Moritzburg. Gemeindewehrleiter Thomas Hoppe musste sich noch eine Woche gedulden, doch nun ist die neue Ausrüstung beschlossene Sache. Die Entscheidungen über den Kauf eines neuen Kommandofahrzeugs und Waschtechnik für die Feuerwehr wurden in der Sitzung am 11. Dezember verschoben. Am darauffolgenden Montag stimmten die Gemeinderäte dann in ihrer Sondersitzung für Investitionen von insgesamt 44.000 Euro - nicht ohne kritische Nachfragen an den Gemeindewehrleiter.

Letztendlich genehmigten sie das neue Kommandofahrzeug für die Gemeindefeuerwehr, die ihren Sitz in Moritzburg hat und nächstes Jahr in die neue Feuerwache ziehen soll. Ein vier Jahre alter Mitsubishi im Wert von fast 24.000 Euro soll den Landrover ersetzen, der bisher von den Feuerwehren aller Ortsteile genutzt wurde. Die Gemeinde kaufte das Auto 2009 in gebrauchtem Zustand. "Das hat im November endgültig die Hufe hochgerissen", erklärt Hoppe vor den Gemeinderäten und Rätinnen. In den Landrover sei schon jede Menge Geld gesteckt wurden, mit immer größeren Wartezeiten. "Wir haben dieses Jahr schon insgesamt zwei Monate auf ihn verzichtet, weil er in der Werkstatt war", sagt Hoppe, der vor einem Jahr zum Gemeindewehrleiter ernannt wurde.

Das Kommandofahrzeug wird in circa jedem zweiten Einsatz der Feuerwehr genutzt. In diesem Jahr gab es etwa 120 Einsätze in der Gemeinde, erzählt Hoppe. Die "technische Hand des Einsatzleiters" ist das führende Fahrzeug bei kleineren Einsätzen. Bei größeren Bränden wird es als Erkundungsfahrzeug genutzt. Es ist mit Funk ausgestattet und steht den Feuerwehrleuten auch für Lehrgangsfahrten zur Verfügung.

Spezielle Waschmaschine für die Gemeindefeuerwehr Moritzburg

Trotz gegensätzlicher Meinungen zur besseren Antriebsart und der Frage, warum es kein geleastes Allradfahrzeug sei, vertrauten die Gemeinderäte letztendlich den Fachleuten. Thomas Hoppe freute sich: „Wir fördern damit deutlich die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr.“

Die soll auch ein weiterer Kauf stärken. Die Gemeindefeuerwehr bekommt in ihrem neuen Gerätehaus in Moritzburg eine Waschmaschine und einen Trockner. "Das ist schon lange Wunsch aller Ortsfeuerwehren, weil wir wahnsinnig lange Wartezeiten haben“, sagt Hoppe.

Die Spezialkleidung wird bisher in einer Industriemaschine im Feuerwehrtechnischen Zentrum in Glaubitz gewaschen, seitdem es keine mehr in Coswig gibt. Entsprechend groß sei der Aufwand für die Abstimmung und den Transport der Kleidung. Gerade warten die Kameraden immer noch auf die Dienstkleidung aus dem Einsatz bei einem Wohnungsbrand in Steinbach vor fünf Wochen.

Hausmeister der Grundschule soll sich um Wäsche kümmern

Die Garnituren, die jeweils aus einer Hose und einer Jacke bestehen, können nicht in einer handelsüblichen Waschmaschine gewaschen werden. Der Gemeinderat stimmte am Montag dem Kauf einer Industriemaschine zu, die pro Waschgang zwei Garnituren säubert. "Bei einem normalen Einsatz werden sechs bis acht Garnituren gebraucht", erzählt Hoppe.

Um die Wäsche soll sich der Hausmeister der benachbarten Schule kümmern. Wehrleiter Hoppe schließt auf Nachfrage nicht aus, dass auch andere Einrichtungen, wie etwa der Bauhof, die Industriemaschine, zu der auch ein Trockner gehört, in Zukunft nutzen können.

Die neue Waschtechnik kostet knapp 20.000 Euro. Diese außerplanmäßige Auszahlung finanziert die Gemeinde durch höhere Gewerbesteuereinnahmen. Bis Ende November gingen eine Million Euro mehr ein als für 2023 geplant. Reichlich 3.200.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen lagen zum 30. November auf dem Konto.