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Als der Arztbesuch die Rothenburger in das Landambulatorium führte

Der "Rothenburger Kleinstadtspiegel" liegt in seiner siebenten Auflage vor. Neues aus der Geschichte zu berichten gibt es nicht nur von der Kleinstadt.

Von Steffen Gerhardt
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Matthias Kelch hat als Autor an der neuen Auflage des "Rothenburger Kleinstadtspiegel" mitgeschrieben.
Matthias Kelch hat als Autor an der neuen Auflage des "Rothenburger Kleinstadtspiegel" mitgeschrieben. © André Schulze

Die vier Rothenburger Freizeitautoren sind ihrem Jahresrhythmus treu geblieben und haben das Jahrbuch 2023 von ihrem "Rothenburger Kleinstadtspiegel" noch zum Jahresende in die Rothenburger Geschäfte gebracht.

Inzwischen ist die erste Auflage von 200 Exemplaren fast vergriffen, weitere 200 Bücher sind bestellt, sagt Matthias Kelch, einer der vier regelmäßigen Autoren. Der Rothenburger freut sich, dass von Auflage zu Auflage der Kleinstadtspiegel immer mehr Leser gewinnt. "Das setzt uns aber auch unter Druck, denn die Nachfrage nach dem nächsten Buch kommt beizeiten und steigt von Jahr zu Jahr", so Matthias Kelch.

Er selbst ist mit einem Beitrag in der sechsten Ausgabe vertreten. Matthias Kelch ist der Geschichte des Rothenburger Rathauses auf der Spur. Denn bevor das Gebäude mitten auf dem Marktplatz gebaut und bezogen wurde, saß die Stadtverwaltung in einem anderen Haus am Markt. Die drei anderen Autoren sind ebenfalls interessanten Dingen nachgegangen.

Auch die Dörfer bieten Geschichten

Eveline Neumann ist weiter auf der Spur verschwundener Betriebe und Einrichtungen, wie das Landambulatorium und das Kreiswehrersatzamt der einstigen Kreisstadt Rothenburg. Norbert Hilke berichtet über die Geschichte des Rothenburger Militärflugplatzes und über Wasserbauwerke in der Neiße wie das Lodenauer Wehr.

Inzwischen weitet sich der Blick der Autoren über die Stadtgrenze Rothenburgs hinaus. Denn auch die heute zur Kleinstadt gehörenden Ortsteile haben ihre Geschichte und viele Geschichten. Den Anfang machte in der Ausgabe von 2022 Geheege, nun widmet sich Rainer Wiesner Trebus. Das Dorf gehört zwar zur Gemeinde Hähnichen, aber diese ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Rothenburg. Zumal auch schon in früheren Zeiten zwischen beiden Kommunen ein enger Kontakt bestand.

Zwei Gastautoren schreiben über Pfarrer und Glaswerk

Zwei Gastautoren haben sich die Rothenburger dazugeholt. Steffen Menzel, Museologe und Rothenburger, bringt den Lesern den Oberpfarrer Theodor Stock (1866-1923) näher. Er lebte und arbeitete viele Jahre als Pfarrer in der Kleinstadt. Nach ihm ist heute eine Straße benannt. Alfred Bayer, der frühere Betriebsleiter des Flachglaswerkes Uhsmannsdorf, hat ein zweites Kapitel zur Werksgeschichte aufgeschrieben.

Allesamt interessante und lesenswerte Beiträge über die Kleinstadt, ansprechend bebildert. Das interessiert nicht nur die Neißestädter, sondern auch die Menschen, die in Rothenburg aufgewachsen sind und heute ihren Lebensmittelpunkt woanders haben. "Unsere Bücher sind für viele auch ein Weihnachtsgeschenk für Familienangehörige", sagt Matthias Kelch. Zum vergangenen Weihnachtsmarkt war leider der Druck noch nicht fertig. Aber die Autoren sitzen bereits über dem siebenten Kleinstadtspiegel - und der soll vor Weihnachten in die Geschäfte kommen.

Der "Rothenburger Kleinstadtspiegel 2023" ist zum Preis von 14 Euro in den Geschäften von Augenoptiker Klinkert und in der Poststelle von Steffen Urban erhältlich. Vorhergehende Ausgaben können, so noch vorhanden, auch über den Buchhandel erworben werden.