Niesky
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Diese Nieskyer haben sich um ihre Stadt verdient gemacht

Auf dem Bürgerball wird die Arbeit im Ehrenamt mit dem Wartturmpokal gewürdigt und die besten Sportler geehrt. Zur vierten Auflage gab es eine besondere Überraschung.

Von Steffen Gerhardt
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Das sind die Preisträger auf den vierten Bürgerball der Stadt Niesky.
Das sind die Preisträger auf den vierten Bürgerball der Stadt Niesky. © Rolf Ullmann

Beatrice Kuniß gehört mit zu den jüngsten Sportlern, die Niesky für ihre Leistung geehrt hat. Auf dem 4. Nieskyer Bürgerball am Sonnabend war die Neunjährige eine der besten Sportler des Jahres 2023. Die Auszeichnung bekam sie aufgrund ihrer eindrucksvollen sportlichen Bilanz bisher.

Zwei Sportlerinnen als die Besten geehrt

Seit eineinhalb Jahren gehört Beatrice der Abteilung Geräteturnen im TSV Niesky an. Schon nach wenigen Monaten konnte sie große sportliche Erfolge feiern. In der Altersklasse 8/9 gelang ihr der Titel als Kreismeister und damit die Qualifikation zur Bezirksmeisterschaft. Bei den Kinder- und Jugendspielen sammelte Beatrice mehrere Siege und damit Medaillen ein, sodass die Jury zu dem Schluss kam, diese junge Ausnahmeathletin zur besten Nachwuchssportlerin zu küren.

Dass der Erfolg durch Leistung, Ehrgeiz und Disziplin bei Beatrice anhält, beweist sie bei der erneuten Teilnahme an der Kreismeisterschaft in der für sie höheren Altersklasse10/11. Dort wurde sie Vizekreismeisterin und nimmt am Bezirksausscheid am 13. April in Pirna teil.

Angela Lißner gehört ebenso zu den jüngeren Mitgliedern, aber beim Nieskyer Schützenverein. Seit vier Jahren ist sie dabei, ihr bisher größter Sieg war der Bezirksmeistertitel im vergangenen Jahr in der Damenklasse Pistole und Revolver auf 25 Meter. Neben dem sportlichen Erfolg, ist es auch ihr Ehrgeiz und ihre Zielstrebigkeit nicht nur als Einzelschützin, sondern auch in der Mannschaft. Sie kann junge Leute motivieren und ist der erfolgreiche Beweis, dass Schießsport nicht nur Männersache ist.

Eintracht bringt Nachwuchs nach vorn

Bei den Männern wurde keinem Einzelathleten diese sportliche Ehrung zuteil, aber bei einer Mannschaft aus vielen Männern. Denn die 1. Männermannschaft des FV Eintracht Niesky ist die Mannschaft des Jahres 2023. Auch wenn der Aufstieg in die Sachsenliga im Finale knapp verpasst wurde, soll das in diesem Jahr gelingen. Ein wichtiger Punkt dieser Auszeichnung ist die herausragende Kinder- und Jugendarbeit, die in der Mannschaft und im Verein geleistet wird. Möglichst viele "Eigengewächse" bis in die 1. Männermannschaft zu bringen, gehört zur Vereinsphilosophie.

Training für zwei Gymnastikgruppen

Dass die Vereinsarbeit wesentlich vom ehrenamtlichen Engagement getragen wird, dafür ist Anne-Katrin Kuscher ein Beispiel. Sie begann 1986 in der Ortsgruppe Kosel aktiv Sportgymnastik zu betreiben. Das gefiel Frau Kuscher so gut, dass sie 1994 die Ortsgruppe als Übungsleiterin übernahm. Bei einer Sportgruppe blieb es nicht, 2011 wurde sie im Ortsteil See die neue Trainerin. Sie erwarb dafür den Trainerschein, den sie alle vier Jahre in ihrer Freizeit wiederholt. Heute betreut sie 20 Mitglieder vom TUS Niesky in Kosel und 38 Mitglieder vom TSV Niesky in See. Die Teilnehmer sind zwischen Mitte 30 und Mitte 80.

