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Warum junge Leute Sterne sammeln

Den Menschen im Pfarrsprengel Waldhufen-Vierkirchen wird damit in der Weihnachtszeit eine Freude gemacht.

Von Steffen Gerhardt
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Die Konfirmanden des Pfarrsprengels Waldhufen-Vierkirchen zeigen an der Kirche Ullersdorf die Sterne, die an den Kirchen angebracht werden. Sie stammen aus dem ausgemusterten Requisitenfundus des Görlitzer Theaters.
Die Konfirmanden des Pfarrsprengels Waldhufen-Vierkirchen zeigen an der Kirche Ullersdorf die Sterne, die an den Kirchen angebracht werden. Sie stammen aus dem ausgemusterten Requisitenfundus des Görlitzer Theaters. © SZ/Steffen Gerhardt

Sterne lassen sich am Himmel anschauen, man kann sie aber auch basteln, malen oder aus Teig backen. Und das nicht nur zur eigenen Freude, sondern auch zu der seiner Mitmenschen. Damit war die Idee geboren, wie im Pfarrsprengel Waldhufen-Vierkirchen die Vorweihnachtszeit gestaltet wird.

Keinen unwesentlichen Anteil haben daran die Konfirmanden des Pfarrsprengels. Sie haben große, hellblaue Eiskristalle an den Pforten der acht Dorfkirchen angebracht. Die Eissterne fordern die Menschen auf, "Sterne in die Krippe bringen". Dazu Pfarrer Andreas Fünfstück: "In jeder Kirche ist eine Krippe aufgebaut, in der die Sterne abgelegt werden können. Wir bitten die Bürger, ihre Sterne bis Heiligabend dorthin zu bringen." Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Es können gebastelte Sterne wie die Fröbelsterne sein, gemalte und gezeichnete oder gebackene in den verschiedenen Größen.

Die Schöpfer dieser Kreationen sind aufgefordert, ihre Kunstwerke in die Kirchen zu schaffen, um anderen Menschen eine Freude zu bereiten. "Sterne haben etwas Verbindendes, wir wollen die Menschen zusammenführen, weil es besonders in diesen pandemischen Zeiten notwendig ist", so Pfarrer Fünfstück. Denn mit der Abgabe der Sterne in den Gotteshäusern ist es allein nicht getan. Nach dem 24. Dezember heißt es: "Sterne aus der Krippe holen". "Wir schenken diese Gaben Menschen, die uns lieb sind", erklärt der Pfarrer.

Eine Aufmerksamkeit für das Fest

Nicht wenige, vor allem ältere Menschen, sitzen in diesen Zeiten allein zu Hause und trauen sich nicht in die Öffentlichkeit. Die ihnen zu überbringenden Sterne sind das Symbol dafür, dass an sie gedacht wird und sie nicht vergessen sind. Die Pastoren Andreas Fünfstück und Helmut-Andreas Spengler wünschen sich, dass viele Sterne in den kommenden drei Wochen in die Krippen gelegt werden, um sie an viele Leute verteilen zu können.

Dieses Vorhaben ist der Beitrag der Waldhufener und Vierkirchener Kirchgemeinden zu der Aktion: "Jetzt ist die Zeit der Freude." Initiiert von der Evangelischen Kirche Berlin- Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Bischof Christian Stäblein sagt dazu: "Wir haben momentan eine Zeit der Sorge. Und wir haben die Zeit der Freude. Mit dieser Spannung leben wir." Als sich in der Ekbo im September für den Weihnachts-Slogan „Jetzt ist die Zeit der Freude“ entschied, da war noch die Hoffnung, Weihnachten wieder unbeschwert zu feiern. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. In Waldhufen und Vierkirchen will man gerade deshalb Freude schenken.