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Meißen geht neue Wege bei der Vergabe von Baugrundstücken

Meißen will neuen Wohnraum für die Stadt schaffen lassen. Für das neue Wohngebiet am Fürstenberg wird eine Baugemeinschaft gesucht.

Von Harald Daßler
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Dieses Archivbild zeigt die Fläche am Fürstenberg, auf dem ein neues Wohngebiet entstehen soll.
Dieses Archivbild zeigt die Fläche am Fürstenberg, auf dem ein neues Wohngebiet entstehen soll. © Claudia Hübschmann

Meißen. Das Wohngebiet, das auf einer noch freien städtischen Fläche am Fürstenberg entstehen soll, soll nicht nur aktuellen Anforderungen an Klimaschutz und Energieeffizienz genügen. Hier will die Stadt auch neue Wege beim Vermarkten von Bauflächen gehen. So soll ein Baufeld im Nordosten an eine Baugemeinschaft vergeben werden.

In einer solchen Baugemeinschaft finden sich mehrere Bauherren zusammen. Sie erwerben, planen und bauen gemeinsam – mit dem Ziel gemeinsam Wohnraum zu schaffen, beschreibt Stadtplanerin Marina Jach aus dem Baudezernat die Idee. „Dieses Zusammenwirken wirkt sich nicht nur günstig auf die Kosten aus“, erklärt sie. Von Anfang an haben die in der Gemeinschaft zusammengeschlossenen Bauherren alle Einzelheiten des Projekts gemeinsam im Blick und stimmen sich ab – von konkreten Fragen zur Gestaltung bis hin zur künftigen Nutzung von Außenanlagen.

Für das aus städtischer Sicht infrage kommende Baufeld innerhalb des künftigen Wohngebietes am Fürstenberg steht eine Fläche von 1.535 Quadratmetern zur Verfügung. Innerhalb einer Baugemeinschaft ließe sich ein gemeinsamer Hof für zwei oder drei Einfamilienhäuser planen, bauen und nutzen, so Stadtplanerin Marina Jach. Das gemeinsame Auftreten gegenüber Behörden, auch zu Fördermöglichkeiten, wäre ein weiterer Vorteil.

Fachlichen Rat können die Gemeinschaften vom Bauforum Dresden erhalten. Der Verein, der sich 2006 im Zuge eines Baugemeinschaftsprojektes gründete, kann auch auf Erfahrungen verweisen. Bislang hat der Verein bislang 32 solcher Projekte unterstützt.

Stadt strebt Erbbaurecht an

Die Idee für das gemeinsame Bauen zielt vor allem auf junge Familien, die sich den Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen möchten. Die für dieses Teilprojekt infrage kommende Liegenschaft könnte im Erbbaurecht veräußert werden, was sich ebenfalls positiv auf die Kosten und deren Finanzierung auswirken würde. Investoren sowie privaten Bauherren, die dieses besondere Konzept mittragen möchten, können ihr Interesse bei der Bauverwaltung bekunden. Marina Jach hält es für denkbar, ein weiteres Baufeld in die Hände einer Baugemeinschaft zu geben.

Wie berichtet, soll auf einer 38.000 Quadratmeter umfassenden Fläche in Zaschendorf ein Wohngebiet entwickelt werden. In ihrer Februar-Sitzung hatten die Stadträte den bisherigen Planungen grünes Licht gegeben. Mit dem Entwurfs- und Auslegungsbeschluss können alle bisher vorliegenden Pläne und Gutachten – unter anderem zu Anforderungen an die Erschließung des neuen Wohngebietes sowie zur verkehrlichen Anbindung – öffentlich eingesehen werden.

Außerdem besteht die Möglichkeit, Einwände und Anregungen zum Vorhaben vorzubringen. Die Entscheidungen, die in einem weiteren Abwägungsverfahren dazu getroffen werden, fließen in die weiteren Planungen ein, die erst mit einem Satzungsbeschluss der Stadträte Baureife erhalten.

Mit der Entwicklung dieses Wohngebietes, in dem Wohnraum für etwa 50 Familien entstehen soll, will die Stadt der Nachfrage Rechnung tragen, erklärt Baudezernent Albrecht Herrmann. Vergleichsweise günstige Grundstückspreise und die günstige Anbindung an die Landeshauptstadt erweisen sich zunehmend als Vorteile der Stadt Meißen. „Der Plan sieht, neben zahlreichen Grundstücken für Einfamilienhäuser im vorderen Bereich zur Max-Kamprath-Straße hin, begrünte Stapelbauten vor. Auch ein Stadtteilhaus findet hier Platz“, heißt es in einer Presseinformation aus dem Rathaus.

Etwa 30 Prozent der Gesamtfläche des Wohngebietes sind als Grünfläche vorgesehen. „So lädt im Zentrum künftig ein kleiner Anger zum Treffen, Spielen und Verweilen unter Bäumen ein“, teilt die Bauverwaltung mit.