SZ + Meißen
Merken

Meißen: Warum kein Weinfest am Hahnemannsplatz?

Nicht nur Einzelhändler beschweren sich. Als Veranstalter setzt der Gewerbeverein weiterhin auf die Eigeninitiative der Händler und Gewerbetreibenden.

Von Harald Daßler
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Auf einem Schild an der Ladentür am Hahnemannsplatz hat Blumen-Händlerin Anke Wenke ihrem Ärger Luft gemacht.
Auf einem Schild an der Ladentür am Hahnemannsplatz hat Blumen-Händlerin Anke Wenke ihrem Ärger Luft gemacht. © Claudia Hübschmann

Meißen. Anke Wenke macht aus ihrem Frust keinen Hehl. Auf einem Schild an der Eingangstür zu ihrem Blumenladen am Hahnemannsplatz schreibt sie, dass die Straße beim Weinfest vergessen wurde. "Der Hahnemannsplatz darf am Weinfest nicht teilnehmen!", seht da geschrieben. Dabei hatte sie einige Mengen Wein für den Weinfest-Ausschank bestellt, und die "Helferlein und Kuchenzauberer" waren in großer Freude auf gesellige Besucher des Blümchencafés, in das Anke Wenke ihr Geschäft während früherer Weinfest-Tage "verwandelt" hatte.

Dass das Weinfest am Hahnemannsplatz am vergangenen Wochenende nicht stattfand, ärgert nicht nur Anke Wenke und weitere Einzelhändler der Straße. Auch in den sozialen Medien war von Besuchern darüber Unverständnis geäußert worden, dass diese Straße, die als Tor zur Altstadt gilt, Bühne und Ausschank fehlten.

Bei der Auswertung werde das eine Rolle spielen, sagt Andreas Krause, der Sprecher des Gewerbevereins Meißen, der das Weinfest veranstaltet. Der Verein kümmert sich vor allem um Bühnen und Buden rund um Markt und Heinrichsplatz. Damit das Festgelände auf weitere Straße und Plätze ausgedehnt werden kann, ist der Gewerbeverein auf die Unterstützung und Eigeninitiative anliegender Händler und Gewerbetreibenden angewiesen.

Eine wesentliche Stütze sind dabei sogenannte Straßenverantwortliche, die sich lange vor dem Beginn des Weinfestes auf den einzelnen Straßenzügen mit organisatorischen Fragen vom Bühnenprogramm bis zur Müllentsorgung befassen. Diejenigen, die diese Aufgaben in der Vergangenheit übernommen hatten, standen nicht mehr zur Verfügung. Das sei auch an der Gerbergasse der Fall gewesen – und darauf habe der Verein im August hingewiesen, erklärt Andreas Krause.

Dies sei offenbar nicht bei allen anliegenden Einzelhändlern angekommen, räumt der Sprecher des Gewerbevereins ein. Das werde bei den anstehenden Auswertungen des Weinfestes 2022 – das erste nach zwei Corona-Jahren – zu berücksichtigen sein. Die Kommunikation könne und müsse natürlich verbessert werden. Andreas Krause fügt hinzu: Der Gewerbeverein Meißen ist weiterhin angewiesen auf die Eigeninitiative der Einzelhändler und Gewerbetreibenden. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, wirtschaftliche Risiken zu tragen und sich an Kosten für Kulturprogramme, Sicherheitsdienst und Müllentsorgung zu beteiligen.