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Wofür Kodersdorf dieses Jahr Geld ausgibt

Ein neues Feuerwehrhaus wird bald fertig. Außerdem entstehen zwei Bürgerzentren und es werden Pläne für die Zukunft geschmiedet.

Von Steffen Gerhardt
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Die neue Feuerwache in Särichen soll Ende zweiten Quartals an die Ortswehren Särichen und Mückenhain übergeben werden.
Die neue Feuerwache in Särichen soll Ende zweiten Quartals an die Ortswehren Särichen und Mückenhain übergeben werden. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Die neue gemeinsame Feuerwache in Särichen steht. Die beiden roten Tore sind das Zeichen dafür, dass hier die Feuerwehr einziehen wird. Sogar zwei: die Ortswehren von Särichen und Mückenhain. Zum Ende des zweiten Quartals soll das Feuerwehrhaus an die Kameraden übergeben werden. Gegenwärtig erfolgt der Innenausbau der Fahrzeughalle und des Sozialgebäudes. Bauherr sind die Gemeinden Kodersdorf und Horka.

Neues Haus und Fahrzeug für die Feuerwehr

Die Feuerwache ist nicht die einzige Millionen-Investition, die sich Kodersdorf für dieses Jahr vorgenommen hat. Rund eine Million Euro kostet das Gebäude, wobei der Freistaat das Vorhaben zu 90 Prozent fördert. Weil sich hier zwei Kommunen zusammengetan haben - Kodersdorf und Horka. Mit Blick auf die Liste der Investitionen sagt Bürgermeister René Schöne: "Wir wollen in diesem Jahr das umsetzen, was wir 2020 geplant haben und wofür Fördermittel in Aussicht gestellt sind." So bekommt Särichen dieses Jahr ein neues Depot und die Kodersdorfer Wehr ein neues Tanklöschfahrzeug. Das soll im März anrollen.

Alte Gebäude werden Treffpunkte

Nicht nur neu bauen will Kodersdorf in diesem Jahr, sondern auch alte Gebäude wieder auf Vordermann bringen und mit neuem Leben füllen. Drei Häuser sind dafür vorgesehen. Das Herrenhaus Schönfelder, früherer Sitz des Verwaltungsverbandes, soll zu einem Dienstleistungszentrum ausgebaut werden. "Das Erd- und Obergeschoss ist für Arztpraxen vorgesehen und ins Dachgeschoss zieht die Kodersdorfer Inklusions- und Service-Gesellschaft ein", sagt René Schöne.

Aber auch für die Bürger selbst wird Neues entstehen. Gemeint ist die Alte Wäschemangel in Kodersdorf-Bahnhof. Das Gebäude steht seit Jahrzehnten leer und wird nicht mehr genutzt. Das soll sich dieses Jahr ändern, der Planungsauftrag wurde im Dezember vergeben. Das Häuschen soll zu einem Gemeindezentrum ausgebaut werden für die Einwohner von Kodersdorf-Bahnhof. Dazu ist ein Anbau notwendig, um Platz zu haben für 30 Personen. Das Haus steht künftig für Feiern, Vereinsarbeit und Ausstellungen offen.

Ein weiterer Schandfleck soll ebenfalls in Kodersdorf verschwinden, an der Kreuzung nach Wiesa. Dort steht noch die alte und ungenutzte Lagerhalle aus BHG-Zeiten. Sie soll zu einer Veranstaltungshalle umgebaut werden, denn eine solche fehlt der Gemeinde. Von ihr wird nicht nur die Gemeinde profitieren, auch die Oberschule und die Vereine werden sie zu nutzen wissen.

Finanzielles Poster hilft in Corona-Zeit

Der Gemeinderat knüpft daran die Hoffnung, dass diese Stätten nach ihrer Fertigstellung die Bürger auch besuchen können. Denn wie sich das kulturelle und sportliche Leben vor dem Hintergrund der Pandemie in diesem Jahr gestalten wird, darüber möchte der Bürgermeister keine Prognose abgeben. "Die Auswirkungen von Corona sind für uns spürbar, aber nicht dramatisch", schätzt Schöne die Lage für seine Gemeinde ein. Finanziell hat sich die Gemeinde über die Jahre einen Puffer geschaffen, der ihr jetzt in der Corona-Krise hilft. Mit weniger Steuereinnahmen wird dieses Jahr gerechnet, so dass Kodersdorf sein Geld zusammenhalten muss. "Deshalb werden wir nur das bauen, wofür wir klare Zusagen für Fördermittel haben", betont Schöne.

Was unbedingt werden muss, ist die Erweiterung der Kläranlage. "Solange das nicht passiert ist, können wir nur begrenzt Neuansiedlungen im privaten und gewerblichen Neubau zulassen." Laut René Schöne ist das Klärwerk bereits ausgelastet. Das hat jetzt eine Kapazität von 4.500 Einwohnergleichwerten (EGW) und soll auf eine Größe von 7.400 EGW erweitert werden. Baubeginn soll im vierten Quartal sein. Denn der Zuwachs ist vor allem beim Industrieabwasser zu spüren. Eine kleine Fläche von acht Hektar ist im Gewerbegebiet an der Autobahn derzeit in Planung. Diese will die Gemeinde 2022 erschließen, denn das Interesse an Gewerbeansiedlungen in Kodersdorf ist weiterhin groß.

Pläne für die nächsten Jahre

Dieses Jahr will Kodersdorf nicht nur das umsetzen, was vergangenes Jahr geplant wurde, sondern auch Neues für die Zukunft zu Papier bringen. Dazu gehört der Erschließungsplan für die Torgaer Straße. Dort will die Diakonie St. Martin altersgerechte Wohnungen bauen und die Gemeinde ihren neuen und größeren Kindergarten. Dazu gehört auch die Machbarkeitsstudie zur Nutzung des Industriegebietes Dachziegelwerk in Kodersdorf-Bahnhof. "Unser Ziel ist es, das Gelände wieder zu aktivieren unter der Maßgabe, dass es sich um eine denkmalgeschützte Industriearchitektur handelt", so René Schöne.

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Das Herrenhaus Schönfelder, früherer Sitz des Verwaltungsverbandes in Kodersdorf, soll zu einem Dienstleistungszentrum mit Arztpraxen ausgebaut werden.
Das Herrenhaus Schönfelder, früherer Sitz des Verwaltungsverbandes in Kodersdorf, soll zu einem Dienstleistungszentrum mit Arztpraxen ausgebaut werden. © SZ/Steffen Gerhardt
Die Alte Wäschemangel in Kodersdorf-Bahnhof soll ein Begegnungszentrum und von den Einwohnern und Vereinen genutzt werden. Dazu macht sich ein Anbau notwendig.
Die Alte Wäschemangel in Kodersdorf-Bahnhof soll ein Begegnungszentrum und von den Einwohnern und Vereinen genutzt werden. Dazu macht sich ein Anbau notwendig. © André Schulze
Die alte Scheune an der Straße nach Wiesa wurde einst als Lager der BHG genutzt. Nun soll sie zu einer Veranstaltungshalle umgebaut werden. So eine Einrichtung fehlt der Gemeinde Kodersdorf bislang.
Die alte Scheune an der Straße nach Wiesa wurde einst als Lager der BHG genutzt. Nun soll sie zu einer Veranstaltungshalle umgebaut werden. So eine Einrichtung fehlt der Gemeinde Kodersdorf bislang. © SZ/Steffen Gerhardt