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Meißen: Hat das Kornhaus ein Nässe-Problem?

Es gibt Anzeichen, das sich der bauliche Zustand im Kornhaus verschlechtert hat. Die Feuchtigkeit breitet sich aus. Es regnet rein – wieder.

Von Andre Schramm
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Vor einem reichlichen Jahr sorgte das Kornhaus für Schlagzeilen. Danach kehrte wieder Ruhe ein. Nun regnet es rein.
Vor einem reichlichen Jahr sorgte das Kornhaus für Schlagzeilen. Danach kehrte wieder Ruhe ein. Nun regnet es rein. © Claudia Hübschmann

Meißen. Kornhaus, zweiter Stock, linker Flügel. In einem Zimmer sind Wasserflecken an der Decke zu sehen. Die Tapete ringsherum hat sich längst gelöst und hängt wie ein Lappen von der Decke. Auf dem Fußboden unter dieser Stelle gab es offenbar eine größere Pfütze. Es ist noch keine Katastrophe, möglicherweise aber der Anfang davon. Wobei Katastrophe sowieso nicht die richtige Bezeichnung wäre. Die kommt in der Regel unerwartet und plötzlich. Was im Kornhaus passiert, verläuft eher schleichend.

Als Mieter würde man den Wasserschaden wahrscheinlich in die Kategorie "Waschmaschine ausgelaufen, ärgerlich, Hausratversicherung anrufen" einsortieren. In dem historischen Gemäuer gibt es aber niemanden mehr, der Wäsche wäscht. Und auch keinen, der sortieren kann. Höchstens Jens Mahlow vom Verein "Mit Zahnrad und Zylinder". Der Steampunk-Freund steigt hin und wieder in dem Ensemble herum, um nach dem Rechten zu sehen und kleinere Schäden zu reparieren. Neulich hat er ein defektes Fenster mit einer Plexiglasscheibe gesichert – auf eigene Kosten. Hin und wieder schließt er Türen, damit die Tauben nicht überall hinscheißen.

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