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Kripo live erinnert an Fall Anneli

Das tragische Geschehen ist Teil einer Sendung, in der über Grenzen und Möglichkeiten der Ermittler in Entführungsfällen berichtet wird.

Von Peter Anderson
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Das Grab der entführten Anneli-Marie im Klipphausener Ortsteil Sora erinnert auf vielfältige Weise an das fröhliche junge Mädchen und seinen grausamen Tod.
Das Grab der entführten Anneli-Marie im Klipphausener Ortsteil Sora erinnert auf vielfältige Weise an das fröhliche junge Mädchen und seinen grausamen Tod. © Claudia Hübschmann

Meißen. In der Mediathek des MDR ist noch bis 10. Januar ein Beitrag zu sehen, der auch im Meißner Land spielt. Aus Anlass des ARD-TV-Films "Feinde" nach einer Vorlage des Autors Ferdinand von Schirach thematisiert "Kripo live" in Zusammenarbeit mit dem RBB-TV-Magazin "Täter Opfer Polizei" drei Kindesentführungen.

Während es im Spielfilm "Feinde" um die Frage geht, ob ein Ermittler einen Verdächtigen foltern darf, um ein Leben zu retten, zeigt "Kripo live extra" die Herausforderungen der Ermittler aus Sachsen und Berlin/Brandenburg bei den Entführungsfällen Stephanie, Anneli-Marie und Luisa. Der Fall Anneli-Marie beruht auf dem Kidnapping der Unternehmerstochter im August 2015. Die beiden Entführer Markus Beisser und Norbert Klein wollten von der Familie der 17-Jährigen Lösegeld erpressen.

Im Fernsehen kommt der Polizeipsychologe Professor Adolf Gallwitz zu Wort. Entführungen bezeichnet er als Straftaten, die mit durch den höchsten Grad an Grausamkeit gekennzeichnet seien. Gleichzeitig stellten sie hohe Anforderungen an die Intelligenz der Täter. Wenn diese spürten, dass sie mit ihrem eigenen Vorgehen etwas losgetreten haben, das sie nicht beherrschen, könne es schnell gefährlich für die Opfer werden.

Genau dies passierte auch im Fall Anneli-Marie. Weder sie noch ihre Familie hatten letztlich eine Chance. Schon am Tag nach seiner Entführung wurde das Mädchen, hauptsächlich wahrscheinlich durch Markus Beisser umgebracht. Der Haupttäter erhielt 2016 eine lebenslängliche Haftstrafe, sein Kompagnon acht Jahre und sechs Monate.

Die Familie des ermordeten Mädchens leidet bis heute unter dem Verlust. Eine Stiftung, welche künstlerische Talente und Projekte fördert, erinnert an sie. Eine nach ihrem Vorbild aus italienischem Marmor gefertigte Figur steht lebensgroß am Familiengrab der Rißes im kleinen Klipphausener Ortsteil Sora. Die weiße Statue hebt sich leuchtend vom schwarzen polierten Granit der Grabstätte ab. Der Engel lächelt. (SZ/pa)