Die Dresdner Flüchtlingshilfsorganisation Mission Lifeline will in Kürze mit einem neuen Schiff die Rettung von Bootsflüchtlinge im Mittelmeer wieder aufnehmen. "Wenn alles gut geht, laufen wir am 1. August aus", sagte Mission-Lifeline-Sprecher Axel Steier in Dresden nach einer Anfrage der Nachrichtenagentur epd. Den Namen des neuen Schiffs wollte er aus Sicherheitsgründen noch nicht nennen. Er verriet lediglich, dass das Schiff zwischen 24 und 70 Seemeilen vor der libyschen Küste zwischen Tunesien und Tripolis kreuzen werde.
Das erste Schiff des Dresdner Vereins, die "Lifeline", hatte im Sommer vergangenen Jahres 234 Flüchtlinge aufgenommen. Nach tagelanger Irrfahrt im Mittelmeer durfte das Schiff in Maltas Hauptstadt Valletta anlegen, wurde danach jedoch von den Behörden des kleinen EU-Staates beschlagnahmt. "Lifeline"-Kapitän Claus-Peter Reisch wurde von einem Gericht in Valletta wegen des Vorwurfs der falschen Registrierung des Rettungsschiffes zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt. Er legte Revision ein.
Laut Steier ist die "Lifeline" noch immer beschlagnahmt. Den Verein koste der Unterhalt des festgesetzten Schiffs im Monat 15.000 Euro. Vorerst gebe es "keine Aussicht, dass wir das Schiff wiederkriegen", sagte er. (epd)