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Dresden und Leipzig nehmen an EU-Mission für klimaneutrale Städte teil

360 Millionen Euro gibt die EU-Kommission in den nächsten zwei Jahren aus, um Städte zu unterstützen, Energie einzusparen. Auch Sachsen profitiert davon.

Von Nora Miethke
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Im Dresdner Rathaus wird die Freude groß sein. Auf dem Weg in die Klimaneutralität gibt es Unterstützung aus Brüssel.
Im Dresdner Rathaus wird die Freude groß sein. Auf dem Weg in die Klimaneutralität gibt es Unterstützung aus Brüssel. ©  Archivbild: Christian Juppe

Mannheim, München, Frankfurt am Main, Leipzig, Dortmund, Dresden, Münster, Aachen und Heidelberg gehören zu den 100 am Donnerstag von der EU-Kommission auswählten Städten, die bis 2030 an der EU-Mission für klimaneutrale und intelligente Städte teilnehmen. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Kommission, erklärte: „Der grüne Wandel ist inzwischen in ganz Europa zu spüren. Aber es bedarf immer Wegbereiter, die sich selbst noch ehrgeizigere Ziele setzen. Diese Städte zeigen uns den Weg zu einer gesünderen Zukunft.“

75 Prozent der EU-Bürgerinnen und -Bürger leben in städtischen Gebieten. Insgesamt verbrauchen städtische Gebiete mehr als 65 Prozent der weltweiten Energie und sind somit für mehr als 70 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Es sei daher wichtig, dass Städte als Versuchs- und Innovationsökosysteme fungieren, um so alle anderen beim Übergang zur Klimaneutralität bis 2050 zu unterstützen, heißt es in der Mitteilung der EU-Kommission .

Die Mission „Städte“ wird im Rahmen des Förderprogramms "Horizont Europa" in diesem und im nächsten Jahr Mittel in Höhe von 360 Millionen Euro erhalten, damit sie die Innovationen anstoßen kann, die notwendig sind, um bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Gegenstand der Forschungs- und Innovationsmaßnahmen sind saubere Mobilität, Energieeffizienz und grüne Stadtplanung; sie bietet die Möglichkeit zur Entwicklung gemeinsamer Initiativen und zur Intensivierung von Synergien mit anderen EU-Programmen.

Städte erarbeiten jetzt Klimastadt-Verträge

Dresden und Leipzig können jetzt mit maßgeschneiderter Beratung und Unterstützung durch eine spezielle Missionsplattform, die von NetZeroCities betrieben wird, rechnen. Weitere Vorteile sind zusätzliche Finanzierungsmittel sowie die Gelegenheit zur Beteiligung an großen Innovationsmaßnahmen und Pilotprojekten. Die Mission bietet auch Möglichkeiten zur Vernetzung, zum Austausch bewährter Verfahren zwischen Städten und zur Unterstützung bei der Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern.

Die Kommission wird die 100 ausgewählten Städte im nächsten Schritt auffordern, Klimastadt-Verträge auszuarbeiten, die einen Gesamtplan für Klimaneutralität in allen Sektoren wie Energie, Gebäude, Abfallwirtschaft und Verkehr sowie entsprechende Investitionspläne umfassen. Aufgrund der klaren und sichtbaren Verpflichtungen, die die Städte im Rahmen der Klimastadt-Verträge eingehen werden, sollten sie mit den Behörden der EU sowie den nationalen und regionalen Behörden, aber vor allem mit ihren eigenen Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt treten, um gemeinsam diese Strategie zu erarbeiten, empfehlen die EU-Beamten.

Insgesamt hatten sich 377 Städte aus allen 27 Mitgliedsstaaten beworben. Das zeuge von einem "überwältigenden Interesse", heißt es.