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Aritaschule: Blühwiese in voller Pracht

Erst letztes Jahr gesät. Mit der Bienenwiese wird an der Aritaschule Meißen das aktuelle und wichtige Thema Nachhaltigkeit aufgegriffen!

Von Sarah Weidelhofer
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An der Aritaschule Meißen blüht die angelegte Bienenwiese in voller Pracht.
An der Aritaschule Meißen blüht die angelegte Bienenwiese in voller Pracht. © Foto: Manuela Baumgart

Das Thema Nachhaltigkeit und Naturschutz zieht sich zunehmend durch alle Generationen, denn: es geht alle etwas an. An der Aritaschule in Meißen lernen bereits die Kleinen, was es heißt, die Natur und ihre Ressourcen langfristig zu schützen. Meißen.Lokal hat mit Erzieherin Manuela Baumgart, Schulleiter Patrice Hübsch und der zukünftigen Hortleiterin Ramona Blaurock gesprochen.

Der Natur zuliebe

Liebe Manuela, wie kam es zu der Idee, eine Blühwiese auf dem Schulgelände anzulegen?

"Die Idee kam von einer Kollegin, die in der Sächsischen Zeitung von der Initiative "Sachsen blüht!" des Sächsischen Landtages gelesen hat. Die Initiative hat dazu aufgerufen, freie Flächen zum Schutz von Insekten zu nutzen. Das dafür notwendige Saatgut stellt die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) kostenlos für geeignete Flächen zur Verfügung. Daraufhin haben wir uns, also die Schule und der Hort als ein gemeinsamer Standort, beworben. Die Flächenauswahl führte die LaNU, das Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden und der Deutsche Verband für Landschaftspflege – Landesverband Sachsen e.V. gemeinsam durch. Vom Bauhof haben wir dann Mutterboden für die gefundene Fläche bekommen. Gemeinsam mit den Kindern haben wir dann die Erde verteilt und letzten Herbst die erste Saat gesetzt."

Ihr habt euch beworben, um anerkannte UNESCO-Projektschule zu werden. Hängt das damit zusammen?

"Es ist zumindest etwa zur selben Zeit passiert. Aktuell sind wir als interessierte Schule Mitglied im Netzwerk auf Ebene des Bundeslandes. Als UNESCO-Projektschule muss die Arbeit an der Schule Bezug auf bestimmte Themengebiete nehmen. Wir mussten aus 6 unterschiedlichen Gebieten mindestens 3 wählen und haben uns da u. a. für 'Bildung für nachhaltige Entwicklung' entschieden. Die Blühwiese ist sozusagen der erste Projektschritt.", erzählt Manuela Baumgart.

Die Blühwiese ist bewohnt. Den Hummeln gefällt's.
Die Blühwiese ist bewohnt. Den Hummeln gefällt's. © Foto: Manuela Baumgart
Kornblumen, Spitzwegerich, Färber-Hundskamille und viele weitere Pflanzen zieren die Blühwiese.
Kornblumen, Spitzwegerich, Färber-Hundskamille und viele weitere Pflanzen zieren die Blühwiese. © Foto: Sarah Weidelhofer

Thema Nachhaltigkeit ist fest verankert im Schulalltag

Wie ist das Thema Nachhaltigkeit sonst noch an der Aritaschule umgesetzt?

"Zum Beispiel in der 3. Klasse wird im Sachkunde-Unterricht das Thema "Wiese" fest eingeplant. Wir haben auch kleine, laminierte Kärtchen, die die einzelnen Wiesenpflanzen zeigen. Die Kinder können dann selbstständig die Blumen bestimmen, die hier wachsen. Das gleiche machen wir auch mit den Insekten, die hier leben.", so Manuela Baumgart. "Auch im Fach Werken, wo es ja auch um die Entwicklung von kleinen Projekten geht, steht das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Welche Materialien gibt es? Wie werden sie genutzt und geschaffen? Die Kinder lernen viel übers Upcycling, also "aus alt mach neu", wie man es früher nannte. Bastelmaterialien sind dann z. B. alte Haushaltsgegenstände wie Papierrollen, Dosen oder Verpackungen.", erklärt Schulleiter Patrice Hübsch. "Im Unterricht werden zudem auch erneuerbare Energien thematisch behandelt, Wind- und Solarenergie z. B."

"Auch im Hort-Ferienprogramm spielt die Natur eine große Rolle. In der 1. und 2. Ferienwoche bekommen wir Besuch von einem Imker, der dann den Kindern erklärt, wie die Bienen den Honig machen. Oft kennt man ihn ja doch nur aus dem Glas im Supermarkt-Regal. Dann lernen die Kinder auch, wo er herkommt.", sagt Manuela Baumgart."

Die Natur nimmt an der Aritaschule einen hohen Stellenwert ein, wie ich sehe.

"Ja, auf jeden Fall! Wir haben hier viele Büsche, Blumen und Beerensträucher. Auch Erdbeeren und Kartoffeln. Und einen kleinen Kräutergarten. Wir möchten die Kinder für das Thema Natur und Umwelt sensibilisieren und vertraut damit machen, woher gesundes Essen kommt, an welchen Bäumen welches Obst wächst und wie die Natur als Ganzes funktioniert.", so Patrice Hübsch. "Im Hort geschieht allerdings die Intensiv-Arbeit. Mit 25 Kindern in einer Klasse ist es manchmal einfach schwierig. Deshalb sind wir auch auf die Zusammenarbeit mit den Eltern angewiesen, damit alles ein richtiges Gemeinschaftsprojekt werden kann.", Patrice Hübsch weiter.

Das Insektenhotel der Aritaschule vor den Erdbeerpflanzen.
Das Insektenhotel der Aritaschule vor den Erdbeerpflanzen. © Foto: Manuela Baumgart

Die Blühwiese ist der erste Schritt. Wie geht's weiter?

Die zukünftige Hortleiterin, Ramona Blaurock, gibt Ausblick: "Ein Insektenhotel haben wir ja auch schon, das haben wir zusammen mit den Kindern gebaut. Verschiedene Materialien, damit unterschiedliche Insekten darin wohnen können. Vogelnistkästen und eine Hummelburg haben wir auch schon im Hinterkopf. Obstbäume wären auch eine super Idee! Da kann man mit den Kindern gemeinsam frisch ernten und wieder zeigen, wie der Baum aussieht, an dem das Obst wächst."

"Die Blühwiese wird auch Mitte Juli gemäht, da viele Blumen, z. B. der Klatschmohn, ausblühen. Die Fläche wird hälftig gemäht, damit die Insekten noch auf die Blühfläche wechseln können und nicht mit einmal verscheucht werden. Die Gräser werden dann liegen bleiben und austrocknen. Das Heu kann man super an Tiere verfüttern. Einige Schüler bzw. deren Eltern haben vielleicht auch Kaninchen oder Schafe zuhause. Das ist auch wieder nachhaltig.", erzählt Manuela Baumgart.

Die Aritaschule Meißen geht mit großem Vorbild voran. Denn: "Was wir heute tun entscheidet darüber, wie die Welt von Morgen aussieht."