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Wie Neißeaue einen Dorfkümmerer bekommt

Beim zweiten Bürgerdialog in Zodel am Mittwoch geht es um Zukunftsideen. Mitfahrbänke, Kinderrat, Enkeltauglichkeit sind nur einige.

Von Steffen Gerhardt
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Der sich bei Zentendorf befindliche östlichste Punkt Deutschlands soll touristisch aufgewertet werden.
Der sich bei Zentendorf befindliche östlichste Punkt Deutschlands soll touristisch aufgewertet werden. © SZ/Steffen Gerhardt

Es geht in die zweite Runde mit der weiteren Entwicklung der Gemeinde Neißeaue. Dazu wird es am Mittwoch einen weiteren Bürgerdialog mit den Einwohnern geben. Dazu laden die Gemeindeverwaltung und das Görlitzer Planungsbüro Richter und Kaup ein. Beide beschäftigen sich mit Entwicklungszielen, Projekten und Maßnahmen, um Neißeaue voranzubringen.

Das geschieht nicht ohne Beteiligung der Bürger. Mit ihnen wurde bereits am 11. Oktober ein Workshop veranstaltet, bei denen es um die Stärken und Schwächen ihrer Heimatgemeinde ging. Aber auch eine ganze Reihe an Entwicklungszielen sind formuliert worden. Dabei geht es nicht nur um eine Gemeinde-App mit der der Bürger Mängel und Missstände melden kann, sondern auch um die Dorfgemeinschaft in den Ortsteilen und der Gemeinde insgesamt. Das betrifft die Gestaltung der Ortszentren, aber auch die Stärkung und Zusammenarbeit der Vereine. Die Idee eines "Dorfkümmerers" wurde geboren als Ansprechpartner für die Einwohner. Wichtig ist auch die Verbesserung der Mobilität zwischen den Ortschaften wie Mitfahrbänke und Rufbus.

Mehr Sicherheit in den Ortschaften

Ein wichtiger Punkt ist die Sicherheit in der Gemeinde. Nicht nur vor Einbrüchen und kriminellen Handlungen. Eine funktionierende Straßenbeleuchtung gehört ebenso dazu wie Verkehrsberuhigung und Tempolimits in den Ortschaften. Besonders sind hier Klein- und Groß Krauscha genannt. Das trägt zu einem angenehmeren Wohnen bei. Denn ein weiteres Entwicklungsziel ist, dass es sich in der östlichsten Gemeinde Deutschlands auch gut und gerne wohnen und arbeiten lässt.

Als dritter Punkt kommt das Ziel hinzu, energieautark zu werden. Also selbst für Strom zu sorgen. Ein Windpark existiert in Zodel. Daran könnte sich eine zu gründende Bürgergenossenschaft beteiligen. Weitere Dächer könnten mit Solaranlagen bestückt werden und die Energieeffizienz an kommunalen und privaten Häusern verbessert werden. Das sanierungsbedürftige Gerbera-Haus in Zodel könnte als Modellvorhaben dienen.

An diesen und weiteren Vorschlägen soll beim zweiten Bürgerdialog am Mittwoch gearbeitet werden. Planer und Gemeinde haben sich dabei interessante Gäste eingeladen, die von ihren Erfahrungen und Projekten berichten. Thomas Zschornack als ehemaliger Bürgermeister von Nebelschütz spricht von seiner Idee der "Enkeltauglichkeit" seines Heimatortes. Zudem wird die bereits gegründete Bürgerenergie-Genossenschaft Kodersdorf vorgestellt, wie das mit einer Gemeinde-App funktionieren kann und wie der Kinderrat in Friedersdorf das Gemeindeleben mitgestaltet.

Zweiter Bürgerdialog zum Gemeindeentwicklungsplan am Mittwoch, 11. Januar, ab 18 Uhr im Sportlerheim Zodel.