SZ + Radebeul
Merken

Großes Interesse an geplantem Radweg zwischen Dresden und Moritzburg

Zwischen den Moritzburger Ortsteilen Reichenberg und Boxdorf soll ein 500 Meter kurzer Radweg entstehen. Am Dienstag informierten sich mehr als 20 Interessierte über die genauen Pläne.

Von Lucy Krille
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Zwischen den Moritzburger Ortsteilen Boxdorf und Reichenberg soll ein Radweg entstehen.
Zwischen den Moritzburger Ortsteilen Boxdorf und Reichenberg soll ein Radweg entstehen. © Arvid Müller

Reichenberg/Boxdorf. Der Saal im Mehrzweckgebäude in Reichenberg war gut gefüllt. Nicht nur Einwohner und Einwohnerinnen aus der Gemeinde Moritzburg, auch Menschen aus Dresden hörten sich an, was die Planungsgesellschaft List am Dienstag zu berichten hatte. Der Weg zwischen Dresden und Moritzburg ist beliebt bei Pendlern und Ausflüglern. Um die 12.000 Autos sind pro Tag auf der Straße unterwegs, weiß die Gemeindeverwaltung. Doch ein durchgehender Radweg fehlt.

Auf 500 Metern soll nun immerhin ein Teil des Weges sicherer werden. Das Sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) will zwischen dem Abzweig Wahnsdorfer Straße und dem Kreisverkehr bauen und hat für die Planungen die List beauftragt. Abteilungsleiter Carsten Richter spricht von einem durchaus speziellen Radweg, da er innerorts auf relativ kurzer Strecke verlaufen soll. Projektleiterin Franziska Müller bezeichnet ihn als "Puzzlestück", um den Radverkehr zwischen Dresden und Moritzburg sicherer zu machen. Ein Anliegen, das ihr selbst am Herzen liegt, wie sie verrät. Müller ist regelmäßig auf der Strecke unterwegs.

Teilstrecke zwischen Dresden und Moritzburg wird mehr als fünf Meter breiter

Müller und ihr Team haben sich aus fünf Varianten für eine entschieden, die ihrer Ansicht nach die sicherste für Radfahrende ist. Demnach soll auf beiden Seiten der Fahrbahn ein etwa 2,25 Meter breiter Radfahrstreifen entstehen. Anders als beim Schutzstreifen ist die Linie hier durchgängig und darf nicht mit dem Auto überfahren werden. Mit Böschung muss die Straße also in etwa um 5,70 Meter verbreitert werden.

Dafür müssen Teile der anliegenden Flächen weichen. Die Versiegelung soll an anderer Stelle ausgeglichen werden. List will nun den Baugrund untersuchen lassen und Vermessungen anstellen. Im zweiten oder dritten Quartal sollen diese starten. Vor dem Grunderwerb schauen externe Gutachter sich die Flächen an, um sie zu bewerten. Dann folgt die Bitte um Bauerlaubnis. Teilweise habe es schon erste Kontakte gegeben, heißt es von List. Die Gemeinde und die Planer sprechen sich dafür aus, Kompromisse zu finden, um ein sogenanntes Planfeststellungsverfahren zu vermeiden. "Das würde das Projekt um mehrere Jahre verzögern", sagt Richter.

Bestes Beispiel ist der Abschnitt auf der anderen Seite des Kreisverkehrs. Zwischen Reichenberg und Moritzburg soll schon seit Jahren ein Radweg entstehen. Die Pläne dafür mussten allerdings schon mehrfach überarbeitet werden und liegen derzeit bei der Landesdirektion Sachsen. Den Bau des 500-Meter-Abschnittes will man davon aber unabhängig angehen. "Wenn keiner den ersten Schritt geht, kommen wir nie voran", sagt Franziska Müller.

Planungsgesellschaft: "Radwege zu bauen erfordert viel Zeit"

Noch ist unklar, wie der Weg am Kreisverkehr endet. Ein Zuhörer appelliert an die Planer, an eine Querungshilfe auf Höhe der Wahnsdorfer Straße zu denken, während Wegewart Wolf-Rüdiger Meyer anregt, den Radweg um 50 Meter zu verlängern, um vor allem wegen des Schülerverkehrs bereits am Kleinen Gallenberg darauf fahren zu können. Ein anderer Bürger fragt, wieso der Radweg nicht schon mit bedacht wurde, als die Straße vor wenigen Jahren neu gemacht wurde. "Wir waren zu dem Zeitpunkt noch nicht auf dem Stand", sagt Franziska Müller.

Bauen zu planen erfordere viel Zeit. Bis das Lasuv Baurecht erteilt, können bis zu vier Jahre vergehen. "Dann müssen noch Absteckpläne und Ausschreiben gemacht werden", sagt Carsten Richter. "Wir haben auch mit diesen jahrelangen Planungszeiträumen zu kämpfen", macht er klar. Eine Zuhörerin versucht es positiv zu sehen: "Na ja, Hauptsache es geht weiter".