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Meißner Energieparkentwickler expandiert nach Süditalien

Nach den USA, Chile, Spanien und Polen eröffnet die UKA-Gruppe nun auch in Italien eine Dependance. Von Rom aus sollen die Solarprojekte betreut werden.

Von Ines Mallek-Klein
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Aus dem Sonnenlicht Süditaliens soll Strom gewonnen werden, die Projektentwickler von UKA aus Meißen planen die Anlagen.
Aus dem Sonnenlicht Süditaliens soll Strom gewonnen werden, die Projektentwickler von UKA aus Meißen planen die Anlagen. © UKA

Meißen. Der Meißner Wind- und Solarparkentwickler UKA möchte die Energiewende in Italien vorantreiben. Dort werden gegenwärtig knapp 31 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt. So zumindest steht es in den Statistiken des italienischen Übertragungsnetzbetreibers Terna. Das ist vergleichsweise wenig. Selbst Deutschland schaffte es 2022, gut 46 Prozent seines Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energieträgern zu decken. Gut ein Drittel des Stroms wird aus Windkraftanlagen eingespeist, ein Fünftel indes kommt laut Umweltbundesamt von den Paneelen der Solaranlagen.

UKA versteht sich auf Wind und Sonne. Der 1999 gegründete Projektentwickler plant Parks mit großen Windrädern genauso wie mit Fotovoltaikanlagen. Er beschäftigt mittlerweile 880 Mitarbeiter weltweit und hat seinen Hauptsitz in Meißen. Seit einigen Wochen gibt es eine neue Niederlassung. Von Rom aus sollen unter der Leitung von Álvaro Sierra Torrón, dem Geschäftsführer der neuen UKA Italia Srl sowie der UKA-Iberia S.L.U, in Süditalien drei neue Solarparks entstehen.

Für ein Vorhaben wurde bereits 2022 die Genehmigung beantragt, die beiden weiteren Projekte werden folgen, so Firmensprecherin Johanna Witt. In Summe gehe es um eine Leistung von 120 Megawatt-Peak, was 120 Millionen Kilowattstunden entsprechen würde. Damit ließen sich 40.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen.

Durch 16 Fachbehörden

Italien selbst hat sich eine nationale Energiestrategie auferlegt. Bis zum Jahr 2030 möchte man 55 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien decken. Solarenergie spielt dabei eine große Rolle. Ihre Kapazität soll von 25 auf 52 Gigawatt-Peak mehr als verdoppelt werden. "Hier wollen wir tatkräftige Unterstützung leisten" so Sierra Torrón. Um die Ziele der nationalen Energie- und Klimastrategie bis 2030 zu erreichen, bietet die Regierung zusätzlich Förderungen zur Beschleunigung des Ausbaus an. Davon profitieren natürlich auch die Entwickler des Parks, wie UKA.

Der Meißner Anlagenentwickler hat gut zu tun. Schon zu Beginn dieses Jahres vermeldet er volle Auftragsbücher. Allein beim Windradbau seien Projekte mit einer Leistung von 1,8 Gigawatt in der Planung. Sie befinden sich verteilt über verschiedene Standorte. Nur einer davon liegt in Sachsen zwischen Grumbach und Herzogswalde im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge. Man sei noch in einer sehr frühen Planungsphase, sagt Johanna Witt von UKA.

Neben dem Meißner Unternehmen hat auch die Sachsen-Energie AG und die Firma Sabowind GmbH aus Freiberg ihr Interesse für die Flächen bekundet. Auf denen bestehe derzeit aber keinerlei Baurecht für Windkraftanlagen, heißt es aus dem Wilsdruffer Rathaus und unter den Bürgern regt sich bereits Widerstand gegen das Projekt.

Auch in Italien sollen mehr Windkraftanlagen in Betrieb gehen. Die dort aktuell stehenden Windräder haben eine Gesamtleistung von 12 Gigawatt. Das Wachstum erfolge in kleinen Schritten, denn die Antragswege seien lang, so Johanna Witt. Allein in Deutschland müsse die Zustimmung von 16 Fachbehörden eingeholt werden, bevor das erste Windrad aufgebaut werden könne. So vergehen oft mehrere Jahre, bis ein beantragtes Windrad in Betrieb gehen kann.