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Wartturm-Projekt: Nieskyer Unternehmer stößt auf wenig Unterstützung

Der Wartturm soll wieder eine Attraktion für Niesky werden. Das hat sich Unternehmer Michael Schäfer vorgenommen. Aber das ist schwerer als gedacht.

Von Steffen Gerhardt
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Der Nieskyer Unternehmer Michael Schäfer von der  Höpner Lackmanufaktur will den Wartturm wieder schick machen. Er sucht Unterstützer.
Der Nieskyer Unternehmer Michael Schäfer von der Höpner Lackmanufaktur will den Wartturm wieder schick machen. Er sucht Unterstützer. © André Schulze

Ein paar Gartentische und Stühle um den Turm. Im Inneren faucht der Kaffeeautomat und Teller mit Kuchen und Gebäck stehen bereit, draußen spielt Musik. So kann sich Michael Schäfer einen Sonntagnachmittag am Wartturm in Niesky vorstellen.

Aber bis es so weit sein kann, liegt noch ein großes Stück Arbeit vor dem Eigentümer der Höpner Lackmanufaktur. Der Unternehmer hat sich zum Ziel gesetzt, Nieskys Wahrzeichen wieder zu einer Attraktion für die Einwohner und Gäste zu machen - und das mit vereinten Kräften. Er startete einen Aufruf und auch die SZ berichtete von seinem Vorhaben. "Ich habe eine größere Resonanz erwartet, vor allem von Unternehmern und Handwerkern. Bisher haben sich nur drei Nieskyer Bürger bei mir gemeldet, die mitmachen wollen", berichtet Schäfer.

Jeder kann ein Stück beitragen

Sein Vorschlag ist, dass jeder mit seinen Möglichkeiten ein Stück mit beiträgt, dass der Turm wieder mehr Interesse weckt. Er selbst würde Farben und Lacke bereitstellen und für die Anstriche sorgen. "Wir brauchen nicht auf Fördermittel warten oder große Summen investieren, weil es auch anders geht", ist der Unternehmer überzeugt. Aber so einfach mal den Turm in frische Farbe tauchen, ist nicht.

Die Gründe kennt Lothar Halke, Mitglied im Ältestenrat der Nieskyer Brüdergemeine und bei den Nieskyer Parkfreunden ehrenamtlich tätig. "Der Wartturm gehört zur Brüdergemeine, zudem steht er unter Denkmalschutz", sagt er. Herr Schäfer muss sich also mit beiden Institutionen abstimmen über sein Vorhaben. Das ist bisher noch nicht erfolgt. Zwar begrüßt die Brüdergemeine die Initiative des Lackfabrikanten, aber vor dem Loslegen sind noch einige Dinge zu klären, wie ein Konzept zu den beabsichtigten Arbeiten.

Gespräch mit der Brüdergemeine

Michael Schäfer wird das Gespräch mit der Brüdergemeine führen, sagt er. Der Oberbürgermeisterin der Stadt Niesky hat er bereits von seinem Vorhaben berichtet und sich ihrer Unterstützung versichern können. "Der Wartturm hat für die Stadt nicht nur historische Bedeutung, sondern auch als ein Ort der Naherholung." Die Stadt hatte schon versucht, Fördergelder für den Turm zu bekommen, aber der Antrag fiel durch.

Problematisch sieht die Oberbürgermeisterin den Vandalismus am Turm. Auch wenn es jetzt etwas ruhiger dort geworden ist, weil die Sitzbänke fehlen. Damit sind auch die Parkfreunde mehrfach konfrontiert gewesen. Sie sind die Turmöffner. Das letzte Mal war dieser zum Tag des offenen Denkmals zu besichtigen. "Das Interesse, mal wieder den Turm von innen zu sehen, war groß", sagt Lothar Halke. Aber er sagt auch, dass der Turm in seinem Inneren nur eine gewisse Anzahl an Personen tragen kann. Für Massenbesichtigungen ist er nicht geeignet.

Bleibt die Frage, was am Aussichtsturm jetzt gemacht werden muss? Lothar Halke nennt den fälligen Anstrich mit Holzlasur im Inneren. Auch die Eingangstür braucht neue Farbe und die Graffiti-Schmierereien müssen von der Außenwand verschwinden. So gesehen, könnte Michael Schäfer mit seinen Leuten eigentlich schon loslegen.