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Radweg zwischen Boxdorf und Reichenberg geplant

In der Gemeinde Moritzburg soll ein 500 Meter langer Radweg gebaut werden. Der Bürgermeister hat aber ganz andere Wünsche.

Von Lucy Krille
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Auf der Dresdner Straße in Boxdorf soll gebaut werden: Zwischen dem Abzweig nach Wahnsdorf und dem Kreisverkehr plant das Lasuv einen Radweg. Dabei ist der an anderer Stelle dringender, meint der Bürgermeister.
Auf der Dresdner Straße in Boxdorf soll gebaut werden: Zwischen dem Abzweig nach Wahnsdorf und dem Kreisverkehr plant das Lasuv einen Radweg. Dabei ist der an anderer Stelle dringender, meint der Bürgermeister. © Arvid Müller

Gemeinde Moritzburg. Auf der Dresdner Straße zwischen Boxdorf und Reichenberg soll es für Fahrradfahrende bald sicherer werden. Das Sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) will einen rund 500 Meter langen Radweg entlang der S179 bauen. Nach den Plänen soll dieser aus Boxdorf kommend am Abzweig Wahnsdorfer Straße beginnen und am Kreisverkehr enden.

Das Lasuv hat die LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen mit der Betreuung beauftragt. Demnächst soll die Voruntersuchung abgeschlossen werden. Um über den aktuellen Stand und die weiteren Schritte zu informieren, lädt die List-Gesellschaft im März zu einer Informationsveranstaltung ein.

Im Rathaus sorgen die Pläne des Lasuv für Verwunderung. "Das war nicht unser Vorschlag", sagt Bürgermeister Jörg Hänisch (parteilos). Das habe er List gegenüber auch deutlich gemacht. "Natürlich freuen wir uns über jeden Meter Radweg, der entsteht", macht Hänisch klar. Am liebsten sei ihm, wenn alle Straßen mit einem solchen ausgestattet wären. Doch zugleich weiß er um den langen, bürokratischen Weg zu einem fertigen Radweg.

Deshalb sieht der Bürgermeister andere Projekte weiter oben auf der Prioritätenliste. "Viel wichtiger ist der Weg zwischen Moritzburg und Reichenberg", meint Hänisch. Schon seit Jahren, nunmehr fast Jahrzehnten, gibt es die Forderung nach einer sicheren Verbindung für Radfahrende, die zwischen Moritzburg und Dresden unterwegs sind. Denn nicht nur für den Radtourismus und den Berufsverkehr ist die Staatsstraße entlang der Allee wichtig. Gleichzeitig ist es auch die kürzeste Verbindung nach Boxdorf in die Kurfürst-Moritz-Schule.

Vorplanungen weit fortgeschritten

Zuständig ist - wie auch beim Abschnitt in Boxdorf - das Lasuv, da die Dresdner Straße Staatsstraße ist. Bewegung kam in die Sache, als der Abschnitt 2014 mit der höchsten Priorität in die Radwegekonzeption des Freistaats aufgenommen wurde. Später präsentierte das Lasuv der Gemeinde mehrere Varianten. Letztendlich entstand ein Kompromissentwurf für einen kombinierten Fuß- und Radweg, Schutzstreifen für Radfahrer und Querungshilfen.

Doch seitdem ist wenig passiert. Das liegt an Einwänden von der Denkmalpflege und personelle Engpässe bei den zuständigen Behörden, sagt Hänisch. "Aufgrund geänderter Stellungnahmen im Zuge des Verfahrens musste eine Anpassung der Planung erarbeitet werden", informiert Lasuv-Sprecher Franz Grossmann. Nun sei die Landesdirektion Sachsen am Zug - dort liegen die Unterlagen seit April 2023 zur Prüfung. Wann Baurecht erteilt wird, ist offen. Grossmann kann deshalb nicht sagen, wann der lang ersehnte Radweg realisiert werden kann.

Dass nun Pläne für einen anderen, deutlich kürzeren Abschnitt der S179 vorangetrieben werden, verwundert. Auf Nachfrage beim Lasuv heißt es, dass diese Planungen nichts mit dem Radweg zwischen Moritzburg und Reichenberg zu tun hätten. Der Bau sei ein Projekt im Rahmen des Programms Radverkehrsanlagen 2017. Die Vorplanungen für eine Vorzugsvariante seien weit fortgeschritten, nun soll die Bevölkerung einbezogen werden. Im Laufe dieses Jahres soll dann ein Plan mit allen Details erstellt werden.

Die Bürgerinformationsveranstaltung soll am 12. März im Mehrzweckgebäude Reichenberg auf der August-Bebel-Straße 74, stattfinden. Start ist 18 Uhr.