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Mehrgenerationenwohnen: Projekt Martinsgut geht in die zweite Runde

Das alte Wohnprojekt in Weistropp ist gescheitert. Nun gibt es eine neue Planung: Martinsgut 2.0 wurde im Technischen Ausschuss von Klipphausen vorgestellt.

Von Uta Büttner
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Das Bauschild für das geplante Mehrgenerationenwohnen in Weistropp ist schon lange verschwunden. Doch nun startete Kay Messner eine neue Planung.
Das Bauschild für das geplante Mehrgenerationenwohnen in Weistropp ist schon lange verschwunden. Doch nun startete Kay Messner eine neue Planung. © Claudia Hübschmann

Klipphausen. Das Bauschild vor dem ehemaligen Martinsgut im Klipphausener Ortsteil Weistropp ist schon lange abgebaut. Außer dem Abriss der alten Gebäude ist seit zwei Jahren nichts weiter passiert. Dabei war Kay Messner mit viel Enthusiasmus in das Projekt Mehrgenerationenwohnen in Weistropp, modern, nachhaltig und dennoch in den Dorfcharakter passend, gestartet.

Die Baugenehmigung für den ersten Bauabschnitt lag vor, „dann kam die große Zinswende, der Ukrainekrieg, die Baukosten schossen in die Höhe“, berichtete Messner im Technischen Ausschuss im März. Zudem habe er sich von seinem damaligen Partner wegen unterschiedlicher Ansichten getrennt. „Doch ich wollte ungern das Projekt fallenlassen.“ Deshalb sei er auf der Suche nach einem neuen gewesen, doch er sei gefunden worden – und zwar von Peter Kadur, Geschäftsführer der Kadur GmbH Raumidee. Gemeinsam haben sie das Projekt Martinsgut 2.0 entwickelt.

Die gesamte Planung wurde unter dem Aspekt der neuen Anforderungen an Bauwerke und Nachhaltigkeit noch einmal auf den Prüfstand gestellt. Was ist umsetzbar und was nicht, auch im Hinblick auf die Kosten. Es habe sich herausgestellt, dass die ursprünglichen Entwürfe leider nicht mehr vermarktungsfähig seien und auch nicht den heutigen nachhaltigen Gesichtspunkten entsprechen würden, erklärte Kadur.

Anbindung an öffentlichen Nahverkehr geplant

Geplant sei die Entwicklung einer autarken Energieversorgung des gesamten Gebietes mit regenerativer Energie. Prinzipiell bleibe man im Rahmen des bisher bestehenden Bebauungsplanes, doch die Anzahl und Anordnung der Gebäude haben sich verändert. So werde es zum Beispiel das Haus in L-Form nicht geben. Insgesamt seien nun sechs einzelne Gebäude geplant. Und anstelle der Pkw-Stellplätze, die sehr viel Platz auf dem Gelände in Anspruch genommen hätten, sei nun eine Tiefgarage geplant. Dadurch falle laut der Planerin die viele versiegelte Fläche mit wenig Grün weg.

Neben Wohnraum mit Zwei- bis Vierzimmer-Wohnungen sollen auch Gemeinschaftsflächen entstehen. Letztere könnten unterschiedlich genutzt werden, zum Beispiel könne er laut Kadur auch zu Büroraum umgewandelt werden, man denke an viele, die heutzutage im Homeoffice arbeiten. Oder eine Zweigniederlassung eines Arztes sei denkbar. Ebenfalls eine Einkaufsmöglichkeit solle entstehen. Und ein Konzept zur Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr solle entwickelt werden. Ziel dieser Wohnanlage sei nach wie vor, ein barrierefreies Wohnen für Senioren und Angebote für junge Familien zu schaffen.

Einzig mit den nun neu angedachten Gebäuden – drei Vollgeschosse mit einer geringeren Dachneigung, 20 Grad – konnten sich einige Gemeinderäte nicht ganz anfreunden. Sie befürchten, dass sie der Ansicht des Dorfes schaden. Ein Grund der Sorgen ist sicherlich die aktuell noch nicht vorhandene Planung zur Gestaltung der Häuser. So weit ist die Planung derzeit nicht vorangeschritten. Absichtlich, wie Messner erklärte. Denn beim ersten Mal waren die Arbeiten, verbunden mit enormen Kosten, so weit vorangetrieben, und am Ende scheiterte der Bau aus verschiedenen Gründen. Diesen Fehler will er nicht noch einmal machen. Jetzt solle die Planung Schritt für Schritt erfolgen.

Generell äußerten sich die Gemeinderäte weiterhin positiv zu dem geplanten Konzept. Man einigte sich darauf, den Vorhabensträgern eine Hausaufgabe bezüglich der Dachneigung mitzugeben.