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Neuer Chef im Domowina-Verlag

Simon Peter Ziesch tritt am 1. Juni die Nachfolge von Maria Matschie an, die in den Ruhestand geht. Er peilt einen besonderen Schwerpunkt an.

Von Carmen Schumann
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Simon Peter Ziesch ist der neue Chef des Domowina-Verlags.
Simon Peter Ziesch ist der neue Chef des Domowina-Verlags. © Carmen Schumann

Bautzen. Seine Liebe gilt dem gedruckten Buch ebenso wie der elektronischen Version. Beides habe seine Vorzüge, sagt Simon Peter Ziesch, der designierte Geschäftsführer des Domowina-Verlages. Am Montag unterschrieb er seinen Vertrag mit der Stiftung für das sorbische Volk. Ab 1. Juni tritt er dann die Nachfolge von Maria Matschie an, die in den Ruhestand geht.

Der 42-jährige Sorbe übernimmt den Verlag, der seit Jahrzehnten der größte Produzent sorbischer Texte ist. Der neue Geschäftsführer ist geradezu prädestiniert dafür, den schon unter Maria Matschie eingeschlagenen Weg der Verbreitung sorbischsprachiger Texte auch mithilfe elektronischer Medien fortzusetzen. Denn nach seinem Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften in Leipzig war er bei der Firma Sony federführend an der Einführung des ersten E-Book-Readers beteiligt.

Kehrt zu seinen Wurzeln zurück

Sein jüngster Arbeitgeber ist die Berliner Agentur Pioneer Communication, wo er noch bis zum 31. Mai Mitglied der Geschäftsleitung ist. Besonders stolz ist Ziesch auf die Kampagne „Sorbisch, na klar!“, die kürzlich in Bautzen vorgestellt wurde und die er mit angeschoben hat. „Ich denke, dass ich auf meinem bisherigen Lebensweg wertvolle Erfahrungen gesammelt habe, die dem Verlag zugute kommen“, sagt er.

Mit der Übernahme der Geschäftsführung des Domowina-Verlages kehrt Simon Peter Ziesch zu seinen Wurzeln zurück. Denn bereits in seiner Jugendzeit war er im Verlagshaus als Praktikant tätig und leistete Ferienarbeit. Auch in die Redaktion der sorbischen Tageszeitung „Serbske nowiny“ schnupperte er hinein. In Bautzen geboren, besuchte er die sorbische Grundschule und anschließend das sorbische Gymnasium. Im Alter von zehn Jahren zog er mit seiner Familie nach Lehndorf und lernte dort das Dorfleben kennen und schätzen. Doch zum Studium zog es ihn nach Leipzig und von dort dann nach Berlin. Seine Familie ist inzwischen schon nach Räckelwitz gezogen. Seine beiden Kinder besuchen bereits hiesige sorbische Bildungseinrichtungen. Simon Peter Zieschs Ehefrau ist Lehrerin an zwei sorbischen Grundschulen.

Neuerscheinung zum Osterreiten

Ziesch freut sich besonders über die jüngste Neuerscheinung des Domowina-Verlages, einen Bildband zum Osterreiten mit Fotografien des langjährigen Bildreporters der „Serbske nowiny“, Matthias Bulang. Denn Simon Peter Ziesch ist selbst seit seiner frühesten Jugend Osterreiter. Obwohl er nie in Radibor gewohnt hat, nimmt er an der dortigen Prozession teil. Das hängt mit der Bereitstellung der Pferde zusammen. Zum diesjährigen Osterfest kann er bereits sein 25-jähriges Jubiläum als Osterreiter feiern.

Obwohl Simon Peter Ziesch aufgrund seiner beruflichen Laufbahn ein Vorreiter auf dem Gebiet der elektronischen Medien ist, schätzt er es doch sehr, ein gedrucktes Buch in den Händen zu halten. Ein gut gefülltes Bücherregal sei schon etwas Feines, bekennt er. Für den Urlaub hingegen sei ein elektronisches Buch sehr praktisch.

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