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Neuer Kraftwerksblock in Turow läuft an

Der Bau der 460-Megawatt-Anlage ist zu fast 90 Prozent abgeschlossen. Sie soll eine Million Haushalte versorgen.

Von Klaus-Peter Längert
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Das Kraftwerk Turow an der deutsch-tschechisch-polnischen Grenze
Das Kraftwerk Turow an der deutsch-tschechisch-polnischen Grenze © Archivbild: Matthias Weber

Die Arbeiten am neuen 460-Megawatt-Block des polnischen Kraftwerks Turow sind zu fast 90 Prozent erledigt. Die Anlaufphase habe bereits begonnen, sagte Robert Ostrowski, Vorstandsvorsitzender des Energieunternehmens PGE. Bereits im November war die Druckprobe des Kessels erfolgreich durchgeführt worden. Die Inbetriebnahme des Blocks, der eine Million Haushalte mit Energie versorgen kann, soll zum 30. Oktober nächsten Jahres erfolgen.

Vor Kurzem abgeschlossen wurden die Montage von Dampfleitungen und Wasserversorgung, der Absauggebläse sowie der Kohlezufuhr in den Kessel. Derzeit erfolge zudem der Einbau der Entschlackung- und Entaschungssysteme. Gegenwärtig sind durchschnittlich 1.800 Beschäftigte des ausführenden Konsortiums aus Japan, Polen und Spanien auf den Baustellen eingesetzt. 

Ostrowski betonte, der neue Block sei nicht nur einer der modernsten seiner Art auf der Welt, sondern gleichfalls die Garantie für die Verlängerung der Abbautätigkeit im Turower Komplex zur vollständigen Nutzung der hier lagernden Braunkohlenvorräte. Damit einher gehe die Sicherung vieler attraktiver Arbeitsplätze und ein weiteres gutes Funktionieren der Wirtschaft in dieser Region.  Die Emissionen von Stickoxiden werde im Vergleich zu den Blöcken 9 und 10 um das zwanzigfache und die Staubemissionen um das zehnfache verringert.

Zudem ist derzeit eine gründliche Modernisierung der Kraftwerksblöcke 1 bis 3 im Gange mit dem Ziel, deren Kapazität von 235 auf 250 MW zu erhöhen. Die Arbeiten sollen gleichfalls zu einer signifikanten Verringerung der Emissionen von Stickoxiden, Schwefeldioxiden und Staub beitragen. In Planung seien überdies die Modernisierung der Elektrofilter an den Blöcken 4 bis 6. Die Erzeugerkapazität des Kraftwerks Turow mit dann insgesamt 7 Blöcken belaufe sich nach Zuschaltung des 460-MW-Blocks auf eine Leistung von etwa 2.000 Megawatt, so Ostrowski.

Zur Versorgung des Kraftwerks bemüht sich das Unternehmen PGE gegenwärtig für den Tagebau Turow um eine Weiterführung der aus dem Jahre 1994 stammenden Lizenz für den Abbau von Braunkohle im Bergbaugebiet „Turow -Bogatynia“. Die momentan noch gültige Genehmigung werde im April kommenden Jahres auslaufen, hieß es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. In Abstimmung mit den hier lagernden Vorräten und den Kraftwerkskapazitäten soll die Förderung auf den Zeitraum von 25 Jahren begrenzt bleiben und nicht darüberhinaus verlängert werden. Der Abbau des Flözes erfolge in dieser Zeit in süd-östlicher Richtung ausschließlich nur in den Bereichen, wie sie 1994 in den bestehenden Planungsunterlagen zum Abbau der Kohle und im Flächennutzungsplan der Gemeinde Bogatynia verbindlich dokumentiert wurden. Seit dem 18.Juni 1947 - dem Zeitpunkt des Erwerbs der Kohlenmine durch den polnischen Staat wurden die Bergbaukonzessionen mehrfach verlängert.

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