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Wie Neißeaue sein Gerber-Haus sanieren will

Der Bund schätzt das Gebäude in Zodel als förderwürdig ein - und die Gemeinde die Sanierungskosten auf 1,5 Millionen Euro. Aus dem Museum soll ein Lernort werden.

Von Steffen Gerhardt
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Das Traugott-Gerber-Museum in Zodel soll ein Lernort für nachhaltige Entwicklung werden. Das kostet aber viel Geld.
Das Traugott-Gerber-Museum in Zodel soll ein Lernort für nachhaltige Entwicklung werden. Das kostet aber viel Geld. © André Schulze

Das Gerber-Haus zählt zu den historischen Gebäuden in Zodel. Deshalb steht es unter Denkmalschutz. Aber auch dieser bremst den baulichen Verfall des Hauses nicht. Für die Gemeinde Neißeaue als Eigentümerin öffnet sich jetzt eine neue, große Chance, nachdem das Objekt vom Bundesumweltministerium als förderwürdig eingestuft wurde.

Voran ging dem eine Projektskizze, die Verwaltung und die Traugott-Gerber-Gesellschaft im vergangenen Jahr zu Papier brachten und zur Förderung von kommunalen Modellvorhaben beim Bundesministerium für Umwelt einreichten. Das bisher vorwiegend als Museum genutzte Gebäude soll zu einem Lernort für nachhaltige Entwicklung werden. Das heißt: die Vermittlung ökologischer Themen wie Biodiversität, also die biologische Vielfalt an Lebewesen, nachhaltige Gartenbewirtschaftung, Gesundheit und Ernährung bis hin zum globalen, also länderübergreifenden Lernen.

Das würde passen. Handelt es sich bei dem Objekt doch um die ehemalige Ortsschule von Zodel. Vor 21 Jahren übernahm die frisch gegründete Traugott-Gerber-Gesellschaft Haus und Garten als Vereinssitz, richtete ein Museum für den Gerbera-Namensgeber und Zodler Sohn ein und legte einen Kräutergarten an. Nun soll das Ganze eine neue, größere Dimension bekommen: als Bildungsort für eine nachhaltige Entwicklung über Neißeaue hinaus.

Zwei Personalstellen für den Lernort

Ein ehrgeiziges Vorhaben, das die Gemeinde bereits mit Zahlen untersetzt hat. Auf rund 1,9 Millionen Euro ist das Gesamtprojekt kalkuliert. 1,5 Millionen Euro soll allein die Haussanierung von Grund auf kosten. Für rund 300.000 Euro sollen zwei Personalstellen geschaffen werden, die den Lernort führen. Bürgermeister Per Wiesner sieht in diesem Programm die große Chance, das Gerber-Haus in einem Ruck nicht nur auf Vordermann zu bringen, sondern auch auf einen modernen Stand. Alles unter der Voraussetzung, dass die strukturschwache Gemeinde einen Fördersatz von 90 Prozent dafür bekommt.

Unterm Strich blieben 180.000 Euro aus der Gemeindekasse. Diese Summe aufzubringen, sehen einige Gemeinderäte kritisch. Zum einen ist da die sanierungsbedürftige Turnhalle, bei der noch nichts losgegangen ist. Zum anderen sind auch in der Grundschule Investitionen notwendig. Sie fordern ein Betreiberkonzept und eine Aufstellung der Betriebskosten, wenn nach drei Jahren die Projektförderung endet.