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Herr Krause, sind Sie immer närrisch?

Der Präsident des Meißner Carnevalsvereins gibt Einblicke ins Faschingstreiben. Nur Witze erzählt er im Vorfeld öffentlich nicht.

Von Thomas Riemer
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Andreas Krause, Präsident des Meißner Carnvalsvereins, ist es mittlerweile gewohnt, die Saison am 11.11. zu eröffnen. Aber warum tut er sich das an?
Andreas Krause, Präsident des Meißner Carnvalsvereins, ist es mittlerweile gewohnt, die Saison am 11.11. zu eröffnen. Aber warum tut er sich das an? © Robin Geyer

Meißen. Kaum begonnen, geht die Saison der Karnevalisten schon wieder dem Ende entgegen. Doch noch stehen "drei tolle Tage" und mancherorts viel mehr auf dem Plan. Keiner in Meißen weiß das besser als Andreas Krause, Präsident des "Missnia". Den natürlich alle - auch Meissen.lokal - in närrischen Zeiten duzen...

Andreas, wie ist Dein Herzschlag momentan? Alles auf Karneval eingestellt?

Der Herzschlag ist noch etwas holprig, aber er steigt. Nach fast drei Jahren Zwangspause muss man sich alle Aufgaben erstmal wieder auf den Tisch holen und gegebenenfalls auch neu überdenken. Viele Preise haben sich erhöht, insbesondere durch die gestiegenen Energiekosten, das muss man jetzt neu berücksichtigen.

Was macht ein Meißner Karnevalist wie Du in einer Woche vor den Highlights?

Feilen, wo es noch geht, proben, dekorieren… Andere Vereine besuchen, Ideen sammeln. Und neue Witze…

Erzähl mal deinen aktuellen Lieblingswitz!

Nö, dann ist er ja schon verbrannt…

Wann und wie und warum bist Du Faschingsfan geworden?

Oje, das geht bei mir weit zurück. Im Kindergarten wollte ich König sein, aber die Prinzessinnen haben lieber mit den Cowboys getanzt. Das hat mich damals eher traumatisiert. Im Studium war ich in Leipzig oft beim BA-HU Fasching unserer Hochschule, die haben das echt toll gemacht. Aber so richtig ging es erst in Meißen los, als ich in der 39. Saison Prinz beim MCV war. Seitdem bin ich da mit Freude „hängengeblieben“.

Warum ist es aus Deiner Sicht unerlässlich, für den Karneval zu "brennen"?

Was die meisten – denke ich – unterschätzen: Karneval und Fasching sind nicht nur Spaß, vor allem auch viel Arbeit und Verantwortung. Aber wenn das dann alles auch noch Spaß macht, kann man davon regelrecht süchtig werden. Andere Menschen zum Lachen zu bringen und gut zu unterhalten, das gefällt mir am meisten.

Was sind für 2023 die Highlights und Auftritte Eures Vereins?

Am 18. Februar starten wir mit dem Kinderfasching im Rothen Haus, dann sind wir am 19. Februar in Radeburg beim Umzug dabei. Am 20. Februar gibt es das Rosenmontags-Kochduell, am 22. Februar den Politischen Aschermittwoch im Ratssaal und am 25. Februar den Kehraus. Damit ist unsere 56. Saison auch schon wieder Geschichte. Am 11. März führen wir dann in der Börse Coswig die 29. Sächsische Gardetanzschau durch. Hier treten viele Sächsische Vereine in den verschiedenen Kategorien im Kampf um die Pokale des MCV an.

Warum hat Meißen keinen eigenen Faschingsumzug?

Wir marschieren ja am 11.11. immer durch die Stadt zum Markt und sind im Februar in Radeburg dabei, das können wir so schnell nicht toppen. Wir haben mit Rosenmontags-Kochduell und Politischem Aschermittwoch unsere eigenen Highlights…

Wie privat ist Andreas Krause, wenn er nicht Narr ist?

Naja, bei vielen Veranstaltungen im Hintergrund oder auf der Bühne. Ach ja, und einen Job hab ich auch, der mich fordert. Bei allem den Spaß nicht zu verlieren und andere zum Lachen zu bringen, das wäre mein Credo.