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Neue Pläne von BASF für Schwarzheide

Der Chemiekonzern produziert in der Lausitz Wasserlacke und Pflanzenschutzmittel. Aber auch Batteriematerialien für Elektroautos sind denkbar.

Von Nora Miethke
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© Foto: Patrick Pleul/dpa

Dresden. Auch wenn der Aufbau einer Batteriezellenproduktion in der Lausitz im Abschlussbericht der Kohlekommission nicht mehr als Idee auftauchte, ist das Thema Batterie für Elektrofahrzeuge nicht vom Tisch. So prüft der Chemiekonzern BASF nach eigenen Angaben den Standort Schwarzheide als möglichen Standort für eine zweite Produktionsanlage für Batteriematerialien. BASF hatte im vergangenen Oktober bekannt gegeben, eine erste Produktionsanlage für Batteriematerialien für den europäischen Markt im finnischen Harjavalta aufbauen zu wollen. „Für eine zweite Produktionsanlage, die die BASF-Gruppe erwägt, werden mehrere Produktionsstandorte geprüft, darunter auch Schwarzheide“, teilte ein BASF-Sprecher auf Nachfrage der SZ mit.

Denn fest steht, der Standort mit derzeit 1780 Beschäftigten soll weiter ausgebaut und gestärkt werden. Dazu unterzeichneten Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Uwe Liebelt, Aufsichtsratschef der BASF Schwarzheide GmbH, am Donnerstag eine gemeinsame Erklärung am Hauptsitz des Chemiekonzerns in Ludwigshafen. Der Ausbau soll entsprechend der Nachhaltigkeitsziele des Konzerns „ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich balanciert erfolgen“, so der Sprecher. Als Beispiele nannte er die Modernisierung des Kraftwerks durch Kraft-Wärme--Kopplung sowie die Sektorenkopplung und Nutzung von erneuerbaren Energien, insbesondere Windenergie.

Dies verlange allerdings politische Rahmenbedingungen, die den Bezug von erneuerbarem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen ermöglichen, forderte Jürgen Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH. Dafür müsse sich das Land Brandenburg einsetzen, wenn es die Attraktivität des Standorts in der Westlausitz für neue Investitionen stärken will. Woidke setzt auf BASF als strategischem Partner für den Lausitzer Strukturwandel. „Der Standort Schwarzheide ist ein industrieller Leuchtturm in der Region. Vor dem Hintergrund der Energiewende kommt ihm eine besondere Bedeutung für die Entwicklung der Lausitz zu“, so Woidke. Themen bei dem Besuch von Woidke in der BASF-Zentrale waren der Ausbau von Schwarzheide als Logistikdrehscheide für den kombinierten Verkehr (KV) und die Fachkräfteentwicklung in der Region. Schwarzheide soll über die Niederschlesische Magistrale erster Anlaufpunkt in Deutschland für die sogenannte „Neue Seidenstraße“ auf dem Schienenweg bis nach China werden. BASF will den Ausbau des KV-Terminals in Schwarzheide „intensiv“ unterstützen. Denn dadurch würden Wettbewerbsvorteile durch kosteneffiziente und ökologisch nachhaltige Logistiklösungen in der Lausitz geschaffen werden, heißt es.