Der Nieskyer mit dem grünen Daumen

Lothar Halke ist den Nieskyern besonders durch seinen "grünen Daumen" und mit seiner Gärtnerei bekannt. Aber er ist auch einer der dienstältesten Stadträte als Vertreter der Bürgerbewegung. Er organisiert mit den Parkfreunden seit einigen Jahren Arbeitseinsätze zweimal im Jahr im Monplaisir. Mit seiner Trompete gehört er dem Bläserchor der Brüdergemeine und als Person dem Ältestenrat der Nieskyer Brüdergemeine an. Und das, obwohl er die 70 schon überschritten hat. Dafür wurde Lothar Halke, wie auch die anderen, im Ehrenamt ausgezeichneten, mit dem Wartturmpokal geehrt.

Schon als Kind dem Sport verbunden

Christina Böhme ist in Niesky aufgewachsen, hat als Kind schon die Leichtathletikschule von Gerd Scholz durchlaufen und war als 14-Jährige bereits Übungsleiterhelferin. Die Sportlehrerin widmete sich bereits zu DDR-Zeiten dem Behinderten- und Rehabilitationssport im damaligen Kreis Niesky. Dieser Berufung folgte sie auch nach der Wende weiter und organisierte Sportfeste für Menschen mit Einschränkungen. Die ersten in Sachsen. Die heutige Vizepräsidentin des Kreissportbundes leitete viele Jahre eine Reha-Gruppe in Niesky und gibt Schwimmkurse in Rothenburg.

Kassierer für 900 Angler

Frank Handrik ist der Schatzmeister des Anglervereins Niesky. Seit 20 Jahren verwaltet er nicht nur die Vereinskasse, sondern auch die Personalien der über 900 Mitglieder des Vereins. Viele Jahre hat er diese Aufgabe neben seinem Beruf als Bundespolizist gern und breitwillig übernommen. Er hat sein Hobby, das Angeln, zurückgestellt und auch seine Familie von der Notwendigkeit dieser ehrenamtlichen Aufgabe überzeugen müssen. Zudem ist Herr Handrik der Ansprechpartner für die zehn Ortsgruppen im Verein. Die Mitglieder des Vereins sprachen ihm im Herbst einstimmig das Vertrauen dafür aus, dass Frank Handrik diese Aufgabe weiter erfüllt.

Eine Bereicherung für die Kirchgemeinde

Gabriele Hempel ist seit 30 Jahren eine gute Seele in der Kirchengemeinde der Christuskirche in Niesky. Ihr musikalisches Talent führte dazu, dass Frau Hempel seit zehn Jahren den Posaunenchor leitet. Angefangen bei den wöchentlichen Probestunden, das Heraussuchen der Notenliteratur bis hin zur Planung der Auftritte, auf die Chorleiterin ist stets verlass. Sie opfert selbst an Feiertagen ihre Freizeit und investiert viel Kraft in ihr Ehrenamt. Deshalb wurde Frau Hempel von der Kirchengemeinde für den Wartturmpokal vorgeschlagen.

Die Überraschung des Abends war der Wartturmpokal, verbunden mit einem Ehrenpreis, an Arnim Christgen, dem Macher des Bürgerballs. Überreicht von Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann.
Die Überraschung des Abends war der Wartturmpokal, verbunden mit einem Ehrenpreis, an Arnim Christgen, dem Macher des Bürgerballs. Überreicht von Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann. © Rolf Ullmann

Ehrenpreis für den Macher

Für Arnim Christgen war es die Überraschung des Abends, auch er musste auf die Bühne, um den Wartturmpokal, verbunden mit einem Ehrenpreis, entgegenzunehmen. Dem "Macher" des Bürgerballs dankte damit die Arbeitsgruppe für vier schöne und erlebnisreiche Bälle. Aber auch sein Engagement um die beliebte Sportgala, dem Vorläufer des Bürgerballs, ist damit gewürdigt worden. 1993 fand die erste Veranstaltung in Bad Muskau statt, ab 1999 regelmäßig in Niesky. Bis der Kreissportbund entschied, im Großkreis nur noch eine Gala zur Ehrung der Sportler durchzuführen. Das Publikum würdigte die Preisvergabe an Arnim Christgen mit stehendem Applaus.

Der 5. Bürgerball findet voraussichtlich am 29. März 2025 in Niesky statt.