Bautzen
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Neues Gemeindezentrum in alter Schule

Es geht um die Sicherheit in der früheren Crostwitzer Mittelschule. Auch die Domowina zieht ein.

Von Andreas Kirschke
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Die Investitionen der Gemeinde Crostwitz in diesem Jahr stehen fest. Der Gebäudekomplex von ehemaliger Mittelschule und der Grundschule steht im Fokus. Ein wichtiges Thema ist der Brandschutz.
Die Investitionen der Gemeinde Crostwitz in diesem Jahr stehen fest. Der Gebäudekomplex von ehemaliger Mittelschule und der Grundschule steht im Fokus. Ein wichtiges Thema ist der Brandschutz. © Matthias Schumann

Crostwitz. Die jährliche Pauschale des Freistaates Sachsen zur Stärkung der Kommunen im ländlichen Raum entlastet den Crostwitzer Haushalt deutlich. Zu diesem Schluss kommt Bürgermeister Marko Klimann (CDU): „Ohne die Pauschale wären wichtige Vorhaben nicht möglich.“ So gebe es Spielräume für Investitionen“, sagt er, mit Blick auf den Haushalt 2019. Der ist nun beschlossen.

Wichtigstes Vorhaben ist die Ertüchtigung und Modernisierung des Brandschutzes in der früheren Mittelschule Jurij Chežka. „Das ist dringend notwendig. Wir müssen den gesetzlichen Anforderungen des Brandschutzes genügen. Es geht um die Sicherheit“, sagt der Bürgermeister. Im Untergeschoss entsteht ein zusätzlicher Fluchtweg. Er führt direkt zum Ausgang. Die einzelnen Räume gilt es, neu miteinander zu verbinden. Installiert wird zudem eine Brandschutz-Anlage. Insgesamt 120 000 Euro sind im Gemeindehaushalt für die Maßnahme eingestellt. Davon trägt die Gemeinde 46 900 Euro. Der Freistaat Sachsen fördert die Maßnahme mit 73 100 Euro.

Büros können bezogen werden

Ziel 2019 ist die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts. In der früheren Mittelschule entsteht das künftige Gemeindezentrum. Außer Brandschutz und Rettungsweg ist die Erneuerung der Elektrik vorgesehen. „Ab diesem Sommer können die künftigen Nutzer ihre Büros beziehen“, sagt Marko Klimann. „Das sind im Einzelnen der Domowina-Regionalverband, die Stiftung für das sorbische Volk Regionalbüro Crostwitz, das Witaj-Sprachzentrum mit zwei Sozialarbeitern, der Sorbische Schulverein und die Gemeinde Crostwitz. „Unser Ziel ist, dass die Sekretärin der Gemeinde künftig zugleich Sekretärin der Grundschule ist. Damit wollen wir langfristig Kosten sparen und Verbindungen schaffen.“ Derzeit saniert die Gemeinde Crostwitz zudem zwei Klassenräume im Obergeschoss der früheren Mittelschule. Die Fußböden werden dort erneuert. Die beiden Räume erhalten zudem Brandmelde-Anlagen.

Die Grundschule steht ebenfalls im Fokus. Auch dort wird der Brandschutz auf modernen Standard gebracht. Installiert wird eine Gesamt-Brandmelde-Anlage für den gesamten Gebäudekomplex Grundschule, Hort und frühere Mittelschule. „Wir wollen die Sommerferien für die Maßnahme nutzen. So kann der Schulbetrieb dann wieder ungestört weiterlaufen“, sagt der Bürgermeister. „Derzeit nehmen wir die Ausschreibungen vor.“

Was aus dem alten Gemeindeamt wird, ist offen. Dafür sind Ideen und Vorschläge der Einwohner willkommen. Vorstellbar ist eine künftige kulturelle und touristische Nutzung. Ebenso möglich wäre eine gewerbliche, gastronomische Nutzung. Interessenten melden sich bitte bei der Gemeinde. „Einig ist sich der Gemeinderat darüber, dass das Gebäude nicht verkauft werden soll. „Es sollte weiter öffentlich genutzt werden. Und es sollte keine finanzielle Belastung für den Gemeindehaushalt sein“, so Klimann.

Winterschäden werden beseitigt

Derzeit lässt die Gemeinde die gröbsten Winterschäden auf der Straße Nucknitz-Lehndorf beseitigen. Im Bereich Crostwitz Galgenberg in Richtung Lauske soll die Straße eine neue Tragdeckenschicht erhalten. Insgesamt 33 700 Euro sind im Haushalt eingestellt. Die Gemeinde trägt rund 3 000 Euro Eigenanteil. Zu 90 Prozent fördert der Freistaat Sachsen die Maßnahme aus dem Programm Straßen-Lastenausgleich Richtlinie „Kommunaler Straßen- und Brückenbau“. Das sind 30 600 Euro.

Ein Knackpunkt sind immer die Steuern. Die Grundsteuern bleiben für die Bürger unverändert. Die Kommune rechnet mit 95 000 Euro an Einnahmen.

Unverändert bleibt auch die Gewerbesteuer. Die Gemeinde rechnet dabei mit 70 000 Euro Einnahmen. Noch vor zwei Jahren verbuchte die Kommune 140 000 Euro der Gewerbesteuer. „Die Einnahmen sind Jahr für Jahr anders. Sie sind stark von der Wirtschaftslage abhängig“, sagt Marko Klimann. „Stagniert die Wirtschaft, stagnieren auch diese Einnahmen für die Gemeinde. Fazit ist: wir sind Wohngemeinde, nicht Wirtschaftsgemeinde. Mit enorm viel Gewerbesteuer-Einnahmen ist nicht zu rechnen.“

Gemeinde will Schulden tilgen

Konsequent will die Gemeinde weiter Schulden tilgen. 2019 nimmt sie keinen Kredit auf. Im Januar lag die Gesamt-Verschuldung bei 286 700 Euro. Zum Ende dieses Jahres soll sie auf 268 500 Euro zurückgehen. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag im Januar bei 278 Euro je Einwohner. Dem zugrunde lag die Einwohnerzahl 1 031 Ein-wohner mit Stand vom 30. Juni 2018. Zum Ende dieses Jahres soll die Pro-Kopf-Verschuldung auf 260 Euro je Einwohner zurückgehen.

Wichtige langfristige Vorhaben sind außerdem noch die Sanierung der Mehrzweckhalle Jednota und der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Crostwitz. Die Gemeinde arbeitet darauf hin.