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Filmpalast Meißen wird zeitweise zum Programmkino

Im Meißner Kino startet demnächst ein neues Format. Bereits ab Sonntag brauchen Besucher keine Masken mehr. Auch die 3G-Regel entfällt.

Von Andre Schramm
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Der Meißner Kino-Chef Alexander Malt mit dem Plakat zur neuen Reihe "Weitwinkel".
Der Meißner Kino-Chef Alexander Malt mit dem Plakat zur neuen Reihe "Weitwinkel". © André Schramm

Meißen. Die Plakate sind gerade frisch eingetroffen. "Weitwinkel" ist ganz oben darauf zu lesen. Wie ist das zu verstehen? Mehr Bildinhalt auf derselben Leinwand? "So ähnlich. Wir zeigen künftig Filme in Meißen, die normalerweise nicht bei uns zu sehen sind, sondern ins Programmkino gehören", erklärt Kino-Chef Alexander Malt.

Jeden Freitag, 17 Uhr, und den darauffolgenden Montag, 20 Uhr, soll ein Streifen laufen, der abseits des Mainstreams verortet ist. Eine ähnliche Reihe hatte es in Meißen bis 2019 gegeben. Sie nannte sich "Kino Extra" und war auf den Montagabend begrenzt. Mit dem zusätzlichen Vorführtermin zum Wochenende erhofft man sich im Meißner Kino vor allem neue Zuschauer, vielleicht sogar Stammpublikum. Das Programm für die nächsten drei Monate steht jedenfalls schon.

Den Anfang macht am 8. April, 17 Uhr, "House of Gucci", ein Krimi über den Mord am Gucci-Erben Maurizio Gucci (zweiter Termin: 11. April, 20 Uhr). "Wanda, mein Wunder" und "Lieber Thomas" sind weitere Filme der Reihe "Weitwinkel" im April. An die kleinen, feinen, meist anspruchsvollen Filme heranzukommen, sei gar nicht so einfach gewesen. "Sie sind normalerweise wirklich den Programmkinos vorbehalten", erklärt Malt.

Masken- und Nachweispflicht entfällt

Ab 3. April brauchen Kinobesucher keinen 3G-Nachweis mehr vorzulegen. Auch die Maskenpflicht ist ab Sonntag obsolet. Bisher, so erzählt Malt, musste im Haus Maske getragen werden. In den Vorführsälen konnten die Betreiber selbst entscheiden, entweder genügend Abstand einzuplanen oder eben die Maskenpflicht umzusetzen. Im Meißner Filmpalast hatte man sich für die Abstandsregelung entschieden.

Ebenfalls im April startet in Meißen wieder das Seniorenkino. Einen Mittwoch im Monat ist das reifere Publikum ab 14 Uhr zu Kaffee, Kuchen und eben einem Kinofilm eingeladen. Start ist am 27. April mit der Lady Di-Verfilmung "Spencer". Die Reihe hatte seit 2019 pausiert.

Kinofilme werden immer größer

Seit Ende 2021 gibt es auch eine technische Neuerung im Kino, von der die Kinobesucher jedoch nichts mitbekommen haben. Seitdem gelangen alle Kinofilme über den Kabelanschluss ins Meißner Kino. Zuvor wurden die Streifen viele Jahre per Satellit eingespeist. Dazu hatte man im Kino extra eine Empfangsanlage installiert. "Das System hat eigentlich gut funktioniert. Wahrscheinlich waren aber die Unterhaltskosten für den Satelliten zu hoch", mutmaßt der Kino-Chef.

Glücklicherweise besitzt das Meißner Kino einen schnellen Internetanschluss. Denn ein Blockbuster in Leinwandauflösung ist gut und gern zwischen 200 und 300 Gigabyte groß. An Speicherkapazität mangelt es in dem Haus am Theaterplatz nicht. "Wir sind jetzt bei 17 Terabyte angelangt", sagt Malt. Lediglich in Ausnahmefällen kämen die Kinofilme noch so wie früher an – auf einer Festplatte im versiegelten Koffer.

Der Eintritt zum Programmkino kostet 8 Euro (Seniorenkino 8,50 Euro).