Meißen. Die Geschichte machte Mitte der 1990er Jahre deutschlandweit Schlagzeilen. 1995 trat Gert Postel in Zschadraß eine Stelle als Oberarzt im Maßregelvollzug im dortigen Fachkrankenhaus für Psychiatrie an. Es war Postels mindestens sechste Anstellung als Psychiater. Die sächsische Regierung bot ihm sogar eine Stelle als Chefarzt im Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie in Arnsdorf an. Das Problem: Postel hatte nie ein entsprechendes Studium absolviert. Von Beruf war der eloquente und redegewandte Mann aus Bremen Briefträger, gab sich aber als Psychiater aus, legte gefälscht Abschlüsse vor. Jahrelang flog der Schwindel nicht auf. 1997 schließlich wurde er enttarnt.