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Kreis Görlitz: Einbruch bei der Genehmigung von neuen Ein- und Zweifamilienhäusern

Die Zahl der Baugenehmigungen geht stark zurück – im Vergleich zum Vorjahr um 41 Prozent. Das liegt vor allem am Geld, sagt ein Institut aus Hannover.

Von Ingo Kramer
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In diesem neu erschlossenen Wohngebiet im Auenblick im Görlitzer Ortsteil Ludwigsdorf sind zuletzt neue Einfamilienhäuser gebaut worden.
In diesem neu erschlossenen Wohngebiet im Auenblick im Görlitzer Ortsteil Ludwigsdorf sind zuletzt neue Einfamilienhäuser gebaut worden. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gab es nach Angaben des Pestel-Instituts im gesamten Landkreis Görlitz nur 64 Baugenehmigungen für neue Ein- und Zweifamilienhäuser. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2022 waren es noch 109 Baugenehmigungen. „Damit ist der Eigenheimbau innerhalb von nur einem Jahr um 41 Prozent zurückgegangen“, sagt Matthias Günther, Leiter des Pestel-Instituts. Es hat seinen Sitz in Hannover und forscht zu regionalen Wohnungsmärkten.

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Der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) hat die Wohnungsmarkt-Untersuchung beim Pestel-Institut in Auftrag gegeben. Katharina Metzger vom BDB erklärt: „Der Traum vom eigenen Haus, von der eigenen Wohnung – er platzt gerade in Serie. Wenn es um das Anschaffen von Wohneigentum geht, ist auch der Kreis Görlitz quasi in eine Schockstarre verfallen.“ Nur wenige Leute könnten sich die eigenen vier Wände noch leisten. „Hohe Zinsen, hohe Baulandpreise, hohe Baukosten, die vor allem auch durch hohe Klimaschutz-Auflagen nach oben getrieben werden: Wohneigentum scheitert am Geld“, so Katharina Metzger.

Im Landkreis Görlitz gibt es rund 58.000 Wohnungen, für die keine Miete bezahlt werden muss. Der Grund: Ihre Eigentümer nutzen sie selbst. Dazu zählen beispielsweise Einfamilienhäuser und Reihenhäuser, aber auch Eigentumswohnungen. Die Wohneigentumsquote im Kreis Görlitz liegt damit bei rund 44,8 Prozent. Auch das geht aus der aktuellen Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt hervor, die das Pestel-Institut gemacht hat.