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Der Brückenbauer in die Meißner Moderne

Die Eisenbahnbrücke erhält einen neuen Namen. Dafür enthüllt der Verein Mit Zahnrad & Zylinder eine Gedenktafel: Zum Geburtstag eines Meißner Bürgermeisters.

Von Martin Skurt
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Steampunker Jens und Jeannette Mahlow (v. l.) zeigen stolz die Gedenktafel des Vereins Mit Zahnrad & Zylinder.
Steampunker Jens und Jeannette Mahlow (v. l.) zeigen stolz die Gedenktafel des Vereins Mit Zahnrad & Zylinder. © Claudia Hübschmann

Meißen. Jens Mahlow ist vorbereitet. Der Schatzmeister des Steampunk-Vereins Mit Zahnrad und Zylinder liest seine Rede vor, die er extra für den Pressetermin vorbereitet hat. Es geht um Karl Richard Hirschberg, der am Mittwoch 200 Jahre alt geworden wäre. Der Meißner Bürgermeister führte in den Augen des Vereins die Stadt in die Moderne. Laut einer Pressemitteilung bestimmte Karl Richard Hirschberg die Geschicke der Stadt, und zwar bis zu seinem Tod. Die Gedenktafel ist ihm zu Ehren gewidmet.

"Dieses Jahr wollten wir eigentlich als Verein viel mehr machen", so die Vorsitzende Jeannette Mahlow. Denn es ist das Jahr der Industriekultur in Sachsen. "Wegen Corona war das leider nicht möglich. Jetzt sind wir aber froh, die Gedenktafel zeigen zu können." Gerade Hirschberg sei für die Stadt sehr wichtig gewesen, sagt wiederum Ehemann Jens Mahlow. Der ehemalige Bürgermeister setzte sich für vieles in Meißen ein: die Elbquerung der Eisenbahn, die Erschließung des Triebischtals für Stadterweiterung und Industrialisierung sowie wichtige Verwaltungsreformen in der Stadt. Nun heißt die Eisenbahnbrücke Karl-Richard-Hirschberg-Brücke.

Der Verein Mit Zahnrad & Zylinder erhielt dafür finanzielle Unterstützung durch die Stadt Meißen sowie die Genehmigung der Deutschen Bahn AG. Die Gedenktafel hat der Dresdner Metallbildner Steffen Esser erstellt, die Firmen Maler Quaas und Bauservice Jurich haben wiederum die Metallplatte angebracht. 

Neben diesem Projekt hat sich der Verein zudem um die Restaurierung der Grabsteine gekümmert, und zwar des Ehepaars Karl Richard Hirschberg und Emma Helma. Seitdem pflegt der Verein die Grabstelle. "Hirschberg steht für die Gründerzeit Meißens", sagt Jens Mahlow. Deswegen sei der Bürgermeister so wichtig für den Verein.

Der neue Name der Brücke hat aber auch einen anderen Grund. "Die Gedenktafel ist der Startschuss für die Umgestaltung der Obergasse, die hoffentlich nächstes Jahr stattfindet", so Jens Mahlow. Gemeinsam mit dem Jugendstadtrat möchte der Verein die Mauer an der Eisenbahnbrücke umgestalten. Erste Konzepte dafür stehen schon, müssen aber in der gemeinsamen Arbeitsgruppe noch abgestimmt werden. Wenn alles klappt, werden im nächsten Jahr die Graffiti-Künstler gesucht.

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