Meißen
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Meißen macht ein Fass auf

Der Wein-Pavillon auf dem Meißner Markt ist wieder eröffnet. Bis September sind jede Woche neue Winzer zu Gast.

Von Andre Schramm
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Der Wein-Pavillon auf dem Meißner Markt ist wieder geöffnet (v.l.): Stadtmarketing-Chef Christian Friedel, Winzerin Katharina Schuh und Bürgermeister Markus Renner stoßen darauf an.
Der Wein-Pavillon auf dem Meißner Markt ist wieder geöffnet (v.l.): Stadtmarketing-Chef Christian Friedel, Winzerin Katharina Schuh und Bürgermeister Markus Renner stoßen darauf an. © André Schramm

Meißen. Katharina Schuh vom gleichnamigen Weingut freut sich auf die zweite Saison im Wein-Pavillon auf dem Markt. "Natürlich spielt das Wetter eine große Rolle, ob die Woche umsatztechnisch gut oder weniger gut verläuft. Mit dem Wein-Pavillon gibt es aber, und das ist mindestens genauso wichtig, eine zentrale Anlaufstelle, wo Touristen ungezwungen mehr über die Winzer der Region erfahren", sagt sie. Im letzten Jahr seien sogar Übernachtungen in dem hauseigenen Hotel an dem riesigen Weinfass eingefädelt worden. Bis zum 8. Mai ist das Sörnewitzer Weingut im Fass. Danach zieht die Winzergenossenschaft ein.

Insgesamt 20 verschiedene Weinbaubetriebe zwischen Dresden und Diesbar-Seußlitz werden sich bis September im Wochen-Rhythmus in dem Pavillon präsentieren. Auch Meißens Partnerstadt Fellbach ist wieder dabei. Sogar kleinere Weingüter, die nicht die Möglichkeit haben, einen Mitarbeiter eine ganze Woche dafür abzustellen, sind mit von der Partie. Für sie wurde ein externer Dienstleister organisiert.

Die Idee mit dem Weinfass geht auf das Amt für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur zurück. "Ähnliche Aktionen gibt es bereits in anderen Anbaugebieten", erzählt dessen Chef Christian Friedel. Das Feedback der Winzer nach der Premiere im letzten Jahr sei durchweg positiv gewesen. "Viele Gäste hätten berichtet, dass sie erst durch den Wein-Pavillon auf das jeweilige Weingut und dessen Angebote aufmerksam geworden sind", so Friedel weiter. Die Gastronomiebetriebe im Umfeld hätten seinen Angaben zufolge ebenfalls von dem Ausschank profitiert. Verkauft werden dürfen hier lediglich Wein, Traubensaft und Wasser. Speisen sind tabu, um keine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten zu schaffen.

Das riesige Fass (Baujahr 1950) stammt ursprünglich aus der italienischen Weinkellerei Manicor. Es fasste ursprünglich bis zu 13.000 Leiter Rotwein. 2019 wurde es zum Pavillon umgebaut und kann seither über einen Verleiher aus Elsterwerda gemietet werden. Um die Kosten dafür zu decken, verlangt die Stadt von den teilnehmenden Winzern eine Gebühr. Sonderlich viel Werbung braucht der Hingucker auf dem Markt jedoch nicht. "Viele Besucher teilen ihre Fotos auf Instagram und Facebook. Besser geht's nicht", sagt Friedel.