Dresden. Ku-Klux-Klan-Kutte, Henkersgewand, Burka und SS-Totenkopf: Verkleidete Striezelmarktbesucher haben am Samstagabend in Dresden einen Polizeieinsatz ausgelöst.
Vor allem für einen 27-Jährigen könnte das Tragen einer rot-schwarzen Schirmmütze mit Totenschädel Folgen haben, teilte die Polizei am Sonntag mit. Es werde geprüft, ob ein Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet wurde.
Auf der Mütze war demnach ein Totenschädel mit gekreuzten Knochen zu sehen - ein Symbol der SS im Nationalsozialismus. Der Vorfall mit der zehnköpfigen Gruppe mitten in der Dresdner Altstadt sorgte auch für Irritationen bei anderen Striezelmarktbesuchern: Mehrere verständigten die Polizei.
Am Montag dann das Bekenntnis. "Natürlich waren wir das", so Max Aschenbach, der für die Satire-Partei Die Partei im Dresdner Stadtrat sitzt. Die rote Uniform mit schwarzem Gummimantel habe "Premiere" gehabt, so Aschenbach. "Das ist unser neuer Wehrmachtsmann." Es gebe auch eine Weihnachtsburka und eben das Kostüm, das an den rassistischen Ku-Klux-Klan erinnert. "Das ist gewollt und bei uns Tradition", erklärt Aschenbach. "Wir ziehen von der Neustadt zum Striezelmarkt und nennen es Glühweinkotzen."
Es handle sich dabei um einen satirischen Blick auf die Stadt und die Gesellschaft. Deshalb suchte sich Die Partei auch den Tag aus, an dem Pegida-Anhänger sich zum Singen von Weihnachtsliedern und Zuhören von Hetzreden getroffen haben. "Winterlicher Patriotismus trifft weihnachtliche Heimatliebe", nennt es Aschenbach. (SZ/sr/awe)