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Keine ruhige Kugel

In Meißen ist ein Spielgerät unterhalb des Jahnhallen-Areals erweitert worden – sehr zur Freude der kleinen Nutzer.

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Gespannt verfolgten die Kinder vom Franziskus-Kinderhaus den Lauf ihrer Kugeln.
Gespannt verfolgten die Kinder vom Franziskus-Kinderhaus den Lauf ihrer Kugeln. © Claudia Hübschmann

Meißen. Mit Begeisterung sind die kleinen Spieler bei der Sache – und werfen Kugel um Kugel in die Öffnung. Wenn sie dann durch die beiden durchsichtigen Schläuche um die Wette kullern, gibt es kein Halten mehr. Die Kinder verfolgen ihre Kugel, auf dem Weg hinab bis zu den Justusstufen.

„Kugel-Jahn“ nennt sich die Anlage, die hier am Fuß der Jahnhalle seit 2018 entstanden ist. Nun wurde sie um eine etwa 60 Meter lange Doppelbahn erweitert – und „ersetzt“ einen völlig verrotteten Maschendrahtzaun, wie Jörg Adler von der Bürgerstiftung Meißen berichtet. Der Verein hatte 2017 die Jahnhalle übernommen. Mit tatkräftigen Arbeitseinsätzen und Ideen zur Finanzierung gelang es dem Verein, das im Jugendstil errichtete Gebäude vor dem endgültigen Verfall zu retten. Außerdem arbeiten die Mitglieder erfolgreich daran, dass das Jahnhallen-Areal wieder zum Sporttreiben genutzt werden kann.

Im Außengelände ist das bereits gelungen: Hier ist eine Bewegungslandschaft entstanden, in der sich Meißnerinnen und Meißner bereits regelmäßig zum gemeinsamen Sporttreiben treffen. Eine parallel zu den Justusstufen verlaufende Kugelbahn – als eine Art spielerischer Wegweiser – gehört dazu. Insgesamt 3.000 Kugeln sind vorhanden, damit „Kugel-Jahn“ betrieben werden kann.

Die Vereinsmitglieder hatten sich von der Ortwin Grüttners Murmelbahnen inspirieren lassen, die im Frühjahr 2018 im Stadtmuseum zu sehen waren und die viele Besucher "cool" fanden. Diese Kugelbahn zu erweitern, bot sich als Idee an, als die Vereinsmitglieder überlegten, was dem Zaunabriss entlang des Gehweges folgen könnte, sagt Jörg Adler.

In mehreren Arbeitseinsätzen haben sie Robinienstämme im Untergrund verankert und daran die beiden etwa 60 Meter langen Schlauchbahnen befestigt. Das Projekt konnte mit Unterstützung aus dem Förderprogramm „Demokratie leben“ verwirklicht werden, informiert die Vereinsvorsitzende der Bürgerstiftung Ina Heß.

Mit der erweiterten Kugelbahn am Weg zur Jahnhalle macht die Bürgerstiftung den Kindern der Stadt ein nachträgliches Geschenk zum Kindertag, sagt die Vereinsvorsitzende zu den Mädchen und Jungen vom Franziskus-Kinderhaus, die es kaum erwarten können, die ersten Kugeln auf die Bahn zu bringen. Ina Heß bedankt sich bei den Kindergarten-Kindern, die hier regelmäßig vorbeikommen, um achtlos Weggeworfenes von den Justusstufen und dem anschließenden Gehweg aufzusammeln und zu entsorgen.

Die Kleinen haben sichtlich Freude daran, ihre Kugeln zu verfolgen. Dort, wo die durchsichtigen Schläuche eine Spirale oder ein Looping bilden, ist das natürlich ganz besonders spannend. (SZ/da)