte abgestellt hatte.
Schaumteppich ringsherum: Ein Großbrand hat eine Halle vernichtet, in welcher der Gartenbaubetrieb Schirmer in Weinböhla seine Arbeitsgeräte abgestellt hatte. © SZ/Ulf Mallek

Weinböhla. Es ist der Silvestertag gegen 1 Uhr morgens, als die Polizei bei Wolfgang Schirmer klingelt und seine beiden Hunde anschlagen. Die Beamten bringen keine guten Nachrichten. Es habe auf dem Betriebsgelände des Gartenbaubetriebes gebrannt. Die Halle, in der das Unternehmen alle Betriebsmittel lagert, von den Schubkarren bis zum Bagger, sei komplett zerstört, das Innenleben vernichtet.

Wolfgang Schirmer und seine Frau machen sich sofort auf den Weg. Sie treffen auf Feuerwehrleute, die alles versucht haben, eine Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Ein Übergreifen der Flammen auf umliegende Gebäude wurde unter anderem dadurch verhindert, weil man einen kniehohen Schaumteppich darauf legte. Die Überreste von dem schneeweißen Löschmittel werden Passanten noch am Sonntagmittag finden.

Der Brand brach am frühen Sonntagmorgen aus. Die Flammen wüteten so stark, dass die Wellblechhalle regelrecht auseinanderfiel. Der Schaum stammt von der Brandbekämpfung der Feuerwehr.
Der Brand brach am frühen Sonntagmorgen aus. Die Flammen wüteten so stark, dass die Wellblechhalle regelrecht auseinanderfiel. Der Schaum stammt von der Brandbekämpfung der Feuerwehr. © SZ/Ines Mallek-Klein

Da sind längst die Brandermittler der Polizei Ort. Ihre Arbeit gestaltet sich schwierig, weil das Feuer vergleichsweise lange und mit hohen Temperaturen wütete. Es fand viel Nahrung in der Wellblechhalle, deren Wände mittlerweile durchlöchert sind wie ein Schweizer Käse. An verschiedenen Stellen hat sich die Feuerwehr Zugänge freigeschnitten, um besser löschen zu können. An anderen Stellen haben die Flammen die Blechkonstruktion regelrecht auseinandergedrückt. Besonders kritisch sei es gewesen, als die Flammen drohten, auf ein Nebengebäude zu greifen, wo auch größere Mengen Diesel gelagert werden.

Die Ermittlungen zur Brandursache werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Unterdessen hat der Firmenchef auf Facebook aufgerufen, sich zu melden, wenn man etwas bemerkt hat. Und das haben einige getan. Wolfgang Schirmer hat bis Sonntagmittag schon mehr als 100 Rückmeldungen bekommen. Es gäbe sogar Fotos, die einen Stapel mit Holzpaletten vor der Halle zeigen, der in Flammen steht. Die Feuerwehr war da schon alarmiert, doch bis zu ihrem Eintreffen hatten die Flammen auf die Halle übergriffen, die schließlich in Vollbrand stand.

Fest steht, dass in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag auch in Weinböhla – wie auch andernorts – schon einige Silvesterraketen gezündet wurden. Ob das Feuerwerk den Brand auslöste und wie der Böller dorthin gekommen ist, werden die Ermittler bald schon sagen können.

Der Fuhrpark und zahlreiche Gartengeräte wie Schubkarren dürften nicht mehr zu retten sein, da das Feuer lange und mit hoher Temperatur wütete.
Der Fuhrpark und zahlreiche Gartengeräte wie Schubkarren dürften nicht mehr zu retten sein, da das Feuer lange und mit hoher Temperatur wütete. © SZ/Ulf Mallek

Den Gartenbaubetrieb gibt es seit zehn Jahren in Weinböhla. Die Auftragslage ist sehr gut. Ab dem 8. Januar 2024 wollte man wieder arbeiten. Vor Weihnachten hatten die Mitarbeiter noch alle Geräte gereinigt und gewartet, um sie während der Betriebsruhe über den Jahreswechsel in eben dieser Halle zu parken. „Nach dem Brand fehlt uns nun das nötige Werkzeug, um zu arbeiten“, so Wolfgang Schirmer.

Der Schock sitzt bei ihm und seiner Frau tief, es gäbe aber auch Dankbarkeit für die vielen Hilfsangebote von anderen Unternehmen aus der Branche. „Wir sind gerade dabei zu planen, wie es weitergeht“, so Schirmer. Auch wenn die Halle nicht groß war, der Schaden sei enorm, zumal einige der Geräte noch finanziert worden seien. Ihre Wiederbeschaffung wird dauern. Wolfgang Schirmer hofft, dass die Brandursache geklärt wird.

Für ihn und seine Frau war das übrigens nicht die erste Erfahrung mit Feuer. Damals, als in Coswig der Fischhandel von Brandstiftern angezündet wurde, lebten sie in einer Mietwohnung in unmittelbarer Nachbarschaft.