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Meißen: Maler Weder lobt Wettbewerb aus

Zum 30. Jubiläum will der Meißner Malerbetrieb Weder anderen eine Freude machen. Horte, Schulen, Jugendclubs und Kindergärten können sich bewerben.

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Stefan Weder, Chef des Malerbetriebs Weder, übergibt dieses Jahr den Staffelstab an seine Nachfolger.
Stefan Weder, Chef des Malerbetriebs Weder, übergibt dieses Jahr den Staffelstab an seine Nachfolger. © Claudia Hübschmann

Meißen. Es war Anfang der 90er Jahre. Da war Stefan Weder an der Nordsee im Urlaub. Seine zwei Brüder hatten sich gerade selbstständig gemacht: Der eine mit einer Elektrofirma, der andere mit einem Baubetrieb. "Ich dachte, was die Beiden können, kann ich auch", lacht er. Vielleicht ist das auch der Grund, warum einem heutzutage der Name Weder in unseren Breiten so oft über den Weg läuft oder fährt. Stefan Weder zog jedenfalls nach. Im Mai 93 eröffnete er seine Zweimann-Malerfirma, damals noch im Goldgrund.

Der Betrieb legte eine gute Entwicklung hin. Noch im selben Jahren waren es schon fünf Angestellte. Ab 1996 wurden Lehrlinge ausgebildet. "Bis heute sind daraus auch einige Meister hervorgegangen", freut sich der Firmen-Chef. Im Laufe der Zeit wuchs auch das Portfolio. Es kamen Putzer und Raumausstatter(innen) hinzu. 2016 zog der Betrieb auf die Hermann-Grafe-Straße. Seit 2022 gibt es im Haus sogar einen Restaurator.

"Natürlich gab es Höhen und Tiefen in dieser Zeit", erzählt der Unternehmer mit Blick auf Corona. Man durfte zwar arbeiten, hatte aber viele Ausfälle durch Quarantänemaßnahmen. 2022 hatte man dann mit den Corona-Nachwirkungen zu kämpfen. "So viele Erkältungen gab es bei uns noch nie", erzählt Weder. Inzwischen sei alles auskuriert. An Aufträgen mangelt es nämlich nicht. Wohnungsgenossenschaften, Hausverwaltungen, Vermieter und Baubetriebe zwischen Meißen und Radebeul vergeben gern Aufträge an die Meißner Maler. An öffentlichen Ausschreibungen beteiligt man sich eher kaum. "Preisdumping", sagt Weder.

Bisschen Obst für die Baustelle

In den letzten 30 Jahren hat die Firma vielerorts ihre Spuren hinterlassen. Sie war bei der Restaurierung des Dresdner Schlosses dabei, erneuerte die Fassade der Albrechtsburg oder den Bodenbelag in der Yenidze. Für die Arbeiten in Dresdens Moschee verzichtete man auf eine Rechnung. Einer der größten Aufträge war die Alte Post in Leipzig. "Wir hatten über drei Jahre dort zu tun", erinnert sich Weder. Wenn er in die Zukunft blickt, dann wird die Auftragsfrequenz wahrscheinlich noch zunehmen. "Mit der energetischen Sanierung kommt viel auf uns zu. Und auf die Eigentümer", prophezeit er.

In Sachen Nachwuchs gibt es wider Erwarten keine Probleme. Selbst überregional trudeln regelmäßig Bewerbungen ein. "Neulich kam eine sogar aus Chemnitz", meint der Firmenchef. Ein Azubi ist derzeit in München. Er will Kirchenmaler werden. Frauen sind schon länger Teil des Malerkollektivs. "Du musst natürlich schon etwas dafür tun", meint Weder mit Blick auf das Fachkräfte-Thema. So übernimmt die Firma beispielsweise die Kosten für Kitaplätze ihrer Angestellten und lässt ihnen ziemlich viele Freiheiten. Obst gibt's gratis mit auf die Baustelle.

Im Jahr 2020 konnte Stefan Weder ein Herzensprojekt in die Tat umsetzen: das Lebens-Kultur-Eck im Meißner Stadtteil Cölln. Hier hatte sich eine alte Gewerbeeinheit angeboten, die aufwendig renoviert wurde, um als Begegnungscafé mit Nachmittagsangeboten einen positiven Beitrag für das Quartier zu leisten. Es gab einen professionell ausgestatteten Seminarraum, einen Saal für Veranstaltungen, sowie einen kleinen Showroom für die Maler- und Innenausstattung. Leider wurde das ganze Projekt Opfer der Corona-Maßnahmen, woraufhin die Café-Betreiber abgesprungen sind. Das Projekt musste im Jahr 2021 begraben werden. Es sei ein schwerer Schritt gewesen, einer, der aber betriebswirtschaftlich notwendig gewesen ist, heißt es.

Maler mit Humor. Ein Werbegag am Betriebsfahrzeug. Foto: Maler Weder
Maler mit Humor. Ein Werbegag am Betriebsfahrzeug. Foto: Maler Weder © Maler Weder

Dafür gibt es nun eine andere Aktion, und die geht so: Bis zum 15. Juni 2023 können sich Schulen, Schulklassen, Horte, Kindertageseinrichtungen und Jugendeinrichtungen aus Meißen und Umgebung bei Maler Weder bewerben. Zu gewinnen gibt es die Renovierung / Gestaltung / Verschönerung eines Klassenzimmers bzw. Gruppenraums im Wert von bis zu 2.000 Euro. "Idee ist, dass unsere Mitarbeiter das Projekt zusammen mit den Kindern bzw. Jugendlichen in die Tat umsetzen", sagt der Firmen-Chef. Materialien werden gestellt. Der Gewinner soll im Sommer beim Firmenjubiläum bekannt gegeben werden.

Der 30. Geburtstag ist für den 62-jährigen Firmenchef gleichzeitig der Abschied. Zwei Nachfolger stehen schon in den Startlöchern. Ganz nebenbei scheint die Malertruppe auch Humor zu haben. Neuerdings ist an den Firmenfahrzeugen zu lesen: Darth Weder Deinen Auftrag streichen? Obendrüber ist ein Motiv von einem Maler mit dunkler Partikelmaske abgebildet. Eine Anspielung auf den Star-Wars-Charakter Darth Vader.

Bewerbungen (kurze Beschreibung und Foto der Räumlichkeiten) an: [email protected]