Moritzburg: Abriss soll endlich starten

Moritzburg. Es tut sich etwas auf dem Parkplatz vor Sachsens ältestem Wildgehege in Moritzburg. In den vergangenen Tagen hat der Staatsbetrieb Sachsenforst - zu diesem gehört die Einrichtung - dort mehrere Container aufstellen lassen. In ihnen sollen vorübergehend eine Kasse und Toiletten untergebracht werden, die es bis zur planmäßigen Schließung Ende November letzten Jahres im Eingangsgebäude gab.
Das sollte in den vergangenen vier Monaten eigentlich abgerissen werden, um so Platz für einen Neubau zu bekommen. Noch steht das Haus allerdings, wenn auch mittlerweile entkernt und ohne Fenster. Nach der aktuellen Auskunft von Sachsenforst soll nun am Montag endlich der Abrissbagger anrollen und sein Werk beginnen. Veranschlagt sind dafür zwei Wochen. Dann soll das erst 1998 eingeweihte Eingangsgebäude Geschichte sein.
Vor gut einer Woche hatte der Leiter des Forstbezirks Dresden, Markus Biernath, auf Nachfrage der SZ gesagt, dass die ursprünglich geplante Wiedereröffnung des Wildgeheges am 1. März nicht zu schaffen sei. Und die Hoffnung geäußert, dass vielleicht eine Woche später wieder Besucher kommen können. Wildgehegeleiter Ronald Ennersch wollte sich jetzt auf keinen Termin festlegen. „Aber unser Ziel ist es natürlich, so schnell wie möglich wieder zu öffnen.“ Vermutlich aber noch parallel zum Abriss.
Neubau wird flacher, aber länger
Obwohl das Eingangsgebäude also noch immer steht, ist den vergangenen Monaten in der weitläufigen Anlage dennoch einiges passiert. Da mit dem Abriss vorübergehend auch der Gastronomiebereich verschwindet, wurde der Imbiss am Spielplatz für einen größeren Ansturm hergerichtet: Er bekam einen Strom- und Wasseranschluss. Hergerichtet wurden zudem einige Gehege. Und auch neue Tiere werden die Besucher entdecken können. Vor allem musste Ersatz für die vorübergehend frei gewordenen Gehege der Wild- und Mini-Schweine gefunden werden. Wegen der bei Radeburg aufgetretenen Schweinepest-Fälle mussten die Tiere getötet werden. Derzeit ist im Wildgehege keine Schweine-Haltung möglich.
Das neue Gebäude soll nur noch einstöckig sein. Damit passt es sich auch besser in die denkmalgeschützte Kulturlandschaft ein. Damit alles, was benötigt wird, dennoch in dem neuen Gebäude untergebracht werden kann, soll der Neubau etwas länger als das bestehende Haus werden. „Und es wird etwas geschwungen gebaut, damit die historische Wildgehegemauer wieder mehr freigestellt wird“, sagt Markus Biernath. Geplant ist erneut ein Raum für waldpädagogische Angebote. Und auch die Besucherversorgung wird durch ein Bistro mit Freisitzen weiter gewährleistet. Die Kasse soll mit einem kleinen Shop kombiniert werden, in dem Infomaterial und kleine Mitbringsel angeboten werden. Mehr Platz soll es für die Toiletten geben.
Gebaut werden soll wieder mit viel Holz, vor allem einheimischem. Als das jetzige Eingangsgebäude feierlich eingeweiht wurde, war es mit seiner effektiven Nutzfläche von 600 Quadratmetern nach Aussage des Sachsenforstes das größte Holzgebäude Sachsens. Geplant wurde der jetzige Neubau mit Baukosten in Höhe von rund einer Million Euro.